Anmerkung* - Wie dumm deshalb auch dieses Gerede, jeder müsse "selbst denken", nicht "andere für sich" denken lassen. Was sonst, bitte! Welcher Narr meint wirklich, er könne alleine die Welt denken? Nur schon, daß er es KÖNNE ist krankhafter Wahn. Jeder lebt aus dem, was er von oben empfangen hat und zu empfangen hofft, und gibt in seinem Tun nach unten weiter, was durch ihn durch noch zu wirken vermag.
Das Spiel von oben nach unten hat auch eine Bedingungsseite - das von unten nach oben. Nur so sind beide in jenes Ganze getaucht, aus dem beide dann je ihren Teil zu erkennen vermögen. DENN SIE SIND AN IHREM ORT. Deshalb kann das Oben nicht ein Etwas denken, das für das Beziehungsfeld gilt, das beide umfaßt - jeweils in ihren Aspekten. Die von oben nach unten dekomprimieren, vereinzelter werden, spezieller, weniger universal. Denn das Universale ist durch das Oben gegeben, an das sie angebunden sind. keiner sagt, die Leben hätte den Menschen gerettet, wenn alle übrigen Organe versagen, mag sie noch so glänzen und frischen. Ist das Insgesamt tot, zerbrochen im Streit der Form mit der Materia, dem Akt mit der Potenz, ist alles tot.
Wir müssen also "gar nichts tun", um zu erkennen. Wir müssen nur unseren Ort erfüllen. Dann haben wir auch das Recht - une erst dann! - dafür zu beten, daß der schöpferische Geist Gottes auch das Oben erfüllen und durchwirken möge. Ohne Gehorsam wird deshalb auch jede Gesellschaft zerbrechen. Und ich bin mir auch sicher, daß DAS das wahre Motiv hinter allen diesen "kritischen Beweegungen" steht, die sich überall formieren wollen. Als Abfallprodukte des Zerfalls, aber auch als willentliche Zerschlagung des Lebens selbst.
Wir aber sind in dieses Dilemma gestellt, einer Stabilität das Wort zu reden, die faktisch-praktisch von der Demokratie gar nicht erfüllbar ist. Während wir die Revolution ablehnen MÜSSEN, MÜSSEN wir auch den Punkt finden, an den wir angebunden in Gehorsam erst leben KÖNNEN. Sodaß ich vor Jahrzehnten bereits unser Dilemma möglichen "Zwang zur Häresie" benannte.
Anmerkung** - Die Linie in Stichworten: Vieh = fe(ch)u (germ.) = pecus, pekuniär = Geld? Geld/Gelt/Lösegelt/Wergelt als Preis für den Menschen, um ihn aus der Verbindlichkeit (vor Gott) frei zu lösen.
Handel als das Schaffen von Verbindlicheiten. Verbindlichkeiten (und damit auch Abhängigkeiten) als das Ferment alles Sozialen (Schulden = Geld) Währung als das, was die Priester (und damit der König) als Abgabe annehmen - Wir werden das an dieser Stelle noch weiter vertiefen und ausführen. Vorerst sollen die Hinweise genügen, daß der Name Geld von Gültigkeit als ENTGELT für eine Tat Gottes stammt - als Lösegeld, als Wergeld für "genommenes Leben" somit! Dessen Universalität und Sichtbarkeit wie Verfügbarkeit sich im Vieh, im Stier, in der Kuh erfüllte.
Aber NICHT, weil man aus dem Rind so vielen wirtschaftlichen Nutzen ziehen kann und zog. Das kam erst später, wie archäologisch ganz klar zu belegen ist. Als Erstes stand das persönliche Verhältnis zu dem Tier im Vordergrund, und die Verehrung ist daraus geboren: Aus der erfurchtsvollen Begegnung mit diesem mächtigen, prächtigen Tier. Das ERST DANN verzehrt wurde, wenn es zuvor geopfert (und das heißt geschlachtet und - meist - gebraten) ward. In China seit je (wo diese noch stärker betonte kultische Beziehung in der Laktoseunverträglichkeit der Asiaten erkennbsr wird: Man hat nicht einmal die Milch getrunken), aber auch bei uns ist erst der Rindsbraten ein wahrer Festbraten.
