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Mittwoch, 10. August 2016

Was hinter Clinton wirklich steht (2)


Teil 2) Wie alles plötzlich Sinn bekommt




Wie an dieser Stelle schon lange dargelegt sind wir von den ständigen Quatschereien um "Reichtum" völlig verwirrt. Wir begreifen nicht, daß Reichtum nicht heißt, viel Geld am Konto zu haben, wie es sich der sozialistisch-verkrampfte Neidgenosse vorstellt und der gerade-mal-genug-Verdiener erträumt. Ab einer gewissen und sogar relativ niedrigen Grenze ist das für den Reichen selbst bedeutungslos und bringt auch keine Freuung, keine zusätzliche Befriedigung. Im Gegenteil, gerade die wirklich Reichen zeichnen sich oft durch spartanischen Lebensstil aus, der sich von dem der Normalbürger kaum unterscheidet. Es geht viel mehr bei Reichtum und Macht um die Fähigkeit ZU BEWEGEN. (Weshalb immer galt, daß der wahre Mächtige, der wahre Reiche der größte Geist ist. Das ist viel mehr als eine Metapher, das ist die Beschreibung von Gott.) Eigentum ist eine Größe der "Bewegungsmacht", und nur als solche birgt es immanente Befriedigung, die davon gar nicht mehr reden muß, die keine verbale Bestätigung mehr braucht.

Und diese wirklich Mächtigen in den USA haben perfekt (und äußerst diskret) vorgebaut: Analog zum europäischen "Marsch durch die Institutionen" haben die amerikanischen Demokraten seit Jahrzehnten systematisch die Bildungseinrichtungen an sich gerissen. So haben sie eine "Elite" herangezogen, die zum gesellschaftlichen Instrument ihrer Ziele wurde.

Man könnte den Eindruck gewinnen, daß in den USA Diskussionen aufbrechen, die in Europa vor hundert Jahren nicht ausreichend oder gar nicht geführt worden sind, weil das Freiheitsbewußtsein des Europäers zum einen nicht so ausgeprägt, weil zum anderen in vielem die Freiheit des Individuums noch nicht so gefährdet war - dank seiner immer noch größeren kulturell-institutionalisierten Stabilität. Dazu kommt und kam es erst in diesen Jahren. Man übersieht doch ständig Folgendes: Die wirkliche Konkurrenz Deutschlands war die zum demokratisch-großkapitalistischen Amerika. Die Führungsschichten und Eliten BEIDER Länder haben ähnliche Konzepte verfolgt und Deutschland war auf der Überholspur. 

In den Jahren 1920 bis 1930 holte Deutschland ein Viertel aller Nobelpreise. Seine Naturwissenschaft, seine technischen Entwicklungen, seine Geisteswissenschaft zog der Welt davon. Und seine Wirtschaft hatte sich durch etatistische Maßnahmen (die Staatsverschuldung wuchs rekordverdächtig) rascher "erholt" als die der Amerikaner und begann, die Weltmärkte zu dominieren und politisch seine ihm historisch zugewachsene Rolle - Aufstieg zur führenden Macht Europas, mit einer ungeheuren Entwicklungsdynamik - wieder einzunehmen. Der Erste Weltkrieg hatte noch nicht ausgereicht, um das Land aus dem Rennen zu werfen. Es mußte ein zweiter her. Und die Amerikaner taten alles, um den Krieg zu einem totalen Weltkrieg eskalieren zu lassen, der aber als Kreuzzug der Vernichtung Deutschlands angelegt war.

Die "moralischen Gründe" waren fadenscheinig und vorgeschoben, was sich am realen Verhalten, den realen Geschehnissen zeigt. Es gibt Stimmen die plausibel (und mit Einzelnachweis) argumentieren, daß praktisch die gesamte amerikanische Nachkriegswirtschaft auf zwei Grundlagen aufgebaut ist: Der Enteignung englischen Kapitals nach 1918 (als Gegenrechnung gegen Kriegsschulden), und systematisch geraubte deutsche Patente nach 1945. Den Rest beantwortet die Frage "cui bono?" - wem, welchen Interessensgruppen hat es direkt genützt?

