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Donnerstag, 17. September 2015

Die Heiligkeit nichtheiliger Männer (3)

Teil 3) Parallelen - Ach, es geht in einem Aufwasch




Aber das paßt irgendwie so gut in eine andere Angelegenheit. Denn da wurde mit einer nächsten Biographie zum Papst aus Argentinien ein interessanter Umstand in die Öffentlichkeit getragen. Bei dem sich scheinbar niemand etwas dachte. Oder jeder schwieg. Denn da heißt es, daß der Jesuit Bergoglio VOR seiner Erhebung zum Erzbischof keineswegs durch soziale Tatenlustigkeit aufgefallen sei. Vielmehr habe sich dieser Sinneswandel, diese (wie manche es nennen) "Öffnung zur Befreiungstheologie" erst mit dieser Würde - schlagartig - ergeben.

Wer aber ein wenig tiefer in Charakterkunde eintaucht, und eventuell auch die eine oder andere (dabei sogar hagriographische, wie die von Austen Ivereigh; nach dem Ersten Vatikanum kann es ja gar keine anderen Papstbiographien mehr geben, als Hagiographien) Biographie des Herrn Bergoglio gelesen hat, kann nur einen Satz ausstoßen: Ja, was wäre denn typischer für die Linke?

Denn von dem Zeitpunkt an konnte Bergoglio die Gutheit ja anderen verordnen! Mußte er selber sie nur noch vorspielen. Von nun an war es nicht mehr seine persönliche Haut, die er zu Markte tragen mußte! von nun an war es die Haut der anderen, die er fordern konnte weil sogar ... "mußte", und mit frommen Sprüchen - sehr autokratisch, wie es übrigens heißt! - anderen als Weg zum Heil aufzupropfen. Das also aufpfropfen, was er selber nie getan hatte.

Ach Gott, ALS Provinzial der Jesuiten, ALS Erzbischof, ALS Kardinal, ALS Papst dann in großen Gesten Nächstenliebe demonstrieren - das ist doch wirklich ein völlig, ein wirklich völlig anderes Kapitel. Ein reines Gebot der Cleverness. Wer ein wenig Menschenkenntnis hat wird wissen, was damit gemeint ist, er möge es verkünden. Der VdZ ist der Sache ob ihrer Eindeutigkeit längst müde. Und die Heerscharen an Papstfetischisten sind damit ohnehin nicht zu beeindrucken.

Und damit sollte schon nicht mehr mehr zu diesem Pontifikat gesagt sein. Bis zum nächsten Anlaß weil Indiz, das so unheiligen Charakteren wie dem VdZ beim Frühstück aufstößt. Das bei ihm bekanntlich stets umfangreiche Zeitungslektüre heißt - ein Erbe seiner Mutter, Gott sei's geklagt: die frühesten Kindheitserinnerungen sind das Sitzen am Schoß der Frau, die in aller Unbill und Eigentümlichkeit ihres Lebens immer eines tat: täglich eine Stunde bei echtem (!) Bohnenkaffee - in aller Armut, in aller Malzkaffeetradition der von ihr so gehaßten österreichischen Primitivenumgebung - eine Stunde Zeitung zu lesen, sobald die Kinder aus dem Hause waren. Ihr sei damit zugeprostet. Sie hat sich mit den Falschheiten der Frommen auch nie abfinden können.



Nachsatz: Dies ist, einschließlich der wie immer ca. 100 bereits in die Zeitplanung im voraus (die meisten Beiträge sind einen Monat und mehr im voraus verfaßt) eingegebenen, der 5.555te öffentlich zugängige Artikel dieses Blog, sagt die google-Statistik. Bei rund 7.000 verfaßten, teilweise aber wieder verschlossenen Beiträgen, die alles in allem rund 250.000 Besucher seit 2007 hatten, bei einjähriger Sistierung 2011/12, der einem Neuanfang gleichkam. Wieviel Murks, wieviel Mißlungenes - für den einen oder andern vielleicht gelungenen Satz. PARCE NOBIS, DOMINE.




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