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Dienstag, 23. August 2016

Probleme ganz anderer Natur

Veränderungen der Vegetation 1981-2015
Zwei weitere recht interessante Artikel fand der VdZ jüngst auf WhatsUpWithThat

Im ersten nimmt einer der Mitgründer von Greenpeace (den die Organisation mittlerweile totschweigt, weil er sich öffentlich klar gegen das heutige Greenpeace ausgesprochen hat), Dr. Patrick Moore, zu seinem (wie es aussieht) Lieblingsthema Stellung, mit dem er in den letzten Jahren an die Öffentlichkeit trat. Er verweist auf die Umstand, daß die gestiegenen Temperaturen des Inter- oder Postglacials, in dem wir uns befinden, eine höhere CO2-Konzentration in der Luft bewirkt haben. Dies hat logischerweise dazu geführt, daß in den letzten 25 Jahren die Pflanzenmasse auf der Welt - und zwar ausgerechnet in den trockensten Gebieten - massiv zugenommen hat. In manchen Regionen der Welt mehr als 30 %. Dies ist dem positiven Effekt zuzuschreiben, den eine höhere CO2-Konzentration hat, denn dieses Gas ist Grundlage allen Lebens auf der Erde.

Was einem wahre Ehrfurchtschauer über den Rücken treiben könnte, weil es zeigt, wie großartig die Erde gedacht ist. Denn der Mensch ist nicht nur auf Entwicklung seiner Welthandhabe ausgerichtet, sondern diese braucht immer Energie - Verbrennungsenergie. Durch die Verbrennung aber wird jenes CO2 wieder freigesetzt, das sonst, gebunden, ungenützt bliebe. Nun aber dient es dem Wachstum jener Pflanzen, von denen der Mensch wiederum lebt. Und zwar in unmittelbarer Umgebung, denn wo immer der Mensch sich entfaltet, nimmt er seine Umwelt mit in diese Kultur hinein, und gleicht ihre ansonsten hohe Variabilität aus: Besiedelung bedeutet immer auch gewisse Miterwärmung (bzw. Kälteabwehr) der unmittelbaren Umgebung auf lebensfreundlichere Pole.

CO2 zu bekämpfen, ja es gar zum Umweltgift zu erklären, ist die verrückteste Idee, die der Menschheit einfallen konnte, denn es ist wie das Sägen am Ast, auf dem man sitzt. Noch dazu, wo ein klimatischer Einfluß von CO2 nach wie vor nicht nachzuweisen ist, ja alles nahelegt, das Gegenteil anzunehmen: Daß CO2 ausschließlich positive Effekte hat. Es gibt sogar Studien die plausibel machen, daß ein Rückgang des CO2 auf 180ppm (dzt. 400 ppm/parts pro million) die Vegetation auf der Erde nachhaltig schädigen könnte, ja daß man bei 140 ppm sogar davon ausgehen muß, daß das Leben (das auf der Fähigkeit von Organismen beruht, CO2 aufzunehmen) in gefährliches Ungleichgewicht kommt, und das CO2 ungenützt in die Tiefen der Ozeansedimente versinkt.

In einem zweiten Artikel wird ein Problem aus Afrika angerissen. Denn zwar ist es manchen Ländern Afrikas gelungen, die Produktivität seiner Landwirtschaft gewaltig zu steigern, aber man hat bisher Prioritäten gesetzt, die zum Bumerang werden können. Denn bislang hat man vor allem darauf Rücksicht genommen, daß man Saatgut entwickelt, das so rasch als möglich wächst, um Ertrag zu bringen, und die Landwirtschaft durch Infrastruktur in der Lage ist, ihre Ernten rasch auf Märkte zu bringen.

Doch noch hat niemand darauf reagiert, daß eine gestiegene Temperatur auch Konsequenzen hat, die sich an den USA ablesen lassen: Die dort in den letzten Jahrzehnten leicht gestiegene Temperatur steht zumindest in auffälliger Korrespondenz mit gestiegenen Erträgen, sowohl bei Weizen, als vor allem aber bei Mais und Reis. Wärmere Temperaturen bringen eben ein rascheres, besseres Wachstum der Pflanzen. Das führt in Afrika aber dazu, daß v. a. der Mais früher reif wird. So aber hat er weniger Zeit, um am Feld mehr Substanz aufzubauen.

Wenn man also davon ausgeht, daß sich die Temperaturen weiter erhöhen werden (über die Gründe muß man da gar nicht diskutieren), dann wäre es allerhöchste Zeit Saatgut zu entwickeln, das mit einer höheren Temperatur besser zurechtkommt, und langsamer wächst. Sonst werden die landwirtschaftlichen Erträge ausgerechnet auf jenem Kontinent wieder sinken, dessen Bevölkerungszahl in den nächsten 50 Jahren auf das Doppelte von heute wachsen wird und der in den letzten Jahrzehnten doch so enorme Fortschritte in der Versorgung mit Lebensmitteln gemacht hat. Aber es ist fast schon zu spät dafür, denn solche Entwicklungen brauchen 20-30 Jahre.





*210616*