Was der Papst mit seinen Aussagen zur Gültigkeit von Ehen (und einer
quasi "eingeschlichenen, durch Faktizität von selbst entstandenen" Ehe
durch einfaches Zusammenleben "von Glaubenden") an Verwirrung
angerichtet hat ist gar nicht zu ermessen. Diese Meinung vertreten auch
diese katholischen Stimmen (ein Kirchenrechtler und ein Laie) in einer
amerikanischen Fernsehsendung. (Video folgt im morgigen 2. Teil).
Die die sachlichen Gegebenheiten der Ehe
und ihrer Gründungsbedingungen ganz ausgezeichnet darlegen. Keineswegs nämlich
muß ein Paar "reif genug" sein, um alle Konsequenzen der Ehe zu wissen. Die kennt nicht nur niemand, sondern es wäre fatal, weil man mit heutigen Augen fernes Zukünftiges auch völlig falsch bewertet. (Ein Fehler, der so oft gemacht wird, und er hängt mit einer vermeintlich konkret vorhersehbaren oder gar nötig vorherzusehenden (fernen) Zukunft zusammen, die man ohne sie bewerten zu KÖNNEN aber aus dem Heute bewertet.)
Es reicht, bei einer Ehe nur "wollen, was die Ehe will".
Die Ehe selbst ist ja dann das Instrument, das beide Ehepartner reifen
läßt.* Und die Eheschließung ist der Initialpunkt dazu!
Das Gespräch im Video zeigt leider erschütternd, daß der Papst
ganz einfach eine falsche Sichtweise der Ehe verbreitet, die fatale
Folgen hat und noch mehr haben wird. (Beitrag ab 27 min.) Der wie so oft schon einen
Widerspruch zwischen Lehre (Sichtweise) und Pastoral herbeikonstruiert.
Und der schon zum wiederholten Male sogar explizit den Priestern in den
Rücken fällt. Und natürlich auch den Eltern. Denn das hat ganz konkrete
und verheerende Auswirkungen auf die Sicht- und Lebensweise der (vor allem
jungen) Menschen, die auch der VdZ beobachtet. Die in einer
heilsverfehlenden Situation leben, aber nun noch vom Papst selbst den
Rücken gestärkt erfahren, darin zu verharren. Der Moderator der Sendung
erzählt aus seiner eigenen Erfahrung mit Bekannten, die nun nach
Priestern suchen, die ihr außereheliches Zusammenleben gewissermaßen in
Sakramentsstatus segnen, denn der Papst habe ja gesagt: Sie wären ja
eigentlich sakramental verheiratet. Er meint, daß man sogar den Eindruck
haben müsse, daß der Papst vor Menschen wie ihm warne, die doch nur
ganz normale Katholiken sein wollen.
Im übrigen
widerspricht sich der Papst am laufenden Band selbst. So, als er 2016
davor "warnte", die Christenverfolgung im Nahen Osten als "Genozid" zu
bezeichnen - was er im Jahre 2015 sogar explizit "forderte".
Auch wird die unhaltbare (und wiederholt getroffene) Aussage des Papstes zur
TODESSTRAFE
diskutiert, die ebenfalls nicht der Tradition und Sichtweise der Kirche entspricht. Der Wert des Lebens, sagte der Papst dazu, sei nämlich absolut. Das ist in dieser Weise angewandt falsch,
der Papst vermischt da unzulässig (und das tut er so oft, daß man es
als eine seiner Hauptsünden bezeichnen muß, denn das ist der perfideste
Weg den die LÜGE geht, nicht nur häufige Folge von Unverstand und
Irrtum) die Ebenen dieser Aussage. Und jeder Märtyrer belegt es.
Es setzt sich fort für Soldaten, für die es im Krieg offensichtlich
nicht zutrifft. Es ist nämlich nicht jeder Soldat, der einen Feind im
Kampf erschießt, ein Verbrecher!
Und es geht bis zur
Todesstrafe. Sie ist einmal eine ultimative Form der Notwehr. Wenn alle
anderen Strafen nicht ausreichen, um die Gesellschaft zu schützen, muß
man zu dieser Form greifen, will man nicht andere leichtsinnig
gefährden. Sie ist freilich keine Form der Rache! Wenn man aber gewahr
wird, daß jemand jemanden töten will, so muß die verantwortliche Instanz
einschreiten (und ihn unter Umständen töten)! Und der Staat hat ja die
Aufgabe, das Leben seiner Bürger zu schützen. Wer sich aber außerhalb
dieses Staates stellt - und das tut jemand, der etwas verbricht - hat in
gewisser Hinsicht auch seine Bürgerrechte verwirkt. (Deshalb hat man
bis vor kurzem auch Strafgefangene von der aktiven wie passiven Wahl in
einer Demokratie ausgeschlossen.) Durch die Strafe werden diese erst
wieder hergestellt. Er wird durch die Strafe (!) re-sozialisiert -
re-integriert.
Das wird heute aber immer weniger
verstanden und durch sentimentales Irgendwiegeschwafel ersetzt, mit dem
man Gefühle vortäuscht. Denn ganz dramatisch wird es, wenn man sieht, wie
Ideologien und verworrene Sentimentalitäten (die eine Form des
unsachlichen Egoismus ist, kein Gefühl) bereits das Verständnis von Strafe überhaupt ausgewaschen haben. Denn es wird bei Strafe heute überhaupt nicht mehr gesehen, daß sie ja die Form der notwendigen Sühne nach einer Tat ist!
