Dieses Blog durchsuchen

Montag, 19. August 2013

Ursachen

Die Ursache für das miese Fernsehprogramm sieht Helmut Dietl eindeutig bei den Senderchefs und den von ihnen etablierten Abteilungsleitern, berichtet der Standard. Und nachdem Dietl wirklich regelmäßig bewiesen hat, daß er nicht nur weiß, wovon er redet, sondern daß es auch besser gienge, wollen wir seine Stellungnahme ernstnehmen. Es liegt also vielleicht gar nicht am Publikum, an den "veränderten Sehgewohnheiten". Vielleicht finden die Leut aber einfach nicht mehr, was sie gerne sähen und immer gerne gesehen haben, und zappen deshalb so rum. Daß das keineswegs heißt, daß Primitivität und Banalität erwünscht sind, beweist ja gerade Dietl. Denn Kunst, Poesie und Publikumsgeschmack sind ihrer Natur nach keineswegs Feinde, sondern pflegen ein Liebesverhältnis. Und Volkstümlichkeit heißt auch nicht nihilistische, zynische Primitivität.

"Sie müssen ja nur sehen, was für Leute da an der Spitze sitzen oder dahin gesetzt werden. Da ist keine einzige Persönlichkeit mehr, die sich in Kultur oder Kunst hervorgetan hätte, da kleben nur noch Journalisten in ihren Sesseln, und auch nicht die besten. An deren Quotenrennen bergab möchte ich nicht teilnehmen." Geld für neue Ideen gebe es nicht - "höchstens für Fußball und den 25. Nischensender".




***