Weil Orson Scott Card, Drehbuchautor und Schriftsteller, als solcher zuständig für das Drehbuch zum derzeit anlaufenden Kinofilm, als Mitglied der National Organization for Marriage http://nationformarriage.org Ansichten geäußert hatte, die der politically correct geforderten "Toleranz" Homosexuellen gegenüber entspricht, rufen amerikanische Vereine und Organisationen zum Boykott des Films auf. So ein Mann sollte keinen Platz im Konzert der Filmschaffenden haben. Auf http://geeksout.org
wurde eine Online-Petition ins Leben gerufen, die Kinogeher dazu animieren
soll, den Film zu boykottieren. "Willst du diesem Kerl wirklich dein
Geld geben?", fragen die Aktivisten provokant http://skipendersgame.com, schreibt pressetext.at.
Noch lustiger wird es bei den Verteidigungsversuchen von Kollegen von Card: Es seien ja nur seine Privatansichten. Und die American Writers Guild, eine Gewerkschaft, so wie dort das gesamte Filmbiz gewerkschaftlich so straff organisiert daß man durchaus sagen kann: beherrscht ist, winkt gleichfalls ab. Im Film komme keine dieser Ansichten vor. Der Film gebe nicht seine Ansichten wieder.
Wir verstehen. Würde man anders denken, würde sich das auch im Film, in den dramaturgischen Konstellationen und Problemen darstellen, würde es ein Problem sein, würde der Film bekämpft oder gar verboten oder gleich, wie meist, gar nicht produziert, das Buch nicht verlegt, der Schauspieler der das wahr darstellt nicht engagiert, etc. Würde mit einem Wort die Wahrheit um den Menschen eine Rolle in der Charakterzeichung und damit in der Handlung spielen, und nicht das Gesollte, wäre es ein Problem.
Und hier sei ganz dezidiert jedes Machwerk mit Predigtabsicht ausgeschlossen, das mit Kunst nichts zu tun hat. Darum also kann es nicht gehen. Predigtwerke sind aus Qualitätsgründen, als Verstoß gegen das Wesen der Kunst als Gestalt abzulehnen, wenn auch Privatsache desjenigen, der sie produziert. Einem Wesen sei also ins Gesicht gespieen, das meint, Kunst wäre Konvention - links wie rechts dasselbe. Wenn auch die linke Konventionalität und das linke Spießbürgertum noch mehr zum Himmel stinkt, weil tausendfach weiter verbreitet ist. Und Dinge wie diese, bitteschön, sind Spießbürgertum vom Allerfeinsten.
Und hier sei ganz dezidiert jedes Machwerk mit Predigtabsicht ausgeschlossen, das mit Kunst nichts zu tun hat. Darum also kann es nicht gehen. Predigtwerke sind aus Qualitätsgründen, als Verstoß gegen das Wesen der Kunst als Gestalt abzulehnen, wenn auch Privatsache desjenigen, der sie produziert. Einem Wesen sei also ins Gesicht gespieen, das meint, Kunst wäre Konvention - links wie rechts dasselbe. Wenn auch die linke Konventionalität und das linke Spießbürgertum noch mehr zum Himmel stinkt, weil tausendfach weiter verbreitet ist. Und Dinge wie diese, bitteschön, sind Spießbürgertum vom Allerfeinsten.
Herrschaften, so weit sind wir aber schon lange. Das ist nur ein plakativer Fall, schon deshalb, weil vermutlich der Wirbel um die Sache lediglich dem medialen Interesse und damit den Einspielergebnissen dient. Wer weiß also, wer ihn überhaupt aufgeblasen hat. Und wir wissen auch, daß der amerikanische Puritanismus, der amerikanische "Wertewahn", ein eigenes Problem ist, das sich nicht selten in der selben Gasse findet.
Aber der Fall zeigt etwas. Er zeigt etwas, über das sich normalerweise Künstler hierzulande gar nicht mehr zu sprechen wagen. Mit dem man im Alltag permanent lebt. Und wie er der Kunst schon lange zum Verhängnis wurde, die heute in den letzten Zügen liegt. Daß dieser Fall eine Nagelprobe sein soll, an der sich die Toleranz der Linken zeige, oder nicht, wie pressetext.at meint, ist da nur ein inhaltsloses Quatschmascherl mehr.
Aber wer weiß. Vielleicht ist der Science-Fiction-Blockbuster "Ender's Game" eh einfach schlecht. Sodaß die Produktionsfirma keine andere Reißleine fand, als ihn so aufzublasen. Der amerikanische Quietismus wird es lohnen.
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