Daß der "kalte Krieg", der die Generation des VdZ so massiv in seinem Daseinsgefühl bestimmt hat, über weiteste Strecken eine reine Medieninszenierung war, hat der VdZ schon öfter an dieser Stelle geäußert. Sie kam bumerangartig etwa in der Atomangst zurück, die auf einer aufgeblähten (und durchaus beiden Seiten - Russen wie Amerikanern - durchaus nützlichen) Angst ("Weltuntergang") vor einem Atomkrieg beruht.
Eines der zahlreichen Indizien für die Richtigkeit dieser Behauptung ist dieses Radiogespräch von KenFM. Darin wird der mittlerweile eindeutig bewiesene weil eingestandene Fall diskutiert, den Zugehörige zur Generation des VdZ noch gut kennen: Die ständigen Medienmeldungen, daß sowjetische U-Boote laufend vor Schwedens Küsten geortet und teilweise fast versenkt worden wären. Nichts davon ist wahr. Es waren ... amerikanische und britische U-Boote. Die "Verletzungen" der schwedischen Hoheitsgewässer waren bewußte, reine Inszenierung, um die Angst vor den Sowjets hochzuhalten.
Der Kommunismus war schlimm, keine Frage, und er war es als schwerer philosophischer Irrtum (also nicht, wie es auch der VdZ seinerzeit sogar im Religionsunterricht ständig hörte: "Jaaaa, die Idee ist ja gut, aber die Praxis ..."; nein, die Idee war falsch). Aber man hat auch viel verabsäumt, sich in eine reine Kampfposition drängen zu lassen, die auch den Menschen, die im Kommunismus leben mußten, viele Wege sehr erschwert haben. Ja, letztendlich hätte sich vieles sehr anders entwickeln können, weil sich in weltanschauliche Positionen durch den "Kalten Krieg" auch politische Notwendigkeiten mischten, mit denen umzugehen der Westen aber durch seine sehr amerikadienliche Absolutheitsposition verabsäumt hat.
Das Bedenkliche ist, daß wir uns in Europa längst in einer sehr sehr ähnlichen Situation befinden. Und auch diesmal spielen FREI ERFUNDENE Bedrohungsszenarien eine erschütternde Rolle in einer ständig neu und weiter hochgeschaukelten (angeblichen) Bedrohungssituation durch Rußland. Und auch heute spielen die Medien* eine schändliche Rolle.
*Was uns nach wie vor nicht bewußt ist, ist der Umstand, daß nach 1945 sowohl in Deutschland wie in Österreich KEIN EINZIGES MEDIUM möglich weil zugelassen war, das NICHT amerikafreundlich, also Instrument der USA war. Kein Medium (und sogar die Kinos) das nicht davon abhängig war, weil es sonst gar keine Lizenz bekommen hätte, wenn es nicht der "Re-Education" und Einschwörung auf den Westen gedient hätte. KEINE EINZIGE DEUTSCHE MEDIENANSTALT, die ihre Existenz nicht auf einer offen oder verdeckt deklarierten Amerikafreundlichkeit aufbaut. Was unsere Länder wirklich, wirklich brauchen, um überhaupt endlich zu sich zu finden - und das ist eine Frage des Diskurses, eine Frage der Sprache -, wären deshalb EIGENE, EIGENSTÄNDIGE, NATIONALE MEDIEN. Nur so wäre so etwas wie ein demokratischer, freier Diskurs überhaupt möglich. Erstmals. Denn den gab es bisher noch nicht.
*270616*