Teil 2) Alles sind Prozesse der Selbststabilisierung
Nun könnte man natürlich sagen: Viele kleiner Erwärmungen ergeben eben eine große? Nein. Wetter, Klima (das je nur Teilklima ist, das es in der abstrakten Form, in der es heute als "Weltklima" diskutiert wird, gar nicht real gibt) ist kein Summationsprozeß. Denn die Luftschichten sind eher "verpackten Flüssigkeiten" zu vergleichen, als einer amorphen Masse, als die es uns schon aufgrund der Art, wie wir darüber sprechen, erscheinen mag. Und sie gliedern sich in erstaunlich abgeschlossene Teil-Einheiten, die jeweils miteinander reagieren, größere, übergreifendere Einheiten mit anderen Eigenschaften und klarem Eigenstreben nach Aufrechterhaltung seiner Stabilität in seinem Umfeld bilden, etc. Ihre Ränder sind jeweils schon innerhalb Metergrenzen klar definiert.
Auch
wenn es also unseren Sinnen sich so darbietet, ist die Luftschicht über
uns äußerst vielfältig in lauter kleine, ja oft winzige Bereiche und
Zonen, vertikal wie horizontal, untergliedert. In größere wieder
zusammengefaßt, und so weiter. Es bilden sich in der gewaltigen Vielfalt
der Wirkfaktoren also jeweils kritische und hochkritische Systeme. Die
eine Eigenschaft haben: Sie sind vielleicht in Teilzusammenhängen
erkennbar, nachträglich erklärbar vor allem, aber sie sind PRINZIPIELL
nicht vorhersagbar. Nicht also aus Mangel an Wissensstand o. ä. Schon
gar, wenn unbeherrschbare Außenfaktoren dazu kommen - wie die
Sonneneinstrahlung, die über Ionisationsprozesse sogar die
Niederschlagsneigung reguliert, wie man mittlerweile entdeckt hat.
Jedes System in der Natur hat nun eine Grundneigung: Es
hat ein Wesen, eine Art zu sein und im Rahmen dieses Selbstseins zu
agieren, und das heißt, es versucht innerhalb seiner Wesensgesetze
stabil zu bleiben. Das bedeutet, daß nicht "das Klima" auf die
Asphaltfläche reagiert, sondern der unmittelbare Kleinraum dieser Wiese
gleicht sich in Wechselwirkung und Austausch mit seinen direkten
Nachbarn auf der Erde und in der Luft ab. Dazu gehört auch der
nachbarliche Wald, der in seinen Randzonen mit dem Kleinraum
Wiese/Asphaltplatz inter(!)agiert. Ein Wald, um im konkreten Beispiel zu
bleiben, kann sich dabei auch "kühler machen", zumindest innerhalb
gewisser Grenzen.
Alles
Nachbarliche also schließt quasi diesen Kleinraum ab, um an seinen
Grenzen seine Erwärmung oder Abkühlung auszugleichen. Und er tut dies,
um in seinem eigenen Wesentlichen in komplexen Wechselwirkungen und im
Rahmen des ihn selbst einschleißenden Systems gleich zu bleiben, und
bleibt in seinem Energiepotential, das zugleich das Potential zum
Ausgleich ist, stabil, wandelt seine Formen, in denen er sich als
"Energeia" darstellt, dabei beständig um. Gerade Wälder sind sogar wahre
Wunder an Ausgleichsmechanismen innerhalb eines komplexen
biöcönotischen Systems. Die Luftschichten sind es nicht minder.
Heinz
Dotterweich geht in seiner grundlegenden Untersuchung biologischer
Prozesse "Das biologische Gleichgewicht" sogar so weit, daß er alle
natürlichen Prozesse als Ausgleichsprozesse begreift. Jedes
organische oder anorganische System, auf allen Ebenen und egal in
welcher Betrachtungsweise, ob soziologisch, physisch, in größeren oder
kleineren Lebensgefügen, in allen biologischen und ökologischen
Bereichen, auch art- und daseinsformübergreifend, hat EIN Grundstreben,
das alle Teilstrebungen erfaßt und abstimmt: Es selbst zu bleiben. Jedes Veränderungs- und Anpassungsverhalten ist nur ein Gleichgewichtsverhalten, bis hinein in chemisch-physikalische Vorgänge.
