Schopenhauer bringt es einmal auf einen radikalen Punkt: Der Charakter, das Wesen der Dinge ist ein an sich: grund- und ursachenlos ist er da, immer, weil zeit- und raumlos.
Von Ursache und Wirkung, vom Kausalitätsprinzip (als apriori des Erkennens) kann man erst sprechen, wenn es in die Zeit und den Raum tritt beziehungsweise diesen (in seinen Bezügen) schafft. Hier also liegt es nur an der Art des Anreizes, des Anstoßes, in welcher Weise sich dieses "Leibsein wollen", das allen Dingen prinzipiell eignet, ja das zu ihrem an sich sein gehört, und das Aristoteles "Entelechie" nennt, äußert, wie es sich als dieses konkrete Ding, als dieser konkrete Mensch an sich, immer als vereinzeltes, vereinzelter, in der Welt darstellt. Hier erst kann man auch von Motiv sprechen. Das Ding an sich, mit seinen Kräften, ist aber nie durchschaubar, es hat in seinen Anlagen keinen uns erkennbaren Daseinsgrund.
Es ist also nicht der Mensch, der böse handeln will, wenn er böse handelt, sondern das Böse in ihm, das bei dieser oder jener Gelegenheit wirklich wird.
Der Gedanke springt auf, als Elfriede Ott von Nestroys "Zu ebener Erd - und im erstern Stock" spricht. "Nestroy," so Ott, "hat deutlich genug gesagt, daß in dem Moment, wo die Armen reich werden, sie genauso korrupt werden, wie die Reichen, die über ihnen wohnen."
*140610*