E. Michael Jones erzählt einmal, daß er selbst in den 1960er Jahren als Student an Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg teilnahm. Er sah - aus katholischer Perspektive - wie so gut wie alle seiner Kommilitonen (auch davon damals die meisten Katholiken) die amerikanische Intervention als großes Unrecht. Bei den ersten großen Märschen in Washington ist ihm dabei etwas aufgefallen. Nachdem sich der Demonstrationszug formiert hatte und eine Strecke gegangen war, kam er auch an einem Park vorbei. Plötzlich brachen aus dessen Büschen, bis dahin verborgen, Studenten hervor, die sich sofort an die Spitze des Zuges setzten, und große rote Fahnen mit kommunistischen Symbolen schwangen. Mit einem Schlag war die gesamte Veranstaltung zu einem "linken Protest" geworden, mit einem Schlag (und von den Medien natürlich tatkräftig verbreitet) haftete der gesamten Anti-Vietnam-Bewegung der Touch der "Linken" an, der sich später dann auch tatsächlich ausgebreitet hatte. Die Linke hatte eine an sich "neutrale" Bewegung okkupiert, die zuvor überhaupt keine explizite Ideologie hatte, nun aber zunehmend nur noch in linken Kategorien dachte.
Dasselbe passiert schon geraume Zeit in der Gegenwart. Praktisch unbemerkt hat sich die Linke an die Spitze einer massiven Volksunzufriedenheit gesetzt, und versucht, dieser Bewegung ihren Stempel aufzudrücken. Und kaum jemand reagiert, man ist schon zufrieden, wenn überhaupt jemand "auch dagegen" ist, mit der man sich in der Kritik also formal in manchen Punkten trifft - ohne zu sehen, daß diese Einzelpunkte der Übereinstimmung in ein völlig anders gelagertes Insgesamt eingebettet sind und für dessen Ziele auch instrumentalisiert wird.
Nicht anders kann man auch Prof. Rainer Mausfeld mit seinen Vorträgen sehen, der dem VdZ dieser Tage ins Postfach gespült wurde. Nicht zufällig findet sich der Videovortrag unter dem Label "KenFM", den der VdZ bereits mehrfach als Wolf mit geschluckter Kreide hier erkennbar gemacht hat. Für sich gesehen, ist Mausfelds Vortrag so voller Widersprüche und Ideologien und impliziter Weltanschauungsparadigmen und Vermischungen unterschiedlichster Ebenen, daß es gar nicht lohnt, auf alles einzugehen, man würde nicht fertig. Der VdZ hat es versucht und dann aufgegeben, denn es wäre dem Ausarbeiten und Kritisieren eines umfassenden Weltbildes gleichgekommen. Außerdem ist fast alles auf diesen Seiten bereits im Einzelnen ausgeführt. Hier müßte man fast jeden zweiten Satz umfassend zerlegen. Hier wird der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben! Hier springen die Linken wieder aus den Büschen und setzen sich an die Spitze der Protestbewegung und wollen deren Führung übernehmen.
Man muß davor also nicht nur vor diesem Christbaum der Irrlichtereien warnen, die dieser Vortrag ist, wo der unbedarfte Hörer mit einem buntsüß verpackten Köder punktueller Richtigkeiten ein ganzes, irriges Welt- und Menschenbild mitschluckt - vieles an der Kritik, die Mausfeld hier vorträgt und für sich richtig oder nicht falsch ist, ist also unmittelbar auf ihn anzuwenden, und es ist typisch, daß er das nicht zu wissen oder eher auszublenden scheint - in das Mausfelds Kritikteile eingebettet sind. So daß er auch im Fazit seines Vortrages jene Verwirrung hinterläßt, die die Linke eben kennzeichnet, schon gar weil sie ihr wahres Ziel nicht nennt und oft nicht einmal kennt. Die typisch für die Linke den Demokratiebegriff in Wolken der Undefiniertheiten und Schwammigkeiten hebt, ihn emotional neu besetzt, und so eine Illusion nährt, nein, zu einer Illusion verführt (und das ist derzeit besonders häufig), die wenn man ihr folgt im Niemandsland und im totalitären Chaos einer Utopie endet, in der der verkündete "Egalitarismus" nur eines bewirken soll: Verschleiern, daß sich eine neue Elite aufs Pferd setzen möchte. Denn selbstverständlich weiß die Linke sehr gut, daß ihr Zuckerbrot fürs Volk nur der Verführung dient, daß die Natur der Menschen (die man aber verkennt) völlig anders gelagerten Pragmatismus verlangt.
