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Sonntag, 26. März 2017

Das Kochrezept zur Selbstentfremdung

Man nehme eine Gefahr, die für den Einzelnen niemals lösbar ist, umgebe sie mit einem Gespinst von Theorien und "Wissenschaftlichkeit", die für den Einzelnen niemals mit seiner Vernunft zu durchdringen ist, weil er sich unmöglich mit den Faktoren dieses "Wissens" versorgen kann. Und wenn er doch in die Nähe dieser Daten kommt, entziehe man sie ihm wieder durch Verschleierung mit Mythen besonderer Komplexität, die sich nur den Priestern dieser Geheimnisse eröffnet. Wie das geht?

Auch das ist ganz konkret und einfach zu bewerkstelligen: Man stellt den Menschen in funktionale Abläufe, die seine sittlich-vernünftige Basis (die NUR aus seinem Ort bestimmt wird) weit übertreffen, stattet ihn mit Mitteln aus, die seine Erhellungskraft weit übersteigen - in technischen Mitteln wie den Mitteln heutiger Kommunikation, aber auch z. B. mit den Möglichkeiten "über-stockigen" Geldes (das also seinem Arbeits-Wirkgefüge nicht entsprechen), oder durch vorgebliche "Mitsprachemöglichkeiten" in Gremien, die ihn weit übersteigen - und schon wird er in diesen neuen höheren Positionen (Möglichkeiten) wie ein Höriger agieren. Weil er "Verantwortung" hat, die er selber nicht mehr lösen kann. Damit ist sogar der Bogen zur "Überakademisierung" der Gegenwart gespannt, die uns mit einer Pseudoelite ausgestattet hat, die in Wahrheit hörige Masse, abhängiges Proletariat ist, deren Lösungspotential lediglich in der Optimierung von Abläufen besteht, die sie aber in keinen höheren Sinn mehr einzuordnen vermag. (Also gibt man ihnen "Sinn" vor - wie: "Weltrettung", was könnte wichtiger sein? Das leuchtet doch noch dem einfachsten Arbeiter ein.)

So hat man nicht nur den Klimawahnsinn gestartet, so hat man in den 1940ern und 1950ern begonnen, die "Gefahr eines Atomkrieges" zur menschheitsbedrohenden Gefahr aufzublasen. Um diese abzuwenden, war jedes Mittel recht. Und im besonderen war es die Verlagerung sämtlicher Abwehrkompetenz in die Hände der Zentralstellen, der Politik, der Industrie.

Hier zeigt sich auch die fatale Wirkung der Illusion, die der Demokratismus bewirkt hat. In dem dem Einzelnen eingeredet wurde, daß er seine Aufmerksamkeit dem großen Ganzen zuzuwenden habe, weil er - angeblich - dieses große Ganze mitzubestimmen habe. Hier wird ihm eine Verantwortung auferlegt, die er niemals erfüllen kann. Man nimmt ihm seinen Ort, an dem sich seine Aufgaben aufdrängen würden, löst sämtliche ortsbestimmenden, -definierenden Parameter auf, bis hinein zur Familie (die bestenfalls noch einige technische Funktionen zu erfüllen hat, soweit sie halt dem Ganzen nützlich scheinen), und macht ihn damit zum nie wirklich geformten Individuum, beladen mit der Last der Welt, aber unmöglich in der Lage, diese Aufgabe zu schultern. Weil er seine Aufgabe gar nicht mehr zu finden vermag.

In diese Kategorie fallen sogar so manche sogenannte "apokalyptische", angeblich christlich-fundierte Vorstellungen von Weltkatastrophen als Ende der Welt. Auch hier wird also ein Abstraktum verdinglicht. Denn der wahre Ort, der wahre Schlachtplatz der Apokalypse liegt ... IM EINZELNEN MENSCHEN, soweit er der Kirche ganhz real und sakramental zugehört. Der Kampf der Kirche wird im Einzelnen gekämpft, und es ist der Kampf des Einzelnen um seine Sittlichkeit. NUR DAS vermag Welt "zu retten", eine Aufgabe, die im Ganzen gesehen einen Ausgang hat, der uns bekannt ist - diese Welt wird enden.

Die Unterscheidungen liegen deshalb tatsächlich nicht in den Etiketten. Das ist ja der scheinbare Weg, "die Menschheit zu einen". Ideologien, Weltanschauungen, Religionen, alles verschwimmt da zu einem einzigen Organismus, der dafür von einer neuen, einen Moral getragen und bestimmt wird. Plötzlich ziehen da alle an einem Strang, was für eine schöne Vision!? Die Unterscheidungen liegen eben heute wie früher wie immer in den Charakteren, in den Persönlichkeiten, in viel tiefer liegenden Grundhaltungen. Das ist der Unterschied, um den es geht. Es geht tatsächlich um die persönliche Entscheidung für Jesus Christus, der die Warheit, das Leben, der der Weg IST. Gestalthaft. Analogisch. Nicht "moralisch", um ihm vielleicht sogar die Weltrettung abzunehmen, zu der wir höchstens noch seine "Lehre" brauchen. Das ist Gnosis, übrigens. Und Blasphemie.

