Die Ungarische Verfassung wurde anläßlich einer Buchpräsentation in der angesehenen Konrad Adenauer-Stiftung diskutiert. Und das Ergebnis ist den vom Mediengestöhne hiesiger Dumpfblätter eingelullten EU-Bürger vielleicht überraschend ausgefallen: Denn die ungarische Verfassung ist nicht nur besser als ihr Ruf. Sie ist in vielem "herausragend" und "vorbildlich", sodaß sich "viele eine Scheibe abschneiden" könnten.
Praktisch keiner der landläufigen Vorwürfe sei zutreffend und mehr als ein zur Keule herbeizitiertes Vorurteil. Und selbst das vielkritisierte Mediengesetz, das im übrigen nicht in Verfassungsrang steht, sei als Versuch, ein modernes Mediengesetz zu schaffen, an sich gut, einige Fehler seien eben noch einmal abgeändert worden. Wobei kein ungarischer Journalist sich in seiner Arbeit eingeschränkt sehe, auch nicht wenn diese regierungskritischer Art sei.
Da ist es denn doch aussagekräftig - im Umkehrschluß -, daß das Europäische Parlament ein Schreiben diskutiert, demgemäß die Ungarische Verfassung von 1012 "nicht den europäischen Werten" entspräche, und abzuändern sei. Bei Androhung ansonstiger Konsequenzen.
***
