In seiner "Philosophie der lebendigen Welt" zeigt Richard Woltereck in penibelst zergliederten Schritten, wie schon einfachste Zellverbände keinesfalls eine ursprünglich sinnlose Zellanhäufung sind, sondern bereits ursprünglich klare Orientierung im Rahmen einer von einem Ziel, einer Endform definierten Gestaltschöpfung aufweisen. Nicht nur unterscheiden sich lebendige Organismen damit auch klar von zum Beispiel mineralischen Strukturen - abiotische Gestalten SIND diese Formen, während lebendige Gestalten diese Formen produzieren.
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Selbst gerade genug Zellen, um so etwas überhaupt feststellen zu können, zeigen schon klare Orientierung an beziehungsweise Zuordnung zu den Gestalt-Grundachsen Oben/Unten, Vorne/Hinten, Links/Rechts (im Gegensatz zu den anderen sind diese symmetrisch). Sodaß Woltereck in diesem Stadium vorsichtig von "Formations-Feldern" zu sprechen sinnvoll sieht.
Organismen, so einfach oder komplex sie auch sein mögen, wachsen also nie aus bloßer Tätigkeit ursprünglich desintegrierter, oder sich allmählich harmonisierender Zellen heraus - Zelltätigkeit ist vielmehr vom allerersten Moment an eine Funktion eines ganzheitlich agierenden wie (immer auch!) auf die Umwelt (was maßgeblich für die konkrete Gestalt im Rahmen artspezifischer Gestaltmöglichkeiten ist) reagierenden Organismus.
Lediglich Krebszellen zeigen solches sinnloses, nicht in eine Gesamtgestalt integrierte, also desintegriertes Verhalten.
*050610*