Dieses Blog durchsuchen

Montag, 18. Dezember 2017

Aber das kratzt echt am Problem

Hier ein Gespräch mit Joan Collins (die Michael Caine als "second" oder gar "third row" bezeichnen würde, er war in diesen Dingen immer ziemlich nüchtern, realistisch) in einer amerikanischen TV-Show. Es sei hier gebracht, weil es sehr viel über das Film-Gewerbe sagt, das auch der VdZ ein wenig kennt. Collins geht aber tiefer als man erwarten würde. Sie hat nicht nur aus ihrer eigenen Geschichte viel zu erzählen. Wo sie als siebzehnjähriges Mädchen nach Hollywood kam, Schauspielerin (und natürlich, wie jeder Schauspieler, berühmt) werden wollte, und dort auf die Gepflogenheiten stieß, die heute in einer recht eigenartigen Weise aufbrechen und als "unsittlich" angeprangert werden.

Nur - das war IMMER schon Hollywoods Geheimnis wie Problem. Denn anders als andere, hat Hollywood auch das System der "Ruhm-Produktion" übernommen. Von der Erfindung von Preisen (wie der Verleihung des Oscar oder Golden Globe) bis hin zur Beherrschung der Presse (bzw. später aller Medien). Damit standen sich in den jungen Menschen, die sich Ruhm durch ihre Kunst erhofften (oder, wie heute leider meist, Ruhm, weil sie einfach schwer narzißtisch gestört sind), und den allmächtigen Filmproduzenten zwei völlig ungleiche Parteien gegenüber. Es war wirklich gottgleich, was hier passierte: Die Götter der Hollywood-Firmen standen den Bittstellern aus dem Nichts gegenüber, die oft genug auch alles taten, um sich eine Gunst zu erwirken, die sie ihren eigenen Wünschen näherbrachten.

Angst. Schlichte Angst hat Hollywood seit je beherrscht. Und diese Angst war ein ganz bewußt eingesetztes Mittel, das die Macher von Hollywood - praktisch sämtlich Juden, die aus dem Nichts kamen und Wege suchten, um als Minderheit die Mehrheit zu beherrschen; bis heute ist Hollywood fast ausschließlich in der Hand von Juden, was immer schon hieß: in der Hand der Organisationen, die die Jungen aufgebaut haben und in schwachen Stunden gestehen sie auch, daß sie darauf stolz sind, denn der Einfluß, den sie so auf die amerikanische Nation, ja auf die Welt haben, ist eigentlich unfaßbar, dazu verwendeten, um sich ein Reich ihrer Träume aufzubauen. Träume von Macht, Einfluß, und Träume von ... der Beherrschung der "Schicksen", der Frauen der Gojim. Denn wer die beherrscht, beherrscht auch die Gojim, die Ungläubigen, die Christen, nein, die Katholiken. Die Juden, die Hollywood gründeten, kamen sämtlich aus Gebieten (dem russisch-polnisch-ukrainischen Streifen von Europa, der vom Baltikum bis ans Schwarze Meer reichte, das "Stedtle") in denen eine arme jüdische Bevölkerung einer Mehrheit von Katholiken gegenüberstand.

Nun, in und mit Hollywood konnten sie sich rächen. Sämtliche Macher von Hollywood, die zur Zeit von Collins allesamt bereits in die Jahre gekommen waren, fette Bäuche und faltige Gesichter hatten, wie (der Jude) Neal Gabler schreibt, hatten das Ziel eine weiße, christliche junge Frau an sich zu binden, zu heiraten. Es war wie eine Besessenheit, schreibt Gabler. 

Diese Besessenheit hat alles durchdrungen und ist, wie die Geschichte um Harvey Weinstein zeigt, nicht beendet. Sie ist immer noch aktuell. Collins erzählt nicht nur von zahlreichen Warnungen, die man ihr gegeben hatte, sondern auch von einer Begegnung mit Marilyn Monroe. Die alles - buchstäblich: alles - gemacht hatte, um "nach oben" zu kommen. Der so viel versprochen worden war, von dem sich dann so wenig erfüllt hatte. Die also für ihren Ruhm einen extrem hohen Preis bezahlte, der einmal, wie man weiß, auch zu hoch war. Monroe hatte sie, Joan Collins, gewarnt. Gewarnt vor der Illusion, die Monroe selbst früher gehabt hatte. Gewarnt, was auf Collins zukommen würde, wenn sie von Hollywood Ruhm und Ansehen und Ehre erwartete, wie es sich jede der jungen Schauspielerinnen erhoffte. Und es war tatsächlich viel, was auf Collins zukam.

Angst. Angst beherrscht das Geschäft bis heute. Der Leser macht sich keine Vorstellung. Auch bei uns, in Österreich, in Deutschland, ist es nicht anders. Und der Schauspieler, der in seiner Existentialität extrem fragil, abhängig, in der Welthaftigkeit unfähig ist, weil seine persönliche Welt das Spiel (die kurze Zeit der Bühne, auch der Film ist ja nur Bühne, und auf die muß man ihn lassen) ist, ist auch bei uns eines der tragischsten Opfer. Das auf Frauen und deren "sexuelle Belästigung" zu reduzieren, geht sowieso am Problem vorbei.

Der VdZ sagt hier an dieser Stelle dem Leser, daß es kein Gewerbe gibt, das derartig von Angst beherrscht ist wie das Kunstgewerbe. Und die Ideologisierung der Kunst hat das dramatisch verschlechtert. Angst, Machtmißbrauch hängt wie eine Dunstglocke über dem Gewerbe, gerade bei uns, in Österreich, in Deutschland. In einem Gewerbe, das doch von der Freiheit leben müßte, weil Kunst eine Tochter der Freiheit ist, wie Schiller einmal richtig sagte.

Das ist einer der Gründe, warum sich immer mehr (nur noch) "Unkünstler", Nicht-Künstler, meist einfach schwer narzißtisch gestörte Personen breitmachen, die allmählich (vor allem das Publikum) vergessen machen, was Kunst (am Theater) überhaupt ist, weil sein könnte. Die totale Entwürdigung des Menschen ist auch hier programmatisch, sehr wahrscheinlich aber erst: geworden.

Joan Collins sagt hier mehr als sie vermutlich weiß. Aber es tut gut. Das "Mehr" aber zeichnet eben den Künstler aus. Denn es ist Gnade, nicht sein bewußtes Tun, sondern die geschenkte Folge seines Seins. Und wie schon Will Quadflieg einmal sagte "Wir spielen immer." Der Schauspieler hat kein Sein außerhalb seiner Rolle, außerhalb der Bühne, außerhalb des Spiels im Film. Damit, genau damit spielen aber viele, denn sie wittern hier zu Recht leichte Beute, leichten Weltgewinn.

Jawohl, auch der VdZ klagt hier ganz klar und direkt die Theater- und Filmproduktion in unseren Landen an, unter Wahrung höchstmöglicher Diskretion. Aber auch bei uns ist das Film-/Schauspielgewerbe nicht von Kunst, sondern von persönlichen Interessen geprägt, denen zu unterwerfen von den Mächtigen, den Brotgebern, den Produzenten, den oft genug bornierten, nicht künstlerisch, sondern figural-weltlich denkenden und fühlenden Entscheidern verlangt wird. Sie leben von einer Riege von Liebdienern, die alles tun, um eine Frucht zu erben, die der Kunst gestohlen wurde. Die einen Schleier einer Pseudokunst aufrechtzuhalten ermöglichen, der dem Publikum vorgaukelt: Alles in Ordnung!










*131117*