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Mittwoch, 23. Juni 2010

Umfassendere Wirklichkeit

Leo Frobenius, der große, deutsche Afrikaforscher der zerfallenden Welt des 20. Jahrhunderts, sah seine Lebensaufgabe in der Bewahrung der Erinnerung an die Kulturen dieses Kontinents. Denn er meinte, daß Kulturen Organismen seien, die geboren würden, die aufblühten, reiften, aber auch: die starben. So war die Photokamera, neben seinem Notizbuch, sein wichtigstes Utensil.

Frobenius aber hatte ein Prinzip: Auf all seinen zwölf Reisen durch den schwarzen Kontinent nahm er stets Maler mit. "Die Feder,´" war seine Meinung, "gibt unendlich präziser unendlich mehr Details wieder, als es die Kamera vermag." Der Realismus der Kamera ließ oft das Eigentliche eines Festzuhaltenden durch den Rost einer reduzierten Wirklichkeit fallen.

Das Archiv seiner Photos wie der Bilder, als heute unschätzbares Archiv von Kulturzeichen, die längst vergessen und damit oft verloren gegangen wären, ist seit kurzem online zu finden.




*230610*