Dieses Blog durchsuchen

Samstag, 2. März 2013

Zur KIärung

Im Zusammenhang mit den in den letzten Tagen erschienen Repliken zum Rücktritt von Benedikt XVI. scheint ein Mißverständnis möglich zu sein. Das läßt sich aus einzelnen Reaktionen schließen.

Denn keineswegs war die Stellungnahme des Verfassers dieser Zeilen als "Korrektur der Konzilien" im Sinne einer Korrektur ihrer dogmatischen Inhaltlichkeit zu verstehen. Das meint er auch ausdrücklich genug zur Kenntnis gebracht zu haben, anderes zu unterstellen wäre unredlich. Vielmehr war und ist eine Korrektur in den kirchenpolitischen wie -praktischen Auswirkungen der Verkündigung dieses Dogmas gemeint. Und die Gründe für solch eine Denkweise meint der Verfasser dieser Zeilen argumentativ in seinen Stellungnahmen belegt zu haben.

Und NUR SO ist zu verstehen, wenn der Verfasser dieser Zeilen meint, daß die Verkündigung des Dogmas der Unfehlbarkeit des Papstes (in seinem strengen Sinn) sich PRAKTISCH - auch - auf gefährliche Weise dahingehend ausgewirkt hat, als sie falschem Zentralismus und Papismus Vorschub geleistet hat. Dies betrachtet, lassen sich in seinen Augen so manche Phänomene der Gegenwart erhellen, die nicht zum Wohle von Kirche und Glaube, vor allem im Volk, wirksam waren und sind. Ohngeachtet der Frage, ob diese gewisermaßen subkutane Fehlinterpretation nicht ausschließlich willentlicher Fehlinterpreation zuzuschreiben, damit im Rahmen des generellen Kulturzusammenbruchs, der im 19. Jhd. so unselig einsetzte, zu verstehen ist. Das heißt auch daß davon ausgegangen werden kann, daß es dennoch und prinzipiell besser war, es zu verkünden, als nicht. 

Man könnte ja durchaus generell die Verkündigung eines Dogmas als rein kirchenpolitischen bzw. -praktischen Akt verstehen. Denn kein Dogma erfindet Neues, sondern faltet lediglich explizit Rahmen und Grenzen eines immer schon implizit enthaltenen Glaubensgutes aus, und reagiet somit auf historische Konstellationen. IN DIESER HINSICHT ist tatsächlich ein Dogma historisch zu sehen. 

Gleichzeitig hat jede solcher Grenzziehungen - das ist ja ihr Sinn - Auswirkungen auf das reale, praktische Glaubensleben bzw. gesellschaftliche Leben. Und darin, bitte schön, können sehr wohl auch Fehlentwicklungen stattfinden. Unter Umständen ist so z. B. ein guter Teil des 2. Vatikanischen Konzils überhaupt nur unter diesen Hinsichten zu verstehen bzw. zu kritisieren bzw. so manche Kritik (die Entwicklung der Liturgie etc.) daran zu verstehen. In diesen Punkten erlaubt sich der Verfasser dieser Zeilen auf zahlreiche Schriften und Äußerungen gerade dieses letzten Papstes zu verweisen.

"Wenn ich unwahr geredet habe, so weise es mir nach."




***