***
Treibgut - Wo am breiten Strome die Ufer stehen, sind Schwarzerlensamen aufgegangen, und schäumen als saftige Büsche die Ränder der großen Lethe, die alles ins Dunkele Meer trägt; ihre weichen Äste, die noch nicht ahnen lassen, welcher später als kahler Stamm reife Blätter hoch in der Sonne wiegen wird, tauchen in die Wasser, wie Kinderhände. Dann und wann greifen sie, denen alles noch ernstes Spiel ist, nach Treibgut. Oder es bleibt hängen, lädt zum Tanze, haucht im Kusse Lebwohl
Dieses Blog durchsuchen
Dienstag, 14. Juni 2011
Sind wir wirklich dabei?
Es ist genau diese Aussage, die mir beim Film immer fragwürdiger wird: WANN ist man wirklich dabei? Was ist das für eine Identifikation, die im Film stattfindet, um ein "Dabeisein" zu ermöglichen? ist es nicht - zumindest beim technisch so perfekten Film! - immer nur die Selbstverliebtheit, die Sentimentalität, die Konvention alsohin, in die man sich flüchtet? Erlebt an im Film also gar nichts "anderes"? Fehlt also das, was ein Kunstwerk ausmacht: nämlich das Selbstsein des Dargestellten? Ist nicht der Film an sich bereits die Vorwegnahme von Vorstellung, wie die Perspektive seit der Renaissance, die mittlerweile unsere gesamte Wahrnehmung zu einem Schein (soweit wage ich bereits eine Aussage, mitten aus umwälzenden Nachdenkprozessen) korrumpiert hat, der eine eigene Rezeption gar nicht mehr zuläßt? Wie weit werden wir - als Indiz - von einem Film überhaupt noch wirklich bewegt? Wo sind jene identitären Prozesse, die uns Katharsis, Befreiung erleben lassen?