Ein König war trostlos über den Zustand seines Reiches. Endlich holte er vier Weise, um sie zu befragen, warum denn das so sei, und was er tun könne.
Die vier Männer trieben sich einen ganzen Monat im Lande herum, schließlich kamen sie zum König zurück. Der war schon ungeduldig geworden, und drang nun in sie, was sie denn herausgefunden hätten!
Da ging der erste der vier Weltweisen an das Tor im Osten, und er schrieb darauf:
Tag ist Nacht - daher ist das Land ohne Weg
Flucht ist in der Schlacht - darum ist das Land ohne Ehre.
Ihm folgte der Zweite, und er schrieb auf das Tor im Westen:
Eins ist zwei - darum ist das Reich ohne Wahrheit
Freund ist Feind - darum ist das Reich ohne Treue
Schlecht ist gut - daher ist das Reich ohne Frömmigkeit.
Nun ging der dritte Weise, und ans Tor im Süden schrieb er mit flammender Schrift:
Die Redlichkeit hat Urlaub - daher ist das Reich ohne Namen
Der Beamte ist ein Dieb - daher ist das Reich ohne Geld
Der Mistkäfer will Adler sein - daher ist kein Unterschied im Reich.
Schließlich kam die Reihe an den vierten Alten, und er ließ am Tor im Norden anschreiben:
Der Wille ist Ratgeber - daher wird das Land schlecht geführt.
Der Pfennig spricht das Urteil - daher wird das Land schlecht verwaltet.
Gott ist tot - daher ist das Land voller Missetäter.
*270610*