Selbst die Qualitätsdefinitionen gingen somit von der Priesterschaft, hier in ihrer Einheit mit dem Königtum zu sehen: Auch Staatsabgaben nehmen ihr Maß aus dem Religiösen, bzw. sind diese Verhältnisse untrennbar. Und damit die Tauschgrößen, auch sie ausgehend vom Rind. Wieviele Schafe also ein Rind und in welcher Qualität anzusetzen sind, um das göttliche Gebot zu erfüllen.
Man kann nun diese Tatsachen weiter fortführen, und sich bald lebhaft vorstellen, wie sich das gesamte Preisgefüge der Dinge, ihr "Preis", aus dem Kultischen ableitet. Und darin ihre wahre Begründung findet.
Dann, im gemeinsamen Verzehr des Geopferten (dessen beste Teile man Gott wie den Priestern zusprach), im Opfermahl brach sich das Ganzopfer ins kleine Leben des kleinen Mannes herunter. In der Zuteilung der Mahlzeiten und Portionen lag dann auch die Festlegung und Bestätigung seines Platzes in der Gesellschaft, seine Identität war somit gleichermaßen stabil weil im Kult gesichert.
Die Scheidemünze stammt von diesem Anteilsanspruch am Mahl. Kein Opfer - kein Mahl! Kein Mahl - keine Gesellschaft weil keine Einheit mit dem Wert selbst. Ohne Wert - keine Beziehung. Werter Leser, drehe, wenden Sie diese Formel - wie werden entdecken, wie unglaublich universal sie sich in ihrem Leben erfüllt sieht.
Ich möchte noch eine Kostprobe dafür geben, wie der Wert des "Geld-Mittels" aus ganz anderen - religiösen - Bereichen stammt. Man hat immer wieder gerätselt, warum eigentlich das Verhältnis von Gold zu Silber über alle bekannten und nachweisbaren Zeiten hinweg stets (in etwa) gleich geblieben ist, nämlich 1 : 13,5 Kein Angebot-Nachfrage-Schema poaßt dafür, so sehr man sich auch bemühte eines zu finden. Die Antwort gibt eine ganz andere Wissenschaft, als die Ökonomie - die Theologie.
Der Wert dieser Metalle, der aus der Wertschätzung ihnen gegenüber kommt, ist buchstäblich vom Himmel geholt. Und es ist beileibe nicht die einzige Wertbestimmung, die sich aus kosmisch-theologischen Begründungen herleitet. Bei Gold (stets Äquivalent zur Sonne) und Silber (Mond) ist es das Verhältnis der Umlaufzeit dieser beiden Himmelskörper zu einander! (13,5 Vollmonde)
Somit entspricht auch dem Menschen das Silber, als Widerschein der Sonne. Und in der Symbolik der Erhaltung entspricht ihm das Getreide. Den Metallsymbolen, die dei Tieropfer ablösten, folgten Backsymbole (Kuchen, Gebäck in bestimmten Formen, der Laib als Nachbildung des Ganzen/Kreises/Kugel). Getreide und Silber sind deshalb die ältest bekannten "säkularen Währungen" der wirtschaftenden Menschen. Denn beide hatten auch überall auf der Erde lösegeltliche Kraft.
Hier liegt auch der stabile Anker, auf dem dann über das In-Verhältnis-Setzen der Dinge nach und nach (einmal über Zeit, dann v. a. über die örtliche Beweglichkeit, das Reisen etc.) eine rein wirtschaftliche, ins Säkulare hinübergetragene Wertermittlung stattgefunden hat und -findet.
Erstellung 30. März 2022 - Ein Beitrag zur