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Samstag, 27. August 2016

Alle folgen den selben Grundsätzen

Die Massenzuwanderung zeitigt natürlich noch ganz andere Probleme, denen Parallelgesellschaften (und wo immer man hinsieht, bis hin zur USA, zeigt sich das als einziger Weg der Entwicklung) entgegengehen. Ein völlig anderes Kulturgepräge, völlig andere Kompetenzprofile zeitigen auch völlig andere Parallelwirtschaften. 

Schweden kämpft bereits massiv mit einer der aktuellen Massenzuwanderung folgenden Schattenwirtschaft. Die den Staat zwar mit Sozialausgaben belastet, denen aber keine weil hinterzogene Abgaben gegenüberstehen. Denn die Zuwanderer entwickeln recht zügig eine veritable (aber natürlich illegale) Parallelwirtschaft. Klarerweise in jenen Branchen, deren Anforderungsprofil dem der Zuwanderer entspricht - also sehr niedrig ist. Und die sich bereits weitgehend umgebaut haben. Etwa die Bauwirtschaft, oder Dienstleistungsbranchen wie Gastwirtschaft oder Verkehr oder Hotelpersonal für Reinigungsdienste. Nach groben Schätzungen arbeiten in Schweden in diesen Bereichen bereits 30-50.000 Migranten illegal. Insgesamt schätzt man, daß auf diese Weise bereits 4 % des gesamten Steueraufkommens dem Staat Schweden unterschlagen werden.

Sozialisierung der Verluste - Privatisierung der Gewinne, das zeigt sich auch in der Migrationsfrage sehr deutlich. Vielleicht ist das der Grund, warum man diese Problematik kaum zur Kenntnis nimmt? Weil sie längst Grundzug unserer Gesellschaften ist. Die Zuwanderer sind also ganz gewiß weit mehr integriert, als manche glauben wollen. Gerade die Weichheit der Staaten, in denen wir leben, ist vielleicht sogar der größte Attraktionspunkt der Zuwanderer.

Naja, so wird es auch kommen, und nichts daran ist eigentlich neu. Die Geschichte zeigt es in vielen Varianten. Man könnte nicht einmal sagen, was daran gar so schlecht sein soll, stünde dem nicht ein sozialstaatliches Anspruchsdenken entgegen. Aber Hauspersonal mitleben zu lassen, das weitgehend gegen ein "Mitleben" bestimmte Hausdienste übernimmt, hat seine tausende Jahre alte Tradition. Und das durch ein falsch verstandenes Arbeitspathos im 19. Jhd. ausgetrocknete Hauspersonalwesen, das im wesentlichen auf dieser Basis aufgebaut war und Arbeit nur noch über "Gelderwerb" definierte, brachte nichts an sozialer Besserung, im Gegenteil.

Es brachte viele viele tausend Arbeitslose, Arbeitsmöglichkeiten für Frauen verschwanden fast, und es brachte vor allem neue Proletariatsschichten. Die "Ziegelböhm" - Lehm zu Ziegeln zu formen war für viele tausend Böhmen im Wien des frühen 20. Jhd. die einzige Möglichkeit, sich so irgendwie wenigstens etwas Lebensunterhalt zu verdienen; aus diesen Ziegeln wurde das Wien der Gegenwart gebaut, denn es machte Bauen billig und leistbar - zeigen es. Es gibt in Wien sogar heute noch einen eigenen "böhmischen Prater", ein Vergnügungsviertel für Böhmen, das war er nämlich, mitten im damaligen Siedlungsviertel (ein Slum, anders kann man das nicht bezeichnen) für genau diese Böhmen, am heutigen Wienerberg situiert. Richtig, jenem Konzern, der 2016 der größte Ziegelproduzent der Welt ist. Menschliche Dienstleistung überhaupt war leistbar, weil sehr sehr billig. Clevere Geschäftsleute bauten damit ein Vermögen auf.

Die böhmische Köchin, die sich noch 1900 jeder halbwegs situierte Wiener Bürger leistete, die Reinigungs"boschena", die sich jeder Student leistete, war die sicherste Integrationsbrücke für in Massen nach Wien strömende - nicht oder schlecht ausgebildete - Völkerschaften. Wie wenig sich doch geändert hat. Und vielleicht können wir uns bald wieder einer solchen Lebensweise erfreuen. Wie sonst, bitte, sollten Hunderttausende, deren Bildungsstatus defacto Analphabetismus bedeutet, "Arbeit" finden, denn im Anschluß an hiesige Haushalte? Oder sind Industriesklaven doch der menschenwürdigere Weg?





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