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Samstag, 19. September 2015

Mutig auf die Wirklichkeit der Welt zu

Sich der Wahrheit zu nähern ist ein Schritt des Mutes, mehr als viele glauben, und ihn mit Zivilcourage und was an Nettverbrämungen sonst noch herumgeistert in keiner Weise zu vergleichen. Es steht im Dreiklang des trinitarischen Geschehens, namentlich des Glaubens, aus dem die Hoffnung sich wagt, und in der Liebe mit dem Glauben zurückfließt, wie aus diesem hervorgeht.

Insofern ist dieser Mut in eins mit dem Schritt zur Poesie. Als Begreifen, daß aus ihr die Welt geboren wird - als zutiefst menschliches Geschehen, das überhaupt nur ein solches ist, wo es mit Kultur in eins fällt, denn Kultur IST das Dasein des Menschen - verlangt es denselben Mut, den Niedrigkeiten des ausgetrockneten Zweckdenkens (diesem angstvollen Festkrallen an beherrschbaren Reduktionswelten) adieu zu sagen, und in die wirkliche Wirklichkeit der Welt zu vertrauen.

Der Schritt zur Poesie ist deshalb nicht, wie der banausische Geist meint, ein Schritt von der Welt weg, vielleicht gar in die Sonderwelt einer quasiästhetischen Empfingensapparatur, sondern erst er ist überhaupt ein Schritt zur Welt hin. Er ist ein Schritt zur Wahrheit. Denn das Wesen der Welt ist Wahrheit, das Wesen der Welt ist Poesie, das Wesen der Welt ist - Menschsein.




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