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Donnerstag, 28. Dezember 2017

Warum die Weltrettung Einiger alle übrigen zu Müllmenschen macht

Beim Lesen eines Buches über den angeblichen Schock, der auf uns alle durch die Erderwärmung zukomme, und welche gewaltigen wirtschaftlichen Auswirkungen er angeblich habe, kam dem VdZ nicht nur vor, er läse in einem Buch mit frei erfundenen Märchen, sondern ein schlimmer Verdacht stieg ihm auf. Denn wenn dort von "freier Marktwirtschaft" gesprochen wurde, um alle zu beruhigen, so erschien es ihm als ein gewaltiger Zynismus. 

Die angeblichen Maßnahmen, die in diesem "zuerst die Welt retten"-Pathos eine völlige Transformation der gesamten Weltwirtschaft "notwendig" machen, sind das Ende jeder freien Wirtschaft, ja der Freiheit überhaupt. Wenn diese jene dennoch von freier Wirtschaft sprechen so meinen sie, daß sie das, was eine freie Wirtschaft entstehen und sein läßt, der Überlebenskampf der Menschen, nur dafür ausnützen wollen, daß diese dann mit dem, was die Politik ihnen einbrockt, fertig werden müssen, egal wie. Und das geht nur, wenn sie trotz allem irgendwie noch Eigeninitiative entwickeln, um TROTZ allem bestehen zu bleiben.

Ganz so wie Sklaven, denen man zu Weihnachten erzählt wie gut sie es hätten, weil sie doch auf ihrem kargen Stroh so viel von Weihnachten erführen. Und hatte da der eine oder andere nicht sogar eine Kantate gesungen?

Wir leben in einer Situation, in der sich die Politik und ihre Helfershelfer immer absurdere Konstrukte ausdenken, von denen sie dann erwarten, daß sie die reale, freie Menschenklasse trägt und die Konsequenzen ausbadet. Das ist der einzige Grund, warum ein Rest von freier Wirtschaft noch weiter bestehen bleiben wird. Denn jemand muß den Karren immer noch ziehen, den diese jene mit täglich mehr Gewichten vollpacken. Aber diese freie Wirtschaft ist eine Bückwaren-Wirtschaft, eine Parallelsystem der ums Überleben Kämpfenden, es sich so in der Diktatur Einrichtenden. Nur jene aber wären es, bei denen noch von Kultur gesprochen werden könnte, so armselig sie auch aussieht.

Mehr noch. Es wird - notgedrungen - auf eine "Reservate-Wirtschaft" hinauslaufen. Große Teile der Welt werden zu mit Stacheldraht umgebenen, nur mit geschlossenen Augen durcheilten "Sonder-Mülldeponien", in denen alles erlaubt ist (solange niemand fragt), weil es den ganzen Rest tragen muß. Und wer die Autobahnen- und Eisenbahnkorridore ansieht, die unsere Landschaften durchziehen, wird verstehen, was gemeint ist: dort ist es bereits so weit. Während der Rest zur schönen neuen Welt dekoriert wird. Und das werden wohl die Städte sein. 

Während das freie Land zu einer Müllandschaft umgewandelt und als technisches Gestell der Zulieferung mißbraucht wird. Selbst Religion ist ja schon zum Gestell geworden. Denn Müll ist eben keine Frage der "Giftigkeit", sondern eine Frage einer entordneten, nicht mehr einordnenbaren Welt, die man der Wucht der Gestaltendynamik überläßt, mit der man nichts mehr anzufangen weiß. Die verschandelten Landschaften, mit denen wir es weithin bereits zu tun haben, sind deshalb nicht einfach ein ästhetisches Problem einiger antiquierter Feinspitze. Sie sind ein Problem der Umwandlung unserer Landschaften in Mülldeponien. 

Nur da und dort wird man zur Aufrechterhaltung des Scheins, wie Sonderbriefmarken die man ab und zu herausgibt und an Sonntagen betrachtet, Naturparks der Unberührtheit einrichten.

Wer aber noch frei leben, wer also überhaupt leben will, wer noch begreift, daß der Mensch die Welt ergreifen und liebend besitzen muß, wird zum Müllmenschen werden. Und aus leeren Blechdosen und Verpackungen seine Kathedralen errichten.





*181117*