Wahrheit aus Sicherheit

Das Filmchen hat eine bemerkenswerte Aussage: Nur wer sich substantiell im Sein verwurzelt weiß - weiß, nicht einfach: fühlt! - hat auch den Mut zur Wahrheit. Denn der Mut zur Wahrheit ist ein Vertrauen ins Sein. Wer der Wirklichkeit nicht trauen kann aber, wer glaubt, der Wirklichkeit seine Wirklichkeit stehlen zu müssen, der lügt, um sich zu bewahren. Wer sich existentiell bewahrt weiß, meint nicht, sich selbst bewahren zu müssen.

Das wohl schlimmste, das ein Mensch erleben kann, ist die völlige Ausgeliefertheit an ein umgebendes Nicht-Sein, die völlige Auf-sich-Geworfenheit. Hier läßt sich andeuten weil vorstellen, mit allen Konnotationen (Hölle, Lüge ...), was mit der völligen Gottverlassenheit zu erfahren ist, die als "letzte Stufe" jeder Mystiker beschreibt, und die Jesus am Kreuz in seinem "Eloi, Eloi, lamma sabacthani - Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen!" als (auch) wahrer Mensch durchschritt.

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