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Samstag, 11. Juni 2011

Verneinung des Lebens

"Eine neue Barbarei durchdringt unsere Gesellschaft, da erstmals Wissen und Kultur auseinanderfallen. Seit dem "Galileischen Projekt" will die Naturwissenschaft die allein objektive Erkenntnis sein und klammert die sinnlichen Naturqualitäten wie die damit verbundene Subjektivität aus: d. h. unser Leben selbst.

Weil die Kultur besonders die Lebensselbststeierung als Kunst, Religion und Ethik ist, findet sie sich so aus der Moderne ausgeschlossen. Diese prinzipielle Lebensverneinung [...] vollendet sich im Technikprozeß, der dem Individuum in seinem unaufhebbaren Lebenspathos nur die "mediale Existenz" des Audiovisuellen als Fluchtort für seinen Bedürfnisaustausch läßt. 

Gegen jeden verzweifelt irrationalen Kulturpessimismus setzt eine Phänomenologie der lebendigen Selbstoffenbarung die Realität immanenter Affektivität, die fundamentaler als jedes vorstellende Wissen bleibt und zur "historalen" Neubesinnung führen kann.


Aus dem Vorwort von Michel Henry zu seinem Buch "Die Barbarei - Eine phänomenologische Kulturkritik"


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