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Dienstag, 29. Juni 2010

Erkenntnistrübung

Jedes Ding ist als Objekt die Objektivation einer Idee. Gute Kunst reduziert nun die faktische Wirklichkeit, und schält aus dem Bündel der Realitäten diese eine Idee heraus, macht sie somit dem Betrachter klarer wahrnehmbar.

Damit ist auch klar, daß jedes Ding seine Schönheit hat - sonst gäbe es das Ding nicht, weil es nicht da wäre: Wo keine Idee, da kein Ding.

Schlechte Artefakte der Kunst (Schopenhauer erwähnt ausdrücklich die Architektur) sind daran erkennbar, daß zwar die objektive Idee noch erkennbar ist, doch sind die künstlichen gegebenen Formen kein Erleichterungsmittel zur Erkenntnis der Idee, sondern vielmehr ein Hindernis, was eine ästhetische Betrachtung erschwert. Es siegt die Idee des Materials, nicht die Idee des Artefaktes, die aus dem geschaffenen Ding sprechen sollte.

Insofern gibt es keine "dargestellte Häßlichkeit" an sich. Häßlichkeit ist ind er Darstellung wahrhaft häßlich, und wird als solche rezipierbar. Es gibt nur eine der Erkenntnis schlecht - oder, zum Beispiel im Ekel, durch Hereinziehen eines Willens des Betrachters, durch Provokation einer aktuellen Reaktion und Stellungnahme getrübten ästhetischen Betrachtung - dargebotene Idee.



*290610*