Damit aber waren im zerstörten Europa die Währungen völlig überbewertet, der Dollar krass unterbewertet. Die USA wären somit Exportweltmeister gewesen, wenn sich die übrigen Staaten diese Waren auch hätten leisten können. Also initiierte die USA den Wirtschaftshilfeplan für Europa (den natürlich die amerikanischen Steuerzahler zahlten): der aber nichts anderes war als die (teilweise) Ausgleichung dieser Währungsmißparität, sodaß Europa (das aufgrund der Kurse nicht exportieren konnte) in die Lage versetzt wurde, die amerikanischen Exporte auch zu kaufen.*
Ausgeglichen hat die USA das mit der Inkaufnahme einer kontinuierlichen Inflation, mit der das zugeschossene Geld (das eine künstliche Nachfrage schuf) wieder aufgesogen wurde. Bis schließlich die europäischen Staaten wieder begannen, ihre Währungskurse realistischer zu gestalten, und massiv - und ohne Interventionismus, also nach guter alter "österreichischer Schule" - abwerteten, und sie damit "hart" machten.**
Die sie aber mit immer weicheren Dollars "absichern" sollten! Damit stiegen in Europa die Dollarvorräte bis zu den späten 1960er Jahren enorm. Die aber niemand haben wollte! Denn die Goldvorräte der USA - die ja durch Dollar bedeckt sein sollten - waren bereits deutlich unter dieser Geldmenge, während die USA alles tun mußten, am freien Goldmarkt Gold am Deckungskurs (35 Dollar pro Unce) zu halten. Trotz der hohen Nachfrage wegen der Einwechselung der Dollars. Die USA streikten ... und verließen 1971 endgültig den Goldstandard.
Damit war weltweit der Weg für die Staaten frei, Politik mit Geldmenge zu betreiben. Aber auch, in Folge, der Zwang zu einer freien Währungspolitik. Die Entwicklung des Dollar aber, im Vergleich zum Goldstandard, erzählt alles.
Damals kam in Österreich Kreisky an die Macht. Das Zeitalter der Schulden und einer zuvor niegesehenen Inflation begann endgültig. In Österreich wie weltweit. Die Festheit des Goldstandards wurde schließlich wieder versucht zu regeln - im internationalen Währungsfonds. Er verteilt und regelt heute die Geldmengen, weltweit.
Mit dem logischen Fazit, daß es nicht die Geldmenge an sich ist, die volkswirtschaftswirksam wird, sondern die jeweiligen VERÄNDERUNGEN die Steuerungsinstrumente sind. Geldmengenzuwächse stimulieren kurzfristig in einer Art Umverteilung, bewirken langfristig aber auf jeden Fall Inflation, womit sich alles wieder quasi auf "Null" einpendelt. Mit dem "Nebeneffekt", daß natürliche Ausleseprozesse zumindest geschwächt, Nachfragesituationen und damit Wirtschaftsstrukturen verschoben werden, bis sie "frei", ohne staatliche Eingriffe, gar nicht mehr existieren können.
*Nicht viel anders passierte ja im Rahmen der sogenanten EU-Osterweiterung!
**Auch durch die wieder erholte Wirtschaftsleistung in den 1950er Jahren.
***