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Samstag, 2. April 2022

Ohne Heilige Opfer kein Wert, ohne Wert kein Geld

Einer der lächerlichsten Dummheiten zu folgen führt zu einer der tiefsten Einsichten. Die Rede ist vom liberalen Kartenhaus der Wertfindung, in die sich leider auch so potente Männer wie Ludwig Mises verstrickt haben. Sodaß auch seine Gebäude auf dem irrationalen Schwemmsand des sogenannten Liberalismus errichtet sind. Ohne Wert ist von einem Markt nicht zu reden, auf dem ja Werte getauscht - substituiert! - werden. Ohne Wert gibt es kein prästabilisiertes und diese Harmonie von selbst anstrebendes Wirtschaftssystem.
 
Aber Wert "findet sich" nicht, ex nihilo, und kann deshalb nur auf dem nächsten und noch größeren Schlammgebirge "grüden", der Evolution mit ihrem Kampf ums Überlben als oberste Wertmaxime, sodaß es der Nutzen ist und bleibt, der Wert bestimmen soll. 

Nichts wäre weniger wahr. Und wer sich von diesem Evolutionsgefasel einmal losgsagt hat wird frei, die wahren Verhältnisse zu erkennen. Denn Wert kann sich nur in einem Absoluten fundieren, und von dort ausgehend jene Vergleiche und Verhältnisse bilden, aus denen sich dann Wertschätzung für alles Weitere im menschlichen Gewese erfüllen kann. Das also, was GILT, was den Menschen die höchste Erfüllung gibt - das Beisein bei Gott - ist jener erste und damit absolute Wert, aus dem sich auch das Geld gebildet hat. Das immer mehr zum Symbol und damit immer weiter anwenbar wurde, um doch nicht ohne dieses absolute Wertzentrum auszukommen. 

Deshalb ist ein Zusammenhang so klar, daß ohne ihn jede Wirtschaftstheorie - und es gibt so unzählige Theorien über das Wirtschaften, daß man sagen könnte, jeder Ökonom habe seine eigene, besser: Jeder Ökonom OHNE dieses Zusammenhangserkennen - zur Makulatur wird. Es ist die Präsenz Gottes, zumindest seine Stellvertretung auf Erden, die auch dem Geld Stabilität weil überhaupt erst Wert gibt.

Wann immer diese Rückbindung verloren ging, verlor deshlb auch der Mensch dieses Mittel aus seinen Händen. Wo der ewige, unveränderliche Wert nicht mehr erkannt wurde, wurde er auch im Gelde nicht mehr erkannt. 

Dieser Wert wird aber für die Menschheit erst zugängig gemacht, wenn ein Opfer den Gott erweicht, auf daß auch morgen der Tau auf dem Gras, die Fliege im Köcher, die Maus im Boden und der Grieskoch im Teller dampfe und glänze. Priester und vor allem der König können den ihnen zugeteilten Menschen, die an ihnen hängen wie die Pyramide an ihrem Schlußstein, wie der Bienenstock an ihrer Königin, diesen ewigen Wert zugängig machen, und von ihnen ausgehend* wird der Menschen Tun und Arbeiten und Handeln und Schlafen zur Gewohnheit, die die Seele ruhig machen kann. Weil sich ihnen zu ergeben zum höchsten Ziele führt, der Einheit mit Gott.

Geld begann im Gottesdienst, und es endet dort. Jede Geschichte der Menschheit erzählt diese Geschichte, und nur diese: Einer Welt, die sich um den absoluten Wert dreht. Und jedes Münzwesen - wenn wir also ins Triviale absteigen - begann im Opfersymbol, als Teil eines Gesamtopfers.**

Nie und bei keinem Menschen, auch nicht heute, steht das Fressen vor der Moral. Was dem Menschen wertvoll ist, ist immer ein Übermaterielles! Fehlt dieses, bricht der Mensch in sich zusammen. Kein Hunger, kein Schmerz könnte ihn brechen, wollte er es nicht. Wenn eine Kultur diese Ausrichtung am Geist verliert, ist es ohnehin bereits zu spät für sie - sie fällt unweigerlich zurück, in den Schlamm des Amorphen, der Nicht-Welt. 

Und von dort geht alles Wertstreben aus**. Und von dort her wird alles "bewertet": Ob es diesem Ziele dient und damit beiträgt zum wahren Lebensglück, das immer ein Glück der Nähe zum Absoluten ist. Noch nie war ein Mensch am Ende seiner Ziele, weil sein Bauch gefüllt war. Sein Bauch ist sogar nur deshalb gefüllt, DAMIT er seinem Ziele wieder zuarbeiten kann. Sofort nach dem Mahl springt er deshalb auf (nach einem Schläfchen des ausbrütenden Überdenkens seiner nächsten Schritte), und macht sich (wieder) ans Werk. Getrieben und erfüllt vom Wert selbst.

Fällt deshalb das Opfer am Altar, fällt jedes Geld ins Wertlose. Fällt das Heiligste Sakrament, fällt diese RUNDE SCHEIBE BROT, Zeichen für die ewige Anwesenheit Gottes in seinem Garten Eden, der Kirche, umgeben von schmutziger Erde ("wie die Lotosblüte" ...), fällt auch das Geld ins Bodenlose und Nichts. Fällt die Münze, dieses Symbol des Werthaltigen selbst, zum bloßen Metallbatzen, wird selbst das Runde, das Universale, das völlig Amorphe, das alle geometrischen Gestalten in sich trägt, zum Nichts der Auflösung ins Amorphre, dreht sich die Richtung des menschlichen Tuns.
Das ist so sicher, wie der Mensch geschaffen ist, existiert, und dabei Gott in die Hand geschrieben steht.

 

Die langen Anmerkungen 
gibt es am kommenden Montag