Selbst das menschliche Erkenntnisstreben, ja seine Psyche, sein
Verhalten, läßt sich, so der Verfasser dieser Zielen, unter diesem
Paradigma neu und noch besser verstehen.**
Gleichzeitig
hat jedes System eine maximale Toleranzgrenze, bis zu der es überhaupt
besteht. Es hat also eine Wesensdefinition. KEINE Grenze ist also
fließend, es gibt klare Scheidepunkt, an denen sich das Wesen eines
Systems entscheidet. Und es ist eingebettet in je höhere, diese in noch
höhere Systeme, in enormer, sich zum Geheimnis verdichtender Komplexität
auch schon auf "unterster" Stufe, bis zum Gesamtsystem Kosmos, möchte
man hinzufügen, der sich wie ein gigantisches kybernetisches System
verhält, wo alles mit allem zusammenhängt.
Am
übergreifendsten lassen sich allgemeine Verhaltensmerkmale solcher
Systeme zwar noch mit mathematischen, statistischen Mitteln ordnen, aber
sie werden damit nicht vorhersagbar, oder gar determiniert. Bestenfalls
in bestimmter allgemeiner Art wahrscheinlich, nicht aber im Detail.
**Es ist deshalb wirklich grotesk, daß Windräder als wahre Wunder der Ökologie behandelt werden - als wären sie isolierte Systeme! Dabei ist bekannt, daß die unmittelbare Umgebungsluft an ihren Standorten abkühlt. Das hat auf jeden Fall Auswirkungen auf die diese wiederum umgebenden Luftschichten, wo es geradezu lächerlich ist so zu tun, als wäre "das" kein Problem. Winde etwa, denn sie sind doch nichts anderes als Erscheinungsformen von Harmonisierungsstrebungen unterschiedlicher Luftschichten. Selbst rein technisch gesehen, lösen wir mit Windrädern ein Problem, und eröffnen zugleich unabsehbar viele weitere Problemfelder, auch und vermutlich vor allem in den lokalen Räumen. Gestalten wir ganze Landschaften um, wie es mit Windrädern in ungeheurem Ausmaß passiert, berühren wir immer umfassendere Systeme und Luftschichten, die im Streben nach Bewahrung ihres Selbstseins darauf ausgleichend reagieren. Nicht weil sie "ausgleichen" wollen, sondern weil sie sie selbst sein wollen, weil gar nichts anderes können. Selbst chemische Prozesse lassen sich vor allem als Ausgleichsprozesse begreifen.
**Es ist deshalb wirklich grotesk, daß Windräder als wahre Wunder der Ökologie behandelt werden - als wären sie isolierte Systeme! Dabei ist bekannt, daß die unmittelbare Umgebungsluft an ihren Standorten abkühlt. Das hat auf jeden Fall Auswirkungen auf die diese wiederum umgebenden Luftschichten, wo es geradezu lächerlich ist so zu tun, als wäre "das" kein Problem. Winde etwa, denn sie sind doch nichts anderes als Erscheinungsformen von Harmonisierungsstrebungen unterschiedlicher Luftschichten. Selbst rein technisch gesehen, lösen wir mit Windrädern ein Problem, und eröffnen zugleich unabsehbar viele weitere Problemfelder, auch und vermutlich vor allem in den lokalen Räumen. Gestalten wir ganze Landschaften um, wie es mit Windrädern in ungeheurem Ausmaß passiert, berühren wir immer umfassendere Systeme und Luftschichten, die im Streben nach Bewahrung ihres Selbstseins darauf ausgleichend reagieren. Nicht weil sie "ausgleichen" wollen, sondern weil sie sie selbst sein wollen, weil gar nichts anderes können. Selbst chemische Prozesse lassen sich vor allem als Ausgleichsprozesse begreifen.
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