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Sonntag, 22. Mai 2011

Licht der Welt

Wir sehen nicht das Licht, das von der Sonne kommt, direkt. Wir sehen nur das Licht, das von den Gegenständen, dem Geschaffenen kommt. Die es von der Sonne erst aufnehmen müssen, um sich dann "zu entscheiden", was sie wieder abgeben, und uns damit erkennen lassen. Alles irdische Licht ist eine Analogie dieses einen Lichts, aber es ist gesättigt von Konkretem, das das Licht in sich trug. Nur über dieses Konkrete aber erhalten wir Wissen, Kunde vom Licht selbst.

Alles auch verhält sich zu diesem Licht. Und in diesem Maß der Verarbeitung und der Haltung dazu gibt es dieses Licht, das es empfängt, weiter. Das Heilige leuchtet!

Pawel Florenski beklagt, daß bei Rembrandt (bzw. in der Renaissance) das Leuchten dargestellt ist, statt daß das Dargestellte selber leuchtet. Plötzlich ist da die Behauptung, die Illusion, nicht mehr das Reale.

Das Photo freilich ist überhaupt nur noch Behauptung: es erzählt von einem Vorgefallenen, das am Bild selbst aber nicht passiert, sonder das eine bereits vorhandene Vorstellung im Betrachter anspricht. Sodaß sich die Frage stellt: können wir von einer Photographie überhaupt überrascht werden? (Das Internet ist ein vielleicht sogar ausschließlich photographisches Medium.)

Copyright: Energizer (Batterien, USA)


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