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Donnerstag, 8. August 2013

Unbeantwortete Fragen

Es ist erstaunlich, wie exakt Heinrich Beck die Befindlichkeit der Jugend von 1968 - in deren Ausatmen sich der Verfasser dieser Zeilen, selber Jahrgang 1961, noch sieht (oder: sehen muß) - erfaßt. Sie hat, schreibt er, den Eltern nicht mehr geglaubt. Und mit Recht.

Das trifft exakt die Befindlichkeit, in der sich der Verfasser dieser Zeilen damals fand. Damals, in den 1970ern, als alles, wirklich alles angeblich anders war, als je. Wer kann sich heute noch vorstellen, wie aufregend und revolutionär es war, den Menschen aus der Evolution heraus zu erklären. Wie es der Verfasser dieser Zielen damals erlebte. Wie phantastisch neu dieser Gedanke war, wieviel Mut es verlangte, ihn zu denken.

So irrig er war.  Aber er war ultimo ratio. Denn das Enttäuschende - Beck beschreibt es - war zu erleben, daß die Elterngeneration, die Lehrer, ein hohles Leben lebten, das sie nicht zu begründen, zu verteidigen wußten. 

Oh nein, nie hat der Verfasser jene Lehrer geachtet, die erklären wollten, daß alles "neu", anders zu verstehen sei. Bewundert hat er jene, die an alten Formen festhielten. Und er hat mitgelitten mit ihnen, und sie zu provozieren versucht - und der Leser glaube ihm: der Verfasser war sehr provozierend! - das was er an ihren Formen so liebte doch - bitte! - zu begründen. Damit auch er es glauben,  noch mehr: verstehen konnte. Jene hat er geliebt, auch wenn die ihn, der alles in Frage stellte, weil er verstehen wollte, haßten. Aber sie schienen nicht mehr zu verstehen, was sie vorgeblich vertraten!

Die Neuerer hat er nie bewundert. Die hat er - immer - nur lächerlich gefunden, gerade in ihrem Gestus des Intellektualität, in dem sie meist daherkamen. Und jene verachtet, die genauso, wie Frühere das Alte kriecherisch entgegengenommen hatten, auch das "Neue" entgegennahmen wie die Kommunion des Heiles. Die nie den entscheidenden Schritt wagten: sich den Dingen wirklich persönlich zu stellen.




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