Auch Gott straft - oder wozu soll der so großzügig und in vielerlei Formen und Weisen gewährte Ablaß gerade im Jahr der Barmherzigkeit
gut sein? Auch die Heilige Schrift ist voll von belegenden Beispielen, sowohl im Alten Testament wie auch im Neuen. Jesus wandte sich nicht einmal gegen die Steinigung (der Ehebrecherin) selbst. (Zu den Bedingungen der Barmherzigkeit in diesem speziellen Fall siehe unten.)
Jede Sünde, jede Straftat hat ja mehrere Ebenen der Leidtragenden, und fordert aber auf jeder dieser Stufe Sühne zur Reintegration, zur Wiederherstellung. Da sind einmal die direkten Opfer, dann etwa Hinterbliebene, dann ist da die Gesellschaft, und dann ist auch jede böse Tat ein VERGEHEN GEGEN DAS SEIN SELBST, also GEGEN GOTT, den reinen Geist. Ohne Sühne gibt es keine Versöhnung mit Gott! Darin liegt ja das ganze Geheimnis unserer Erlösung. (Wobei der VdZ ohnehin in den letzten Jahren den Eindruck gewinnt, daß sich gerade in sogenannten katholischen Kreisen eine absurde Erlösungstheologie breitmacht, die gar kein Kreuz mehr "braucht", es bestenfalls als reduziertes Singulärereignis einzelner "Schicksalsschläge" und ähnliches - nicht aber als Grundhaltung - sehen kann. Und das ist tatsächlich unkatholisch.)
Jede Sünde, jede Straftat hat ja mehrere Ebenen der Leidtragenden, und fordert aber auf jeder dieser Stufe Sühne zur Reintegration, zur Wiederherstellung. Da sind einmal die direkten Opfer, dann etwa Hinterbliebene, dann ist da die Gesellschaft, und dann ist auch jede böse Tat ein VERGEHEN GEGEN DAS SEIN SELBST, also GEGEN GOTT, den reinen Geist. Ohne Sühne gibt es keine Versöhnung mit Gott! Darin liegt ja das ganze Geheimnis unserer Erlösung. (Wobei der VdZ ohnehin in den letzten Jahren den Eindruck gewinnt, daß sich gerade in sogenannten katholischen Kreisen eine absurde Erlösungstheologie breitmacht, die gar kein Kreuz mehr "braucht", es bestenfalls als reduziertes Singulärereignis einzelner "Schicksalsschläge" und ähnliches - nicht aber als Grundhaltung - sehen kann. Und das ist tatsächlich unkatholisch.)
Eine Reintegration der Täter in eine Gesellschaft, in eine Gemeinschaft (in der er zuvor ja einen Beziehungsstatus hatte, einen logos, und sei es als Gast) verlangt einen "Schmerz", der dem Maß seines Heraustretens aus dieser Gemeinschaft entspricht. Das Tor zu dieser Reintegration IST DIE STRAFE. Auch die Todesstrafe.
Das
Schicksal eines Menschen hört ja doch nicht mit seinem Tode auf! Eine
Reintegration in die Gemeinschaft der "Heiligen" (Kirche als societas perfecta)
ist ja doch auf die Gemeinschaft ALLER Seelen bezogen. Also auch derer
im Jenseits. Die Todesstrafe für alle Fälle für ungerecht zu erklären ,
ist deshalb einfach nicht richtig, so sorgfältig man sie auch behandeln
sollte. Man übersieht sträflich, daß es ohne Sühne auch keine
"Resozialisation" geben KANN. Auf Strafe zu verzichten ist kein Akt menschlicher Barmherzigkeit
(auf Seiten der Opfer oder des Staates), sondern ein Akt der
notwendigen Gerechtigkeit IM INTERESSE (auch, ja zuerst) DES TÄTERS. Auch wenn man im
Einzelfall (wenn die Umkehr auch so glaubhaft ist) Strafe in einem Akt
der Barmherzigkeit ERLASSEN kann.
Es gibt übrigens in der
Rechtsgeschichte sehr interessante institutionalisierte, ja kultivierte
Formen solcher Barmherzigkeit, meist aber verbunden mit Sühne ALS FOLGE
- etwa, wenn Delinquenten noch unmittelbar vor dem Galgen das Leben
geschenkt wurde, wenn sie eine Hure zur Frau nahmen. Hier wurde die
einmalige Sühne durch eine dauerhafte, in gewisser Hinsicht schwerere
ersetzt, die so eine Ehe dann bedeutet. Wenn man solche
Barmherzigkeitsakte ansieht, so haben sie aber immer mit Umkehr und
Reintegration beim Täter zu tun. Aber dazu muß eine Strafe erst einmal
verhängt sein. Und in diese Kategorie (der Folge der dauerhaften Umkehr VOR der Strafe) fällt auch die Barmherzigkeit, die Jesus für die Ehebrecherin erwirkte. (Übrigens: Erwirkte! Er hat das menschliche Gerichtswesen akzeptiert. "Haben SIE dich nicht verurteilt? Dann will ich es auch nicht tun. Geh hin und sündige nicht mehr.")
Morgen Teil 2) Täter wollen, ja fordern der Tat angemessene Strafe!
Wer sie verweigert, verweigert ihre Reintegration.
*050716*