Verloren aber der Ort, den der Mensch hat, als Zentrum eines engen, trauten Beziehungsgeflechts, von dem aus sich die Kreise und Wege bilden. In einer Welt, wo schon jedes "Da mußt Du achtgeben!" als zu eliminierende Ablaufstörung betrachtet wird, für die schon der nächste ein Gesetz beschließt, um sie zu verhindern. Wo nur noch lächerliche Behübschung möglich ist, um den Schein, es handele sich um humane Lebenswelt, halbwegs erträglich zu machen. Die wir sogar noch mit Etiketten wie "nachhaltiges Bauen" versehen, und mit "Niedrigenergiehaus", als letzten Erweis, daß das Humane verschwunden ist, ersetzt durch das Zeckdenken geisteskranker Technokraten. Und als Zuckerguß gibt es dann Gemeinschaftsräume mit organisiertem Kinderfasching, jedes Jahr.
Die selber, mit dem Geld, das sie hier auspressen, in Gegenden flüchten, wo man noch lebt. Und das sind zunehmend alte Gebäude oder historische Stadtteile. Wer den Raum flüchtet, flüchtet auch die Zeit. Und damit wir auf jeden Fall verhindern, uns zu dem, was uns umgibt, zu stellen, schließen wir uns möglichst nahtlos in Scheinwelten und Scheinerlebnisse und Scheinbeziehungen ein, die unser Urteil täuschen - mit Internet, Fernsehen, Twitter und Facebook; durcheilen die Welt, die wir zum reinen technischen Gestellt vergewaltigt haben, mit Ohrhörerbeschallung und in sich gekehrtem Blick. Während wie von der Politik verlangen, sie solle gefälligst dafür sorgen, daß die dauernden Ablaufstörungen aufhören und gefälligst ausreichend Treibstoff vorhanden ist, um diesen Wahnsinn zu betreiben. Und wenn das ganze Land unter Kuratel gestellt wird.
Zugang in einer Wohnanlage |
Kellergasse (Traisental, Niederösterreich) - Selbst der "Zweckbau" ist Lebensraum |
Mykonos (Kykladen, Griechenland) |
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