Übrigens: Der Journalist und Filmemacher Dinesh D'Souza nennt sich eines der legendigen Beispiele, wie im heutigen Diskurs vorgegangen wird und immer intensiver vorgegangen werden soll. Wo die Kritik am (demokratischen) Establishment, wo dissidente Meinungen zum Verbrechen, durch Gesetze kriminalisiert werden. Putin hätte Journalisten ins Gefängnis geworfen? Barack Obama hat D'Souza ins Gefängnis geworfen. 

Nur - stimmt das? 

Vielleicht in dem Fall nicht ganz, auch wenn D'Souza damit argumentiert, daß viele andere das auch täten, aber nicht verfolgt würden. Wer wird wegen Parteispenden inhaftiert, die sowieso jeder macht, wenn man ihn nicht mundtot machen möchte? Naja. Er bekannte sich vor Gericht für schuldig. Der Richter veruteilte ihn daraufhin zu acht Monaten Sozialarbeit (Sprachkurse für Immigranten). Die einzige Verschwörung dabei kann er aber vermutlich seiner Ex-Frau zurechnen - einer ehemaligen Schönheitskönigin - die ihn ans Messer geliefert hat: Sie sagte aus, daß er sie getäuscht, weil er unter ihrem Namen (sie hatte den Beleg unterschrieben) Wahlkampfspenden an seinen Politiker-Freund weitergeleitet habe, um so die gesetzliche Höchstgrenze nicht zu überschreiten. Aber er sei sowieso ein Lügner und Mißbrauchscharakter, denn er habe sie einmal unter Ausnützung seiner Karatekenntnisse zu Boden geworfen (und ...? vermutlich; schon deshalb: Vorsicht vor Phantasiesex!).

All das spräche also aus europäischer Sicht ziemlich für D'Souza und den von ihm vertretenen Konservativismus. Doch muß man dem Mann ein wenig länger zuhören, und im Netz gibt es eine Menge von ihm zu sehen und zu hören (und als Buch zu bestellen). Um zu begreifen, daß er wohl einer Renaissance des Geistes Amerikas das Wort redet, sehr viel im Einzelnen richtig sagt und sieht (wie es der Simplifizismus, aus dem nämlich Amerika entstand, in sich trägt; Europa ist oft schon zu kompliziert entwickelt, da bricht eine reduzierte, einfachere Sicht manchmal viel wieder an Rückbesinnung auf Grundlagen auf) aber - ist das auch der Geist Europas? Ist das im Sinne europäischer Interessen und Politik?

Es beginnt bei der Aussage über seinen Wechsel von Indien in die USA. Den er in höchsten Tönen preist. Denn der Unterschied sei, so D'Souza, daß man in Indien sein Schicksal weitgehend als gegeben betrachte. Man habe es zu erfüllen, das sei Lebenspflicht. Wäre er dort geblieben, hätte er nicht wirklich weniger Lebensstandard gehabt, erzählt er. Er sei Sohn einer gutgestellten bürgerlichen Familie gewesen, und wäre er in Indien geblieben, hätte sich sein Leben absehbar im Umkreis von zehn Kilometern um seinen Heimatort abgespielt, und er hätte sich wohl nie darüber beklagt.

ABER was er in Amerika kennengelernt habe, das habe ihn begeistert. Denn der amerikanische Geist von 1776 sei ein Geist gewesen, in dem der Mensch sein Leben ganz neu begriffen hat. Es ist der Geist der ... französischen Revolution. Plötzlich habe er begriffen, daß der Mensch in diesem freien Land so frei sei, daß er sein Leben, sein Schicksal SELBST KONSTRUIEREN könne und: müsse.



Morgen Teil 3) Was der amerikanische Konservativismus wirklich will
ist gleichfalls widersprüchlich - 
Amerika ist NICHT Abendland! Im Gegenteil.













*130616*