Die Rolle des Baumes (als Teil eines Waldes, seiner eigentichen Existenzform als Baum) für die Lebenswelt der Erde ist wohl kaum zu überschätzen. Der VdZ hat sogar mehr und merh den Verdacht, daß sie überhaupt der Maßstab der (auch menschlichen) lebenswelt sind, nicht nur in ihren biologischen Wirkweisen, sondern auch in ihren Dimensionen. Wo der Baum endet, endet die menschliche Lebenswelt, alles was darüber hinausgeht ist entweder dem reinen Geist gewidmet, oder Größenwahn. Am schönsten läßt sich diese menschliche Erkenntnis in den Kirchen ablesen, die ja steingewordene "Haine" sind. Wir können es hier nur andeuten. Aber der Mensch kann eigentlich nur dort gedeihlich leben, wo auch Bäume sind. Fehlen sie, ist der menschliche Aufwand der Lebensführung schon fast darein erschöpft, sie zu ersetzen. Keine Steppe hat jemals blühende Kultur erbracht.** Ja, fehlt der Baum, gehen die Kulturen in seinem Ersatzversuch seltsamste Wege.***
Schon vor geraumer Zeit wurde an dieser Stelle eine Studie vorgestellt, die darauf hinweist, wie sehr Wolkenbildung mit den mikroskopisch kleinen, nanometergroßen natürlichen Emissionen der Bäume zu tun haben. Bisher aber war auch mit Staunen festgestellt, daß diese von den Bäumen aufsteigenden Naonpartikel, die sich zu größeren Verbinden und so zu Kondensationspartikeln für Wasserdampf werden, genau in jenen Schichten kaum bis wenig vorkommen, in denen sich eigentlich Regenwolken bilden. In einer langjährigen Studie (brasilianischer und amerikanischer Forscher) wurden nun mit deutscher Hilfe erstmals Messungen von Partikelkonzentrationen in großen Höhen (bis 15.000 m) möglich. Und siehe da: Die Konzentreation dieser (organischen) Nanopartikel dort oben ist so hoch, wie man es nicht für möglich gehalten hatte. Weit höher nämlich, als in unteren Luftschichten, wo sich in geringen Höhen kaum solche Partikel feststellen lassen. Immerhin hat es dort oben 55 Grad unter Null und weniger, herrschen gewaltige Stürme und Turbulenzen.
Aber hier scheint ein noch lange nicht durchschauter Mechanismus am Werk, der etwas wie eine Eigendynamik des (Regen-)Waldes zu sein scheint. Denn die organishcen Baumpartikel steien durch thermische Vertikalströmungen in diese Höhen auf. Dort verbinden sie sich, und transportieren an ihnen gebundenes Wasser in die tieferen Luftschichten zurück. Wo sie zu Regen kondensieren, und abfallen. Nicht nur das, diese Luftströmungen sorgen auch dafür, daß diese wolkenschwangeren Lüfte sich über weite Strecken des amerikanischen Kontinents ausbreiten, vor allem nach Süden.
Luftverschmutzung spielt dabei - wie schon die ersterwähnte Studie bestätigte - eine weit weit kleinere Rolle, als lange Zeit angenommen. Sie endet in etwa 2.500 Metern Höhe.
Oh ja, Bruder Baum, wir sind vielleicht wirklich so verbunden, wie es die Menschheit seit je ja wußte. Nur wir Unwissende der Gegenwart müssen es neu entdecken.
**Der Kulturraum Mittelmeer brach in dem Moment zusammen, wo das menschliche, in Kultur institutionalisierte und vereinfachte Mühen, die jeweilige Kultur den vormaligen hohen Aufwand, den die Völker getrieben hatten, um die Wälder zurückzudrängen, um sie mit Ackerbau zu kultivieren, erlahmt war. Durch den Arianismus, und dem darauf aufbauenden Islam.
***Der Zentralismus mit seiner Folge, der Vergöttlichung der Herrschaft, hat sich an Großprojekten entwickelt, die man als Folge der Baumlosigkeit bezeichnen könnte - Bewässerungsprojekte, etc. etc. Das ist die grundlegende Erkenntnis, die man der Untersuchung der orientalischen Despotie von Wittfogel entnehmen kann.
*061116*