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Sonntag, 6. September 2015

Jubel ob der Weisheit in der Schöpfung

Daß der Glaube, daß die Rohstoffvorräte "begrenzt" seien - ein Bild, das sich jedem Laien einfach vermitteln läßt, schon gar, wenn er von einer materialistisch betrachteten Welt ausgeht, und das ist so etwas wie der Weltanschauungssockel, auf dem der Großteil der "gebildeten" Menschheit steht - den Interessen von Rohstoffproduzenten in den Lauf spielt, sei nur am Rande erwähnt. Darunter fällt auch der Glaube, daß Erdöl und Erdgas fossilen Ursprungs sind, also aus Verwesungsprozessen und chemischer Umwandlung von organischem Material beruhen. 

Entsprechend schwer tun sich wissenschaftliche Meinungen, die erstens auf den bloßen Thesencharakter dieser Sichtweise hinweisen, der keineswegs erwiesen und im übrigen gar nicht so plausibel ist, wie auch der VdZ es in der Schule in den 1970er Jahren erzählt bekam, wo man davon ausging, als sei es eine gesicherte Tatsache. Und die zweitens viele Indizien dafür sehen, daß es sich bei diesen Rohstoffen um Produkte aus Kreislaufprozessen der Erde handelt. Die grob so beschrieben sind: Lebendiges, Organisches nimmt CO2 nicht nur auf, sondern braucht es lebensnotwendig. Ohne CO2 gäbe es auf der Erde keine Möglichkeit zum Überleben, und zwar in den unlösbaren Zusammenhängen Pflanzen - Nahrung für Tiere - beide: Nahrung für den Menschen. 

Der wiederum für seinen Selbsterhalt, für sein Leben als Kulturmensch, auf Verbrennungsprozesse und der daraus losgelösten Energie angewiesen ist. Und sei es, daß er Nahrung kochen, braten, und dadurch chemisch zugänglich machen muß. Im übrigen aber ist der Mensch nicht nur in der Lage, sondern davon abhängig, den für seinen Selbsterhalt notwendigen Energieverbrauch herzustellen. Durch Werkzeuglichkeiten. Immerhin - man könnte die körperlichen Prozesse durchaus als Mechanismen einstufen, eine gewisse schmale Temperatur im Körper aufrechtzuerhalten. Nichts anders aber tun ja auch Pflanzen und Tiere, oder anorganische Prozesse, die CO2 freisetzen.

Bei diesen Prozessen entbindet aber auch der Mensch dieses CO2, und gibt es gewissermaßen für die Umwelt wieder frei. Der anthropogene Anteil am CO2 wird dabei auf kaum ein Fünftel dessen geschätzt, was an CO2 in die Atmosphäre durch reale Lebensprozesse überhaupt laufend entlassen wird. 

In irgendeiner Form kehrt dieses CO2 also in jedem Fall wieder zum Erdboden zurück, und damit auch auf die Meeresböden. Die Ausmaße dieser Prozesse sind schon rein quantitativ so gigantisch, daß sich sich jeder Vorstellung entziehen.

Allmählich gewinnt aber nunmehr eine Auffassung in der Wissenschaft Boden, die diese gar nicht so jungen Ideen - daß Erdöl und vor allem Erdgas aus chemischen Prozessen in der Erdkruste entsteht, und NICHT das bloße Produkt von Verpressungsprozessen organischer Strukturen sind - als zielführend ansieht. Immerhin ist es noch nie gelungen, Erdöl aus organischem Material herzustellen, sehr wohl aber aus bestimmten Minteralien. Eine wichtige Rolle dabei spielte übrigens ein vor Hitler geflohener Österreicher, Thomas Gold, der als angesehener Wissenschaftler und Universitätslehrer in den USA diese Thesen schon vor über 60 Jahren ausarbeitete und wissenschaftlich unterfütterte: Die sogenannten "fossilen Rohstoffe" (wie überhaupt alle Bodenschätze, könnte man weiterführen)* werden von Prozessen in der Erdkruste laufend nachproduziert.

Auch Gold sagte damit, was jüngst auf einer Konferenz in Kasan (Rußland) angeblich bereits zahlreiche Unterstützter fand: Daß Methan aus chemischen Prozessen in der Erdkruste laufend entsteht. Mit Büchern wie "Power from the Earth" kommt Gold sogar zu dem Schluß, daß Methan die Energieform der Zukunft sei - unerschöpflich, weil immer wieder reproduziert. Man müsse nur tiefer bohren, wir haben bisher ja nur die Oberfläche angekratzt. Zumindest, so der bereits allgemeine Tenor in Kasan, sind nicht alle Methanvorkommen der Erde fossilen Ursprungs.

