Die Feier erzwingt das Fortleben eines schöpferischen Impulses, einer Wirklichkeit, in die Zukunft hinein, als Wirkkraft in der Gegenwart. Damit allen jene Stunde schlägt, die den Ersten zuteil wurde. Sie sind deshalb ein Kampf gegen den Zeitvertreib, so wie die Kulte den Mythos bekämpft haben. Sie brechen Bahn in den Urwald der seelenlosen Zufallsmenschen, schreibt Rosenstock-Huessy in "Die Vollzahl der Zeiten".
In der Feier wird die Vergangenheit, die sonst tote Zahl wäre, zur Wegzehrung für die Zukunft. Zugleich ist sie die Erneuerung des gegenwärtig Wirksamen. Das allgemeine Priestertum zeigt hier eine seiner Funktionen: Jedem ist geboten, die Bahn des Denkwürdigen und Preiswürdigen und Rühmlichen zu bahnen.
Gibt deshalb ein Volk seine gemeinsamen, allgemeinen Feiertage auf, gibt es auf, was es in Wahrheit eint, und zu dem sich alle zur Feier treffen. Um sich von den wirklichen Wirklichkeiten in den Alltag hinein begießen, fruchtbar machen zu lassen.
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