Aber es wird eine neue Welt geben, darauf können wir hoffen, darauf können wir vertrauen (weil wir jenen vertrauen, die es uns sagen) - denn wer tief genug vordringt in diese Gedanken, soferne er es vermag, und das sind immer wenige, wird auch von ihrer logischen Notwendigkeit gestützt werden. Der Rest ist - Vertrauen. "Die Welt zu retten" ist nicht unsere Aufgabe! Eine anthropologische Verfaßtheit, in dieser Kette des Vertrauens, der aufeinander Angewiesenheit, auch in ihrer geistigen Verfaßtheit und Begabung, die alle Menschen letztlich zu einem klar gegliederten Gesamtorganismus vereint (und das ist die Kirche). Den aber die Lügner, die Priester und Meßdiener der neuen Religion(en) schändlichst mißbrauchen.

Alleine hier zeigt sich der fundamentale Unterschied, ja die genau gegenteilige Strategie, wie sie der Erlösung durch Christus Menschwerdung innewohnt. Die genau das Gegenteil verlangt. Die nur eine Erlösung DES EINZELNEN kennt, die in jedermann selbst, ganz persönlich gestellter wie zu bewältigender Aufgabe liegt. In der ihm sein ganz normales, alltäglich gelebtes Leben ALLE Mittel in die Hand gibt, um diese Aufgabe zu lösen. Die Hilfsmittel dazu - die Sakramente - stehen deshalb JEDEM und INDIVIDUELL nach seinem Streben zur Verfügung. Er kann, ja soll sie nehmen, in die Tasche stecken, und weiter sein alltägliches Leben leben.

Dieser Film belegt, in welchem Maß Hollywood in diese Kollektivverwirrung involviert war - und nach wie vor ist. Der Massenfilm war das effektivste Mittel, um politisch nützliche Mythen in die Welt zu setzen und in die Strukturen des Empfindens der Menschen regelrecht zu implementieren. Damit steht der Mensch auf einem wahren Berg von Emotionen und Stimmungen, die aber dem sachlichen Fundament seines Lebens, des Lebens überhaupt, und damit der Natur, nicht mehr entsprechen. Die Welt wird ihm aus der Hand geschlagen, sie wird ihm fremd, aus eigener Verstandeskraft, aus eigener Vernunft (scheinbar) nicht mehr bewältigbar. Die Abhängigkeit ist vollkommen. Der Mensch hört auf, an seine Wirklichkeitsrelevanz zu glauben. Er erhofft nun die Erlösung von Zentralstellen.

Die Kirche hat dabei im 20. Jhd. eine Kardinalsünde begangen, deren Auswirkungen katastrophal waren. Sie hat sich in diese abstrakten, aber verdinglichten Vorstellungen einspannen lassen. Sie hat sich selbst in den Dienst der Politik gestellt. Es begann mit der Parteienstellung im Kalten Krieg, und geht bis heute ungebrochen bis zur Parteienstellung im bislang größten Wahn der Geschichte weiter, dem Klimawahn. Damit hat sie sich selbst als einzig relevante Institution der Erlösung aus dem Spiel genommen.

Oh ja, die Dinge im großen Ganzen gesehen sind komplex, und manchmal nicht mehr durchdringlich. Sie sind für den Menschen eben nicht mehr durchschaubar. Nicht irrational, aber nicht mehr erfaßbar. Im Großen wird die Welt zu komplexen Systemen (aus zahlreichen, zahllosen Kleinsystemen bestehend, die zueinander in Beziehungen stehen), in der Ursache und Wirkung meist nicht mehr in einem Verhältnis zu stehen scheinen. Aber der Katholik darf vertrauen, daß die Welt immer und immer noch, so komplex alles auch seinen mag, im Wissen und der Vorsehung Gottes gründet und geborgen ist. Seine Aufgabe ist deshalb, im Kleinen, im direkt gestellten Aufgabenbereich und Ort das Gute der Wahrheit zu tun, also gemäß der Sachlichkeit, die dann auch das Schöne ist. Geschoren über den Kamm seiner Sittlichkeit. Nicht einer irgendwie herbeigekleisterten, gar diktierten, von "Wissenden" implementierten "Moral", mit der angeblich die Welt erst im Großen gerettet werden muß, um dann im Kleinen auch noch Erlösung zu finden. 

Aber alle die meinen, man könne gegen den logos, den objektiv vorhandenen Sinn der Schöpfung handeln, irren. Sie irren fundamental, das macht sie ja - gerade in den Momente, wo sie ihren Nidergang begreifen - so aggressiv. Denn wenn eines gewiß ist dann das, daß man die Menschen - aufgrund ihrer Gegenüberstellung zum logis, zum Sinn, zu Gott, der das Wort ist - auf Dauer niemals von der Wahrheit zu trennen sind. Der Sieg ist also längst beschlossen. Er liegt aber nicht bei irgendwelchen ideologischen Kräften oder "Religionen", er liegt - in der Wahrheit, im logos. "Im Anfang war das Wort ..." Das ist die wahr Apokalypse.









*170317*