Eventuell aber spielen organische Materialien eine gewisse Rolle, wenn auch nicht direkt, sondern als Grundlage für solche chemisch-physikalischen Prozesse. Es gibt bereits eine Reihe von aktuellen wissenschaftlichen Arbeiten, weltweit, die etwa dem Phänomen nachgehen, daß Brüche in den Erdkrusten (v. a. im Meer) auffallend viel Methan freisetzen. Eventuell aber bildet der am Meeresboden versammelte, in ehedem organischer Form gebundene Kohlenstoff die Basis für solche Prozesse, die im Untereinanderschieben der Erd-Platten nach unten gelangen.

In jedem Fall spricht wie gesagt viel dafür, daß es sich bei der Entstehung von "fossilen Brennstoffen" um einen Kreislaufprozeß handelt, der direkt ... mit seinem Verbrauch zusammenhängt. Und das, werte Herrschaften, wäre SEHR typisch für die Erde. Als Prozeß, in dem alles mit allem zusammenhängt. Und wir es hier nicht mit einer Schachtel zu tun haben, in der nur eine bestimmte Menge von X vorhanden ist, die mit jeder Entnahme auch abnimmt. Es würde vielmehr ein bestaunenswertes Phänomen darstellen:  

Daß nämlich die dem Menschen zur Verfügung stehenden Rohstoffe gewissermaßen im selben Maß wachsen bzw. zur Verfügung stehen, als sich die Menschheit, das Leben auf der Erde vermehrt und entfaltet. Und das wäre wiederum ... äußerst typisch für die Schöpfung, und entspräche der inneren Logik der göttlichen Vorsehung. 

Wie anders sehen da plötzlich gewisse Tatsachen aus - etwa die, daß sich die Biomasse der Flora auf der Erde gewaltig gesteigert hat und weiter steigert: alleine 2014 um 10 % - die Erde wird grüner! Und die Umwandlung von Wald in Ackerflächen ist prinzipiell zu begrüßen, auch wegen der höheren Biodynamik, die solche kultivierte Flächen besitzen - mit einem "Nachteil": Was der Mensch sich vertraut gemacht hat, muß er auch weiter pflegen, er ist zum Kopf eines Teils der Natur geworden, die nun an ihm hängt.

Das betrifft auch den sogenannten Regenwald Südamerikas und Afrikas: Der zu einem guten Teil verwilderter Garten ist, und keineswegs "Urzustand". Es ist archäologisch nachgewiesen, daß sich hier vor vielen Jahrhunderten oder gar vor Jahrtausenden menschliche Kultur als hochstehende Landwirtschaft entwickelt hatte, die mit dem Kulturverfall (viele "Urvölker" gerade Südamerikas sind geplagt von Degenerationserscheinungen, und sind keineswegs "Urzustand" eines "glücklichen Paradieses"; das gilt gleichermaßen für Afrika) allerdings wieder verfallen und überwuchert wurde.

Die Entwicklung des Mittelmeerrandes zeigt dasselbe: Einst und im unbesiedelten Urzustand tief verwaldet, wurde er unter menschlich-kulturellem Einfluß zu einem Garten gewandelt. Noch unter den Römern waren die Landstriche Nordafrikas Kornkammern der gesamten zivilisierten Welt! Es waren menschlich-politische, historische Katastrophen (v. a. der Einbruch der arabischen Völker), die diese Kultivierung abgebrochen haben. Woraufhin sich diese Landstriche in ... Karst und Wüsten verwandelt haben.

Oder wer wollte nicht (noch: verhalten) jubeln - daß möglicherweise bisher durch Vereisung unzugängliche Bodenflächen zur landwirtschaftlichen Nutzung frei werden könnten. Wo wir uns ausrechnen können, daß es in fünfzig Jahren 9-10 Milliarden Menschen geben wird, statt wie heute 7. Zumalen es auch ein Problem der "Nahrungsmittelknappheit" auf der Erde gar nie gab (wo immer sie auftrat, war sie regional durch direktes Versagen bedingt). Wäre das nicht ein Grund, um (noch etwas verhalten, wie gesagt, weil gar nicht sicher ist, ob sich solche Wandelprozesse überhaupt vollziehen, das wird man bestenfalls in Jahrzehnten oder Jahrhunderten sagen können, wir können es schlicht und ergreifend nicht beurteilen, auch, ja gerade nicht "wissenschaftlich", denn wenn überhaupt: durch metaphorische Sichtweise) Gott zu danken?




*Den in diesen Punkten recht erhellenden Ausführungen K. Chr. Plancks nach sind überhaupt sämtliche auf der Erde vorgefundene Stoffe eine Ausfaltung aller möglichen Zuständlichkeiten des Seins. Nachdem das Sein selbst ein Akt, die Erde somit ein Prozeß der jeweils partikularen Seinskristallisation als Dinghaftes, Seiendes ist, in dem alles zum Sein (im Seienden) kommt, was möglich ist, was alles aber in seiner Grundgerichtetheit die Grundverfaßtheiten des Seins anzeigt - in seinem Weg zum Geist - ist die Schöpfung (also der gesamte Kosmos) insgesamt ein hierarchisch aufeinander bezogenes, sich aus- wie ineinander verhaltendes Gesamtsystem als Selbsterzählung Gottes.



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