Es ist der vielleicht größte politische Skandal der postkolonialen Geschichte Afrikas, und er ist hierzulande völlig unbekannt. Was auch damit zu tun hat, daß er in seinen Ursprüngen einen identifizierbaren europäischen Staat als Verursacher hat - Frankreich. Das sich mit dem Euro-Raum nicht nur selbst (man denke nur an die skandalöse Rettung französischer Banken in Griechenland) an reicher Tafel bedient, um den Gegenpreis ohnehin moralisch längst fälliger politischer Konzessionen (vor allem dem Hauptzahlungsland gegenüber, Deutschland), sondern dem es sogar gelungen ist, seine einmalige koloniale Situation in Afrika ins Heute zu retten.
Die Rede ist von 14 ehemaligen französischen Kolonien, die heute ebenfalls Mitglieder der Euro-Zone sind. Freilich ohne Euro, aber durch vertragliche Anbindung an die Eurozone. Die nur einen Profiteur kennt - die Eliten und Reichen dieser Länder. Denn die können das Geld, das sie dem eigenen armen Land abgehobelt haben, nun zu hohen Profiten nach Europa schaffen. Griechenland hoch drei, sozusagen.
Ohne eigene Währung können diese Länder, die eine deutlich niedrigere Produktivität und Entwicklungsstufe als Europa haben, nicht konkurrieren. Damit kommt die inländische Wirtschaft zum Erliegen. Ihr einziges Gut werden unbearbeitete Rohstoffe, die sie exportieren. Während der Inlandskonsum durch den Import weit billigerer Güter AUS EUROPA (und vor allem Frankreich) gedeckt wird. Die einzige Möglichkeit, schreibt der Ökonom Beat Kappeler im Internet, auf diesen Preisdruck zu reagieren ist, den Preisen gemäß die Löhne im Inland zu senken sowie den Spielraum für Staatsausgaben immer weiter einzuschränken. Fakt ist, daß diese Länder in Arbeitslosigkeitsraten von 25 % und mehr gerutscht sind, und kein Weg heraus möglich scheint.
"[Seit 1999] sind also die ärmsten Länder der Welt im Euro festgesetzt – und die Folgen sind noch viel dramatischer als für die sonst auch strukturschwachen Mitglieder Griechenland und Portugal. Denn die Mechanik bleibt für alle die gleiche – diese Länder können nicht abwerten, wenn sie wenig konkurrenzfähig sind. Eine Anpassung muss über die „interne Abwertung“ erfolgen, also durch den dauernden Druck auf Preise, Löhne, Staatsausgaben. Ohne Exportchancen, aber mit weit offenen Grenzen für die zu billigen Importe Europas werden Arbeitsplätze vernichtet, es entstehen kaum neue. Dazu wirkt der feste Wechselkurs auch auf die Kapitalströme – die Oberschicht Westafrikas kann ihr Geld zum für sie günstigen, hohen Kurs nach Paris oder Frankfurt senden und dort anlegen. Was Wunder, wenn die jungen Menschen fliehen und diesen verfälschten Handelsströmen und der Ausblutung durch Geldflucht sozusagen nachreisen müssen."
"[Seit 1999] sind also die ärmsten Länder der Welt im Euro festgesetzt – und die Folgen sind noch viel dramatischer als für die sonst auch strukturschwachen Mitglieder Griechenland und Portugal. Denn die Mechanik bleibt für alle die gleiche – diese Länder können nicht abwerten, wenn sie wenig konkurrenzfähig sind. Eine Anpassung muss über die „interne Abwertung“ erfolgen, also durch den dauernden Druck auf Preise, Löhne, Staatsausgaben. Ohne Exportchancen, aber mit weit offenen Grenzen für die zu billigen Importe Europas werden Arbeitsplätze vernichtet, es entstehen kaum neue. Dazu wirkt der feste Wechselkurs auch auf die Kapitalströme – die Oberschicht Westafrikas kann ihr Geld zum für sie günstigen, hohen Kurs nach Paris oder Frankfurt senden und dort anlegen. Was Wunder, wenn die jungen Menschen fliehen und diesen verfälschten Handelsströmen und der Ausblutung durch Geldflucht sozusagen nachreisen müssen."
Denn genau so ruiniert man eine Volkswirtschaft nachhaltig: Wo Löhne zu reinen Kostenfaktoren werden, deren Maßstäbe nicht einmal aus dem eigenen Land stammen. Wohlstand kann aber nur durch Arbeit und gerechte Löhne* geschaffen werden. Nicht durch Geldinfusionen, nicht durch Entwicklungshilfe oder ähnliche Zynismen, und auch nicht durch Menschenexport.
