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Samstag, 4. Juni 2011

Wie es auf der Welt zugeht

Als mir ein Freund vor ein oder zwei Wochen davon erzählen wollte, wiegelte ich ab: Bitte, keine Verschwörungstheorien, und das sieht mir sehr nach einer aus - ich glaube das nicht! Aber die Gerüchte verdichten sich, nun hat die Neue Freiheit bereits eine Stellungnahme des griechischen Parlamentasabgeorneten Panos Kammenos (Neue Demokratie) veröffentlicht, in welcher dieser eindringlich warnt: es sehe alles danach aus, daß rund um die griechische Staatspleite ein so derart verwegener Coups im Gange sei, daß einem der Atem stockt.

Panos Kammenos
Der "Grundcoups" sei allerdings schon recht abgrenzbar, und er lautet so: Die griechische Postbank hat kurz vor Bekanntgabe der griechischen Zahlungsprobleme 2009 noch eine Kreditausfallsversicherung in Höhe von 1,3 Mrd. Euro abgeschlossen, die sich aber auf sämtliche offene Obligos dem griechischen Staat gegenüber bezog. Aus nicht näher erfindlichen Gründen hatte die Bank - die ja wußte, wie es wirklich aussah - diese Sprengbombe an ein privates Genfer Konsortium verkauft, und zwar mit einem vergleichsweise lächerlichen Gewinn von 40 Mio Euro.

Als kurz darauf die Pleite bekanntgegeben wurde, stieg der Wert dieser Ausfälle auf gigantische 26 Mrd. Euro - und damit natürlich diese Versicherungspapiere! Nun, ehe wir uns den wirklich phantastischen Gerüchten darum weiter widmen, wem diese Papier nun gehören, ist zu beklagen, daß völlig unsinnig 26 Mrd. Euro hergeschenkt wurden, die die finanzielle Lage Griechenlands doch um einiges besser gestaltet hätten. (Wir wollen auch nicht fragen, WER denn diese 26 Mrd. Euro bezahlt hätte ... vielleicht hätte Europa wie nächsten Banken retten müssen, und aus der linken Hosentasche genommen, was es in die rechte steckte.)


Nun aber gehen die Gerüchte so weit, daß man nur noch von phantastischem Abenteuer sprechen könnte, denn rate der Leser, wer an diesem privaten Konsortium beteiligt sein soll? Richtig, der griechische Ministerpräsident, Familienmitglieder, usw. usf. Wobei ich hoffe, daß ich die Sache so halbwegs verstanden habe, sicher bin ich mir nicht. Der Blogbetreiber übrigens, auf den ich mich beziehe, ein Grieche mit entsprechend patriotischem Blickwinkel, meint, er habe auch ein Jahr gebraucht, um zu verstehen, was da laufe.

Merkel - Papandreou - Sarkozy
Hoffentlich HAT er das. Denn: Was er auf diesem griechischen Blog ausspinnt, werter Leser, das hört sich so abenteuerlich an, daß der Verfasser dieser Zeilen es dem Leser angeraten sein läßt, sich seine eigene Meinung zu bilden. Da ist von 800 Mrd. Euro zu lesen, die ein griechischen Staatsbankrott Europa kosten würde, da ist zu lesen von längst vorbereiten Staatsstreichen, von bereits Gewehr bei Fuß stehendem türkischem Militär, das einen Teil Griechenlands im Auftrag der EU - allen voran Deutschland und Frankreich, die Hauptgeschädigten in solchem Fall - besetzen soll, als Gegenleistung für einen gigantischen Betrug ... wie gesagt: Verschwörungstheorien. Papandreou, der Ministerpräsident, soll selbst seine Zustimmung dazu gegeben haben. Pah, wer gibt schon etwas auf solche Räuberpistolen?

Aber es ist in Griechenland selbst davon bereits die Rede, und die Demonstrationen in Athen richten sich immer direkter gegen einen Betrug, dessen sie die Regierung zeihen. Gut, aber das könnte bereits wieder die übliche Verschwörungstheorie sein, das kennt man auch aus österreichischen Gewässern, wo die Sündenböcke bekannt sind - die Reichen, die Spekulanten ...

Aber eine dolle Geschichte ist es allemal, und noch doller wäre sie, wenn sie wahr wäre. Das aber ist nur noch nebensächlich.


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