"Die Darstellung ist ein Symbol, immer, jedwede Darstellung, gleichgültig ob perspektivisch oder nicht perspektivisch, und die Formen der bildenden Künste unterscheiden sich nicht dadurch voneinander, daß die einen symbolisch sind, und die anderen angeblich naturalistisch, sondern dadurch, daß sie, allesamt nicht naturalistisch, Symbole verschiedener Seiten der Dinge, verschiedener Weltauffassungen, verschiedener Grade von Synthetizität sind. Unterschiedliche Darstellungsweisen unterscheiden sich nicht voneinander wie das Ding von seiner Darstellung, sondern auf der symbolischen Ebene."
Perspektivität ist ja keine Eigenschaft der Dinge, wie man im vulgären Naturalismus glaubt, sondern ein Verfahren symbolischer Expressivität, ein symbolischer Stil unter anderen. Um über die Perspektive zu diskutieren, muß man deshalb an den Anfang zurückgehen und fragen, was Bild und Darstellung überhaupt ist. Aufgabe der Perspektive kann nur eine Anregung sein, die Welt auf eine gewisse Weise zu betrachten, den Blick auf einen Aspekt der Wirklichkeit hinzulenken. Auch die Perspektive kann nur Zeugin der Realität sein, wenn sie überhaupt einen Wert hat.
Im Bildnerischen heißt das, daß sich die Frage stellt, ob eine dreidimensionale Wirklichkeit (von der vierten, der Zeit, hier nicht zu reden) überhaupt in zwei Dimensionen dargestellt werden kann. Und Florenski beweist es unter Hinweis auf Hans Cantor - aus der Mathematik heraus: man kann alle Punkte eines dreidimensionalen Gegenstands übertragen, aber nicht ihre Bezüge zueinander! Das geht nur zweidimensional. Deshalb ist es ist nicht möglich - unter Wahrung der Form! Es geht nur, indem man die Form zerstört.
Einen eigentlichen Naturalismus in der Kunst GIBT ES ALSO GAR NICHT.
Selbst, wenn man die Dinge auf auf ihre Oberflächen reduziert, ohne Inhalte, nur als Hüllen - so kann man zwar die meisten der Punkte des Dings übertragen, aber nicht alle. Denn die Krümmung des Dings ist immer unterschiedlich zu der auf der Abbildung: Eine Eierschale läßt sich niemals 1 : 1 auf eine Zeichung auflegen! Dazu müßte man sie entformen. Ein Ei hat keinen Platz auf einem Blatt Papier - es kann also niemals im exakten Wortsinn abgebildet werden.
Also müssen bestimmte (geometrische) Eigenschaften des Abzubildenden geopfert werden. Die Gesamtheit der Eigenschaften kann auf einer Abbildung niemals anwesend sein. Die Abbildung ist also eher immer dem Original unähnlich, als ähnlich. Schon die einfache Abbildung einer Kugel zeigt das. Abbildungsverfahren können also nur hinsichtlich bestimmter Ziele und Auswahlen "gut" (geeignet) oder "nicht gut" sein.
Eine geographische Karte, als Beispiel, bildet nur dann ab, wenn wir geistig die Bezüge zur Realität herstellen. Was immer auf ihr dargestellt ist, dient nur als Hinweis auf eine bestimmtes Merkmal der Gestald des Abgebildeten.
Wenn eine Abbildung nicht über sich hinausweist, ist sie auf sich selbst fixierte Pseudo-Realität. Sie erhebt dabei den Anspruch, eine sich selbst genügende Bedeutung zu haben.
Perspektivität ist ja keine Eigenschaft der Dinge, wie man im vulgären Naturalismus glaubt, sondern ein Verfahren symbolischer Expressivität, ein symbolischer Stil unter anderen. Um über die Perspektive zu diskutieren, muß man deshalb an den Anfang zurückgehen und fragen, was Bild und Darstellung überhaupt ist. Aufgabe der Perspektive kann nur eine Anregung sein, die Welt auf eine gewisse Weise zu betrachten, den Blick auf einen Aspekt der Wirklichkeit hinzulenken. Auch die Perspektive kann nur Zeugin der Realität sein, wenn sie überhaupt einen Wert hat.
Im Bildnerischen heißt das, daß sich die Frage stellt, ob eine dreidimensionale Wirklichkeit (von der vierten, der Zeit, hier nicht zu reden) überhaupt in zwei Dimensionen dargestellt werden kann. Und Florenski beweist es unter Hinweis auf Hans Cantor - aus der Mathematik heraus: man kann alle Punkte eines dreidimensionalen Gegenstands übertragen, aber nicht ihre Bezüge zueinander! Das geht nur zweidimensional. Deshalb ist es ist nicht möglich - unter Wahrung der Form! Es geht nur, indem man die Form zerstört.
Einen eigentlichen Naturalismus in der Kunst GIBT ES ALSO GAR NICHT.
Selbst, wenn man die Dinge auf auf ihre Oberflächen reduziert, ohne Inhalte, nur als Hüllen - so kann man zwar die meisten der Punkte des Dings übertragen, aber nicht alle. Denn die Krümmung des Dings ist immer unterschiedlich zu der auf der Abbildung: Eine Eierschale läßt sich niemals 1 : 1 auf eine Zeichung auflegen! Dazu müßte man sie entformen. Ein Ei hat keinen Platz auf einem Blatt Papier - es kann also niemals im exakten Wortsinn abgebildet werden.
Also müssen bestimmte (geometrische) Eigenschaften des Abzubildenden geopfert werden. Die Gesamtheit der Eigenschaften kann auf einer Abbildung niemals anwesend sein. Die Abbildung ist also eher immer dem Original unähnlich, als ähnlich. Schon die einfache Abbildung einer Kugel zeigt das. Abbildungsverfahren können also nur hinsichtlich bestimmter Ziele und Auswahlen "gut" (geeignet) oder "nicht gut" sein.
Eine geographische Karte, als Beispiel, bildet nur dann ab, wenn wir geistig die Bezüge zur Realität herstellen. Was immer auf ihr dargestellt ist, dient nur als Hinweis auf eine bestimmtes Merkmal der Gestald des Abgebildeten.
Wenn eine Abbildung nicht über sich hinausweist, ist sie auf sich selbst fixierte Pseudo-Realität. Sie erhebt dabei den Anspruch, eine sich selbst genügende Bedeutung zu haben.
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