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Dienstag, 2. August 2016

Amerika am Scheideweg?

Manche meinen, mit Donald Trump würde eine neue Rückbesinnung Amerikas auf sich selbst stattfinden. Er würde die Amerikaner wieder zu ihren Gründungstugenden zurückführen - Selbstverantwortung und DADURCH Freiheit. Amerika würde aufhören zwanghaft beweisen zu wollen, die Welt dominieren zu müssen. Es würde damit endlich eine "multipolare Welt" möglich werden, in der sich mehrere Führungsmächte gegenseitig respektieren und akzeptieren, und damit zusammenarbeiten.  

Wie sie sich ja abzeichnet: Ganz neue Mittel-, Groß- und Supermächte sind aufgestanden, die aber von den USA wie unmündige, erziehungsbedürftige Kinder behandelt werden. Amerika würde, so meinen manche, endlich von seinem 50jährigen Albtraum aufwachen, in dem es sich im Krieg gegen die ganze Welt selbst paralysiert hat. Ja, manche meinen, Amerika würde unter ihm sogar dem Griff der Großkonzerne und Kapitalmagnaten und Interessensgruppen entkommen, die die USA unter Obama beherrscht haben, der alles andere als ein mächtiger Präsident war, weil er von zu vielen abhängig war, sodaß sich unter ihm eine regelrechte inoffizielle Parallelgeselschaft entwickelt hat, in welchem Machtvakuum sich die Interessensgruppen bekämpften und die US-Politik bestimmten. Trump könnte hingegen seit der Zeit vor Bush der erste mächtige Präsident werden. (Und das muß man auch sagen: Jeder Staat braucht eine autochthon mächtige Staatsführung, sonst explodieren die Interessensgruppen.) Immerhin muß Trump niemandem mehr beweisen, daß er Karriere machen kann. Er muß auch nicht (wie die Clintons, er wie sie) erst reich werden. Trump ist es.

Wovon schon Solon im antiken Athen behauptete, daß dies eine der Grundfesten der Demokratie sei: Kein Politiker dürfe seine gesellschaftliche Stellung, seine Reputation der Politik verdanken. Er müsse sie bereits haben, sonst würde er unweigerlich die Politik in persönlichem Interesse benutzen und dabei machtlos weil vom Erfolg abhängig sein. Also bleibt ihm nur, entweder Despot oder Opfer von Interessensgruppierungen zu werden.

Wenn nur die Hälfte davon stimmt muß man hoffen, daß er die anstehenden Präsidentschaftswahlen gegen Hillary Clinton gewinnt. Die genau für das Gegenteil steht. Und hinter der ziemlich offenbar die Pharmaindustrie, die Gesundheitsindustrie wegen der "Obama-Care", die Bankenwelt, Medienkonzerne wie Warner Bros., die Boeing-Rüstungswerke, etc. etc. - samt der unvermeidlichen Soros-Foundation - stehen, die ihre vorgeschobene Puppe - das allem offene Weib - gefunden haben, das sie mit Geld polstern. Dabei ist ihre politische Richtung variabel wie die Hautfarbe eines Chamäleons. Wie bei allen Politweibern, man hört da das Wort "Merkel" leise aber schräg-greinend im Hintergrund. Daß die, die einerseits die fundamentalen Kräfte entfesseln, anderseits für stärkere Ordnungsmächte sind, um den selbst geöffneten Flohsack wieder einzusammeln, weshalb sie von manchen verführerisch sogar als "rechts" definiert werden, ist nur logisch. Diktatur steht am Ende jeder Ideologie. Manche meinen, daß auch die "Wohltätigkeit" der Clinton-Foundation nichts anderes ist als das, was der legendäre "Hitman" schon aufdeckte: Ein rücksichtsloses Ausbeutungssystem amerikanischer Konzerninteressen, die an den "geschenkten" Geldern goldene Nasen verdienen.  Die Spur aus Blut und Chaos, die Clinton schon als Außenministerin in der Welt hinterlassen hat, ist sehenswert.

