Den Abschluß der diesjährigen Advent-Sonntags-Eintragsfolge mit Musik soll "La Boheme" von Giaccomo Puccini bilden, die vermutlich publikumswirksamste Oper aller Zeiten. Ein gewisses Abgleiten in die Sentimentalität, gewiß. Aber ist heute wahres Gefül überhaupt noch erkennbar, erlebbar, nachbildbar? Der VdZ bezweifelt es. Fragt vielmehr, ob es heute noch mehr gibt heut als Nicht-Gefühl - Sentimentalität.
Übrigens: Gerade die Sentimentalität ist ein Beweis des hier zuletzt öfter Gesagten - der Eigenbildung von Erlebnis ALS Erlebnis, das in der Sentimentalität bis zur totalen Selbsttäuschung gehen kann. Der Sentimentale hat KEIN Gefühl, KEIN Herz, deshalb versucht er es ja zu "beweisen", auf daß sich der Zuhörer/-seher zwangsweise zur Bestätigung der Qualität (schizoid) selbst verhaftet fühle. Die Frage ist also nur, woher der Impuls zu diesem Gefühl steckt, der Charakter des Topos, nach dem es gebildet wird.
Darüber aber hinweggesetzt bleibt es: Eineinhalb Stunden reinster Genuß, in einer Vollkommenheit, die - der VdZ hat doch schon einige "La Boheme"-Aufführungen gesehen; "gute" Werke sieht man nicht wegen ihres "Neuigkeitswertes", man besucht sie um "etwas Bestimmtes" zu ergründen und vor allem immer wieder wachzurufen - einen Höhepunkt der Möglichkeit der Oper in medialer Transponierung darstellt. Mit einem in den Hauptrollen umwerfenden Paar: Rolando Villazón - Anna Netrebko.
Übrigens: Gerade die Sentimentalität ist ein Beweis des hier zuletzt öfter Gesagten - der Eigenbildung von Erlebnis ALS Erlebnis, das in der Sentimentalität bis zur totalen Selbsttäuschung gehen kann. Der Sentimentale hat KEIN Gefühl, KEIN Herz, deshalb versucht er es ja zu "beweisen", auf daß sich der Zuhörer/-seher zwangsweise zur Bestätigung der Qualität (schizoid) selbst verhaftet fühle. Die Frage ist also nur, woher der Impuls zu diesem Gefühl steckt, der Charakter des Topos, nach dem es gebildet wird.
Darüber aber hinweggesetzt bleibt es: Eineinhalb Stunden reinster Genuß, in einer Vollkommenheit, die - der VdZ hat doch schon einige "La Boheme"-Aufführungen gesehen; "gute" Werke sieht man nicht wegen ihres "Neuigkeitswertes", man besucht sie um "etwas Bestimmtes" zu ergründen und vor allem immer wieder wachzurufen - einen Höhepunkt der Möglichkeit der Oper in medialer Transponierung darstellt. Mit einem in den Hauptrollen umwerfenden Paar: Rolando Villazón - Anna Netrebko.
Man vergesse aber auch hier nicht: Schönheit ist ein Glanz, der ÜBER (oder: hinter) dem physisch-sinnlich Eintreffenden, durch dieses durchscheinend, in - IN, DURCH HINDURCH ... - diesem aufblitzend liegt. Und erfreue sich an diesem Geheimnis, das diese Aufnahme, die dankenswerterweise im Netz zu finden ist, zu so einem wunderschönen Sonntagserlebnis macht.
Und trotzdem die Frage erst recht aufwirft - gerade in dieser Perfektion - ob es nicht auf der Bühne erlebt immer, immer! ein noch größeres Erlebnis ist. Ob der Film also nicht etwas vorwegnimmt, das genau das Eigentliche am Kunstwerk bedueten würde. Selbst wenn nicht die Netrebko mit Villazon singt, ja gerade ann bliebe er vielleicht leichter Kunst: OHNE die heute mögliche "technische" Perfektion, die jede Interpretation bereits fast zwingend vorwegnimmt. Denn eine filmische Umsetzung ist immer ein 1:1-Abgleich einer Vorstellung des Regisseurs, der Produzenten, mit den Erwartungen, die damit bereits vielfach interpretierte, zum sinnlichen Reiz selbst gemachte Wirklichkeit und damit ... Traum ... bedeutet.
Und trotzdem die Frage erst recht aufwirft - gerade in dieser Perfektion - ob es nicht auf der Bühne erlebt immer, immer! ein noch größeres Erlebnis ist. Ob der Film also nicht etwas vorwegnimmt, das genau das Eigentliche am Kunstwerk bedueten würde. Selbst wenn nicht die Netrebko mit Villazon singt, ja gerade ann bliebe er vielleicht leichter Kunst: OHNE die heute mögliche "technische" Perfektion, die jede Interpretation bereits fast zwingend vorwegnimmt. Denn eine filmische Umsetzung ist immer ein 1:1-Abgleich einer Vorstellung des Regisseurs, der Produzenten, mit den Erwartungen, die damit bereits vielfach interpretierte, zum sinnlichen Reiz selbst gemachte Wirklichkeit und damit ... Traum ... bedeutet.
Deshalb fügt der VdZ zum Vergleiche eine Aufnahme einer Bühnenaufführung mit denselben (!) Interpreten der Hauptrollen bei. Der Leser möge selbst seinen Bewegungen nachspüren und unterscheiden, und die hier aufgestellten Thesen prüfen.
Der Film
"La Boheme" an der Pariser Oper abgefilmt
*081016*