Der Vortrag zeigt es - er ist eine Orgie unausgesetzter Wirklichkeitsverdrehung und Hörervergewaltigung, noch dazu unter dem Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit. Und er bedient sich wie die wirkliche Lüge richtiger Einzeltatsachen (die ihn wiederum ja sogar langweilig machen, denn wie oft hat man das alles schon gehört!? Das ist doch lauter "eh schon wissen"!)
Der Vortrag zeigt es - er ist eine Orgie unausgesetzter Wirklichkeitsverdrehung und Hörervergewaltigung, noch dazu unter dem Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit. Und er bedient sich wie die wirkliche Lüge richtiger Einzeltatsachen (die ihn wiederum ja sogar langweilig machen, denn wie oft hat man das alles schon gehört!? Das ist doch lauter "eh schon wissen"!)
Es ist höchst an der Zeit, daß sich die heutige Kritik an gesellschaftlich-politischen Zuständen und am Kapitalismus abklärt und durch klare Analyse und Begriffsklärungen zu scheiden beginnt. Es ist höchst an der Zeit, daß sich die völlig berechtigte Unzufriedenheit (auch und vor allem an der Vernunftlosigkeit) großer Bevölkerungsteile (die sich in diesem Punkt, dem der Vernunft, von der "Elite" unterscheidet, und NICHT in mangelnder Egalität!) mit Begriffsklärungen wappnet, die diesen unseligen Zug unterbricht. Als Rückbesinnung auf die Wahrheit nämlich, die weit mehr ist als partielle Richtigkeit (auch wenn es enge Umschlungenheit beider braucht, eines ohne das andere also nicht auskommt, sich im Takt - aber auf je andere Art - befruchten muß). Übrigens hetzt die Linke längst gegen die "Rechte/Nichtlinke", nur fällt es dieser oft gar nicht auf. Auch in diesem Vortrag, in dem alles Nicht-Linke verleumdet wird.
Es ist höchst an der Zeit, daß Bewegung in diese sogenannte Bewegung kommt, die längst erstarrt ist. Das sicherste Zeichen, daß sie intellektuell im Kreise der Irrtümer und Widersprüche verläuft, weil es der gesamten Diskussion, die das Unbehagen umgibt wie ein Schwarm Fliegen, an der Ruhe weil Umfassendheit - Katholizität - der Wahrheit fehlt. Wo aber wären die Männer, die das zu leisten vermochten ... es ist zum Heulen. Es ist zum Heulen, weil man fast hilflos zusehen muß, wie sich die linken Fahnenträger aus den Gebüschen an die Spitze des Zuges setzen. Und niemand verwehrt es ihnen, kein Gerechter übernimmt die patriarchale Verantwortung, im Gegenteil. Die dazu gerufen wären lassen sich sogar noch vom Totschlagwort des Anti-Elitären kraftlos schwafeln und ihr Blut abzapfen. Wie immer wird das Falsche durch die Schwäche der Gerechten groß. Wie immer wird die Linke nur groß, wenn sie es geschafft hat, daß die Gerechten ihre Stärke aufzugeben. Wir erleben es bereits.
Es ist höchst an der Zeit, daß Bewegung in diese sogenannte Bewegung kommt, die längst erstarrt ist. Das sicherste Zeichen, daß sie intellektuell im Kreise der Irrtümer und Widersprüche verläuft, weil es der gesamten Diskussion, die das Unbehagen umgibt wie ein Schwarm Fliegen, an der Ruhe weil Umfassendheit - Katholizität - der Wahrheit fehlt. Wo aber wären die Männer, die das zu leisten vermochten ... es ist zum Heulen. Es ist zum Heulen, weil man fast hilflos zusehen muß, wie sich die linken Fahnenträger aus den Gebüschen an die Spitze des Zuges setzen. Und niemand verwehrt es ihnen, kein Gerechter übernimmt die patriarchale Verantwortung, im Gegenteil. Die dazu gerufen wären lassen sich sogar noch vom Totschlagwort des Anti-Elitären kraftlos schwafeln und ihr Blut abzapfen. Wie immer wird das Falsche durch die Schwäche der Gerechten groß. Wie immer wird die Linke nur groß, wenn sie es geschafft hat, daß die Gerechten ihre Stärke aufzugeben. Wir erleben es bereits.
*250217*