Übrigens: Trump sagt in dem Interview, daß die USA die höchsten Steuern der Welt habe. Das ist natürlich nur Wahlkampfgetöse. Der Mann hat offenbar von Europa keine Ahnung, und das darf er ruhig, aus besagten Gründen. Er kann sich ziemlich sicher auch nicht den Tüchtigkeitsunterschied vorstellen, der zwischen Amerikanern und Europäern immer noch besteht und in der abendländischen fundamentalen, realen Freiheit - Grundlage wie Ziel schöpferischer Persönlichkeit - gründet. Nicht in deren amerikanischer Düdiledü-Version "fuck as fuck can". Weshalb Europa selbst die Katastrophenpolitik, die es erlebt, dank dieser Substanzmengen noch irgendwie zu tragen vermag. Die es ja sind, die allmählich zu rebellieren beginnen,. weil der Schmarotzerdruck einfach schon zu groß ist.

Denn die US-Amerikaner haben eine Steuerlast (incl. Sozialabgaben) von ca. 23 %. Natürlich (wie es sich für ein freies Land gehört) mit einer meist privaten oder privatim-assoziierten Sozialabsicherung (wie in den allermeisten Staaten der Welt, das ist aber für einen Europäer fast nicht nachvollziehbar, dabei haben wir Europäer das vor Jahrhunderten schon "erfunden"!), die jeder eben gestaltet, wie er sie gestalten will oder kann. Für den Rest gibt es private oder regional-offizielle Sozialinitiativen, und so gehörte es sich auch. Dazu aber noch: Das ist fast EIN DRITTEL dessen, was ein Europäer verpflichtend zu tragen hat!*

Natürlich wird in diesem Interview einmal mehr klar: Das amerikanische System der Demokratie, das auf einem primitiven situationsbezogenen Pragmatismus aufbaut, begünstigt einen Menschentyp, der eigentlich ... keinen Geist hat. Auch von Donald Trump sollte man also nicht zu viel verlangen. Umso mehr muß man darauf hoffen, daß Amerika sich auf sich selbst beschränkt. Die klugen Köpfe in Amerika kommen in diesem System prinzipiell nicht nach oben.

Auch interessant, und erschüttend in Wahrheit: Trump sagt, daß es um "Kompetenz" für so ein Amt gehe. Nicht um "niceness", nicht um Sympathie. Aber was die Amerikander wohl unter "Kompetenz" verstehen? Trump (nicht anders als Clinton) kann nicht eine wirkliche geistige Vision bieten! Sondern nur "bessere Abläufe". Aber vielleicht paßt genau das auf dieses rätselhafte Volk, das man bei gewissen Nachblicken als Ansammlung von substanzlosen Trotteln bezeichnen könnte, die umso mehr und typischerweise von sich überzeugt sind, weil sie sich moralisch wähnen. (Trump ist ja auch ein Puritaner reinsten Wassers.) Umso mehr kann man sich nur wünschen, daß sie sich wieder auf sich selbst besinnen und aufhören, die Welt in Chaos zu stürzen, weil sie in Wahrheit von nichts eine Ahnung haben. Die USA sind in Wahrheit eine zweit-, wenn nicht sogar drittrangige Weltmacht. Sie wissen es nur noch nicht, und meinen, durch Brutalität und Militär eine Vision der Vergangenheit, die sie verfehlt haben, aufrecht halten zu können. Je eher sie ihre Realität aber begreifen, indem sie sich auf sich selbst besinnen, desto besser.

Denn die Amerikaner sind durch die europäischen Weltkriege - "shame on Great Britain", das über ihren Popanz USA lieber ganz Europa in den Abgrund riß als zu akzeptieren, daß es nicht mehr die dominierende europäische Macht ist - in eine Position geschossen worden, die sie geistig-sittlich überhaupt nicht ausfüllen können. Die US-Realmacht übersteigt bei weitem die innere Potenz dieses Landes. Und das erklärt ihre enorme destruktive Kraft.








*Oder was glaubt der Leser, warum die Bistümer in den USA in der überwiegenden Mehrzahl "sehr konservativ" sind, mit bemerkenswerten, wirklich bemerkenswerten Diözesen darunter, etwa Lincoln? Weil genau das Gegenteil der Fall ist, wie hiesige verbeamtete Kirchenfettbäuche argumentieren: Die Rundumversorgung durch Steuern ist für die Kirche der Todesstoß. Genau so wird sie korrupt. NICHT durch eine täglich fragile Vermögenssituation. Die genau erst wirft sie wieder auf Gott zurück. Gott ist nur real, wenn er existentiell ist. Umgekehrt aber erwächst genau diese elende hiesige Koketterie mit dem politischen Estabilishment und entsprechenden Karriereaussichten, die die Kirche so abstoßend macht, in der sie sogar ohne Vernunft auszukommen meint.




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