Teil 2) Hunger als Politik der Menschenverachtung
In jedem Fall bleibt die durch offizielle Statistiken gesicherte Zahl von über 1,6 Millionen Iren, um die das Land 1850 verglichen mit 1845 weniger Einwohner hatte (was die Opferzahl auf ca. 2,5 Millionen schraubt, denn es wurden ja auch Menschen geboren. Und Katholiken gebären immer viele Kinder.) Das Londoner Parlament hat auch tatsächlich Gesetze verhindert, die bei ähnlichen Fällen (wie den Mißernten von 1780) die Häfen Irlands zu sperren erlaubten, um Lebensmittelexporte zu unterbinden und das irische Volk zuerst zu versorgen. Das Eigentum war seit dem 16. Jahrhundert absolut gesetzt, um die Raubzüge am Kirchengut (die man dann "Reformation" nannte) zu rechtfertigen und zu sichern, die das England Heinrich VIII. auf den Kopf stellten, und die Rechte der Landlords - nicht das Gemeinwohl, das soll sich ja laut Liberalismus von selbst einstellen - gingen auch 1840 bevor. Bis heute beharren die Briten aber darauf, daß die Geschichtsschreibung die Vorgänge damals als "Tragödie aufgrund einer Kartoffelkrankheit" verzeichnet.
Hunger als Politik? England hat diese Politik traditionell, möchte man sagen, und über die Jahrhunderte verfolgbar skrupellos angewandt. Sie hat die Bevölkerungen besetzter oder bekämpfter Länder immer wieder ausgehungert. Man tat in Irland (aus einem Katholikenhaß, der sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen läßt) also vermutlich nichts anderes, als man in Amerika oder in Indien (wo man von 7 bis 10 Millionen Hungertoten in den Aufständen der Inder um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhundert spricht) anwandte. Burma oder Südafrika (Buren) schlagen in dieselbe Kerbe, auch sie waren Auslöschungsaktionen gegen ganze Bevölkerungen. Denn kraft der höheren Sendung war man zu allem berechtigt. Wie heute. Noch die Hungerblockade gegen Deutschland 1914/18 (die in Wahrheit bis 1920 andauerte) hat mindestens einer Million deutscher Zivilisten das Leben gekostet und den Boden für die Widerstandsunfähigkeit gegen die Spanische Grippe bereitet, die bis 1919 noch einmal Millionen Deutsche hinwegraffte.*
Es ist der Macht der anglo-amerikanischen Presse (Cecil Rhodes wußte schon sehr gut, daß zu einer Machtorganisation vor allem die Medien gehören) zu verdanken, daß bis heute von einer "Kartoffel-Hungersnot" in Irland 1845 bis 1850 gesprochen, die Geschichte brutal auf eine "Kartoffelseuche" umgelogen wird (die es auch gab).
In Wahrheit war es aber wohl ein Genozid. Wer das so nennt, wird freilich bis heute medial verfolgt (wir werden darüber noch berichten). Selbst (auch vom VdZ) hoch zu schätzende Schriftsteller schrieben damals in der Londoner Times, daß es ohnehin an der Zeit sei, diese irischen - weil katholischen - Bastarde auszurotten.
Hier von "Opfern der Kartoffelknappheit" zu sprechen, wie es die Briten in ihrer Geschichtsschreibung bis heute tun, ist aber wohl so, als würde man von den Toten in KZ-Vergasungskammern als von "Opfern von Sauerstoffknappheit" sprechen. Und der Kampf gegen die Iren - mit den Polen das wohl katholischste Land Europas - ging ja auch auf anderen Wegen weiter. So wurden immer wieder per Regierungserlaß irische Katholiken von öffentlichen Ämtern ferngehalten. Während die zugelassenen irischen Verantwortlichen regelmäßig Protestanten waren.
Hier greift leider auch ein keineswegs rühmliches Kapitel in der Geschichte der Katholischen Kirche. Denn die meisten Bischöfe (bis auf zwei) hatten sich auf die Seite der Engländer gestellt, die ihnen dafür hohe Ehren zukommen ließen. Sie hatten sich also über Ehren und Anerkennung kaufen lassen. England hatte sie einfach seit 1829 rechtlich hoch und damit ruhig gestellt. Die Bevölkerung war schon damals fast allen Bischöfen gleichgültig.**
In Wahrheit war es aber wohl ein Genozid. Wer das so nennt, wird freilich bis heute medial verfolgt (wir werden darüber noch berichten). Selbst (auch vom VdZ) hoch zu schätzende Schriftsteller schrieben damals in der Londoner Times, daß es ohnehin an der Zeit sei, diese irischen - weil katholischen - Bastarde auszurotten.
Hier von "Opfern der Kartoffelknappheit" zu sprechen, wie es die Briten in ihrer Geschichtsschreibung bis heute tun, ist aber wohl so, als würde man von den Toten in KZ-Vergasungskammern als von "Opfern von Sauerstoffknappheit" sprechen. Und der Kampf gegen die Iren - mit den Polen das wohl katholischste Land Europas - ging ja auch auf anderen Wegen weiter. So wurden immer wieder per Regierungserlaß irische Katholiken von öffentlichen Ämtern ferngehalten. Während die zugelassenen irischen Verantwortlichen regelmäßig Protestanten waren.
Hier greift leider auch ein keineswegs rühmliches Kapitel in der Geschichte der Katholischen Kirche. Denn die meisten Bischöfe (bis auf zwei) hatten sich auf die Seite der Engländer gestellt, die ihnen dafür hohe Ehren zukommen ließen. Sie hatten sich also über Ehren und Anerkennung kaufen lassen. England hatte sie einfach seit 1829 rechtlich hoch und damit ruhig gestellt. Die Bevölkerung war schon damals fast allen Bischöfen gleichgültig.**
*Und in diesen unseren Tagen des späten Herbst 2017, spielt sich im Jemen genau dasselbe
ab, auch hier hat England/USA die Finger im Spiel. Die UNO warnte
eindringlich, daß durch die Blockade der Seehäfen, die das
schiitische Land in seiner Opposition gegen das sunnitisch-wahhabitische
Arabien brechen soll, Millionen Tote drohen. Hier werden nicht Kriege geführt, sondern Völker ausgelöscht, weil man deren Grundhaltungen auslöschen möchte.
**"Damals schon" ist eine Reminiszenz auf die unglaublichen Mißbrauchsskandale durch kirchliche Institutionen in Irland, wie sie bekannt wurden, die eine Menschenverachtung, eine Verachtung der Iren zeigen, die sprachlos macht.
**"Damals schon" ist eine Reminiszenz auf die unglaublichen Mißbrauchsskandale durch kirchliche Institutionen in Irland, wie sie bekannt wurden, die eine Menschenverachtung, eine Verachtung der Iren zeigen, die sprachlos macht.
*101117*