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Mittwoch, 2. September 2015

Kommentar zur Gegenwart

Fox News hat es in den USA ans Tageslicht gebracht. Betroffen sind, durch jahrzehntelange Praxis, bis zu 55 Millionen* durch Planned Parenthood abgetriebene, zu Geschäftszwecken ausgeschlachtete Menschenföten, die man in besonders "schonender" Art und Weise aus den Leibern der Mütter, die man zudem über die angewandten chirurgischen Maßnahmen belog, herausgeschnitten hat. Alleine 2014 hat Planned Parenthood, das, weil offiziell non profit-orientiert, vom Staat mit derzeit jährlich 500 Mio. Dollar finanziert wird, 4 Millionen Abtreibungen in den USA vorgenommen. Getragen von Politikern, die in öffentlichen Reden gerne publikumswirksam den Segen Gottes beschwören.

Es war ans Tageslicht gekommen, als die leitende Ärztin der Abtreibungsorganisation in einem heimlich mitgeschnittenen Gespräch, bei Lunch und einem Glas Wein, mit einem vorgeblichen Kaufinteressenten (einem pro life-Aktivisten) ganz offen über die Praxis der Organernte gesprochen hat. Und in routiniertem Ton die Preise erwähnte. Je nach Organ und Zustand sind 30 bis 100 Dollar üblich. Während sie mit gutem Appetit zulangt, und ab und zu einen Schluck Wein nimmt, erzählt sie, wie das ungeborene Kind herausgeschnitten wird (am besten durch zwei leibtrennende Schnitte: Kopf bzw. Hals und Unterleib, denn Herz, Leber und Lunge sind am gefragtesten; die schonendste Weise der Entfernung passiert dann durch die Herausnahme des Leibes mit den Füßen voran), um möglichst wenige Organe zu beschädigen. Darin, so die Ärztin, seien sie schon sehr gut. Auch Beine sind manchmal gefragt, vermutlich geht es um die Muskelgewebe, das wisse sie aber nicht.

Sehenswert der beinharte Disput, den das erste Video zeigt. In dem ein demokratischer Politiker die Organisation verteidigt, in dem er - auf die bösartigen "right winged" Anti-Abortionists-Leagues hinweist, denen es nur um die Rufschädigung gehe. Das Video werde bewußt in einen falschen Rahmen gestellt. Woraufhin er von der sichtlich empörten Nachrichtenpräsentatorin scharf zurechtgewiesen wird: Sie habe sich sämtliche zwei Stunden Gespräch angesehen. Wie man diese Aussagen einer der Führungskräfte von Planned Parenthood noch verteidigen könne ist ihr nicht mehr verständlich. (Sie entschuldigt sich dann für ihre Emotionalität.)

Interessant an der Nachrichtensendung ist im Fortgang dann zu sehen, wie robust man selbst Präsident Obama unter Beschuß nimmt. Woraufhin der, in die Enge getrieben, in seiner Reaktion zeigt, daß er eine durchaus dünne Haut hat. Sodaß er vom fragenden Reporter einen respektvolleren Ton einfordert. Denn da nimmt sich offenbar keiner ein Blatt vor den Mund.

Interessant auch das Konzept der Nachrichtensendung überhaupt: Es ist in einer Art Personal-Show eine subjektive und bewußt parteiliche Präsentation. Man sieht nicht Nachrichten, man sieht die Megyn Kelly Fox News. Mangel an Objektivität? Oder eher nur die Sichtbarkeit der Subjektivität ALLER Nachrichten, die bei uns lediglich verschleiert wird? Immerhin kann man sich, wenn man um die unverschleierte Subjektivität eines Menschen weiß, aus seinen Aussagen ebenfalls eine objektive Sachlage abstrahieren. Wenn man es kann. Zumalen Objektivität keineswegs eine Art "Reduktion auf absolute Fakten" ist, sondern gleichfalls eine subjektive, sittliche Leistung. Damit aber nicht "relativ" im Sinne von weniger oder nur graduell wahr, sondern sich bewußt, daß Wahrheit eine persönliche Qualität braucht weil ist.

Zurück zum Thema: Die Webseite OnePeterFive nimmt den Fall zum Anlaß, endlich eine intellektuell redliche Debatte über die Abtreibung einzufordern, in der man aufhört, die Fakten zu verleugnen oder zu verschleiern. So wie in zahlreichen anderen Fällen passiert. Niemand aber spricht etwa von medizinischen Opfern unter Frauen, die den Abtreibungen selbst zuzuschreiben sind. (Ein so gelagerter Fall mit zahlreichen Opfern wurde ja erst jüngst von einer Abtreibungspraxis in Wien bekannt.) Das berührt aber eines der Hauptargumente der Befürworter: daß die Abtreibungen durch gesetzliches Verbot in die Illegalität gedrängt würden, woraufhin viele Frauen medizinischen Fehlern durch "unsachgemäße Abtreibung" zum Opfer fielen.

So wie auch die Bewertung der Frage nach den Grundlagen der Abtreibung ("noch kein Mensch"), nachdem es in den USA jährlich geschätzt 1000 Lebendgeburten bei Abtreibungen gibt - Kinder, die die Tötungsversuche im Mutterleib überleben - und dann erst, bereits geboren, getötet werden. Und diese Frage wird auch durch die Ausschlachtung von Ungeborenen direkt berührt: läßt sich von Zellhaufen, die noch kein Mensch sind, ein menschliches Organ gewinnen?














*Weltweit schätzt man die Zahl der Abtreibungen seit 1980 auf eine Milliarde Menschen.





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