E. Michael Jones bringt es auf seine gewohnt schlanke Art ohnehin auf den Punkt: Die gesamte sogenannte "Ent-Kolonialisierung" wurde auf eine Methode umgemünzt, in der die früheren Kolonialmächte ihre Kolonien behalten, aber die Kosten dafür auf die Kolonien abgewälzt haben. Und mit Frankreich hat sich Resteuropa eine Schuld aufgeladen, an der der ganze restliche Kontinent (und vor allem der "Ewige Schuldige" Deutschland samt seinen Außenflügeln) regelrecht erstickt. Frankreich hat sogar im Heimatkontinent die Kosten auf den Rest abgewälzt. Mehr ist das alles nicht. Dieses Land stinkt seit De Gaulle bis zum Anschlag,. und stellt sich blind, einfach überall und in allem.
E. Michael Jones bringt es auf seine gewohnt schlanke Art ohnehin auf den Punkt: Die gesamte sogenannte "Ent-Kolonialisierung" wurde auf eine Methode umgemünzt, in der die früheren Kolonialmächte ihre Kolonien behalten, aber die Kosten dafür auf die Kolonien abgewälzt haben. Und mit Frankreich hat sich Resteuropa eine Schuld aufgeladen, an der der ganze restliche Kontinent (und vor allem der "Ewige Schuldige" Deutschland samt seinen Außenflügeln) regelrecht erstickt. Frankreich hat sogar im Heimatkontinent die Kosten auf den Rest abgewälzt. Mehr ist das alles nicht. Dieses Land stinkt seit De Gaulle bis zum Anschlag,. und stellt sich blind, einfach überall und in allem.
Denn in diesem Licht hat die Bewegung vieler Millionen Afrika nach Europa einen doch etwas anderen Sinnzusammenhang, offenbart eine ganz andere und erstaunlich richtige Symbolik. In ihr reisen junge Afrikaner nämlich genau dem nach, was tatsächlich nach Europa verlegt wurde: Der Arbeit. Die Europa nach dem Radfahrerprinzip im hochwertigen Bereich aus Profitgründen nach Asien abgegeben hat, um zugleich dasselbe nun Afrika gegenüber zu praktizieren, nur umgekehrt. Während also europäische Bürger billige Waren für Afrika produzieren, so könnte man es vereinfacht darstellen, um sich damit die Güter ihres Eigenverbrauchs aus Asien leisten zu können. Es ist nichts anderes als eine Bewahrung des Kolonialismus, der sich unter dem Deckmantel der ach so tollen Globalisierung so frisch erhält, als schrieben wir am Kalender immer noch Hochsommer im Jahre 1886.
Nur einen Weg gäbe es aus dieser Misere - diese Länder müssen aus dem Euro-Raum raus, je früher, desto besser. So können sie abwerten, so können sie sogar Zölle einheben, um den Inlandsmarkt zumindest so lange zu schützen, bis er in der Lage ist, internationale Öffnungen wieder auszuhalten, ohne selbst untergepflügt zu werden. Nur so tut sich für die jeweilige Bevölkerungen dieser ärmsten Länder der Welt eine Chance auf, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Und anders geht es sowieso nicht. Nur so haben die jungen Menschen in diesen Ländern (und es sind ja vor allem die Gebildeteren, die die Dinge durchschauen und andere Auswege suchen - eben: im Auswandern) auch Perspektiven, in ihren Heimatländern ein Leben aufzubauen.
Europas Politik aber geht genau die umgekehrten Wege. Sie ist auch hier zur Anstalt widerlichster Heuchelei und geistiger Impotenz verkommen, deren Friedensschwüre die Luft nicht wert sind, die sie tragen.
*Was ist ein gerechter Lohn? Freilich ist das nicht in absoluten Zahlen weltweit gültig auszudrücken, und hat immer einen gewissen Spielraum. Aber es muß ein Lohn sein, der unter normalen Umständen einem breiten Durchschnitt an Familien (sic!) ein Leben ermöglicht, das der investierten Arbeit und Mühe entspricht und ein Leben in dem eigenen Land adäquater Kultur und Güterversorgung ermöglicht. Ein Leben zu führen erlaubt, das also in allererster Linie die Heiligung der Seelen, also die Freiheit (die zuallererst ein Zustand ist) möglich macht. Und nicht die Kräfte des Menschen überfordert, sodaß er ins Elend (oder in die Wohlstandsverwahrlosung) abrutscht. Nicht durch Subventionen also, nicht durch Dauertropf-Sozialleistungen, nicht durch Durchfüttern von Schmarotzern oder entlang der Kriterien strunzdummer Vorstellungen von Gleichmacherei, sondern am FREIEN MARKT, der zuerst und immer ein begrenzter, regionaler Markt ist, und eine der sittlichen Reife entsprechende freie Lebensgestaltung ermöglichen soll.
*041116*