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Sonntag, 3. April 2022

Ein Leben voller Wunderbarkeiten

So viel öffnet sich dem sehenden Auge, dem hörenden Herzen, auf daß die Welt in ein ununterschiedenes und ununterscheidbares Ineinander aller Ebenen und Höhen des Seins entspreche. Die Welt wird als das erkannt, was sie ist - eine unausgesetzte Komposition des Ineinander und Miteinander unendlicher Wundergeschehen, deren Zeugen wir täglich werden können. Eine Welt, wie sie in der Kirche Wirklichkeit geworden ist, geschenkt und gespendet, durchtränkt und durchweht vom Geist Gottes.

Immer wieder stehe ich also staunend vor so einfachen Diongen wie dem Matrikelwesen. Jenen Büchern, die die Priester seit vielen Jahrhunderten führen, und die keineswegs der Verwaltugn wegen eingerichtet wurden. Diesen Nutzen haben sie zwar auch, aber er ist nur der Abfall des eigentichen Vorgangs. Und er ist, ind en Getauften auch die Namen jener aufzuzeichenn, die am Jüngsten Tag aus ihren Gräbern hervorgerufen werden. Denn nur der in Gott Getränkte hat auch einen Namen, nur er hat etwas auf alle Zeit Bleibendes.

Selbst, wenn der Staat der Moderne diesen Nutzen der Kirche entrissen zu haben meint, um damit sein verdammliches Schindluder zu treiben. Denn Du sollst nicht zählen, was Gott im Ganzen gemacht und gedacht hat! Du sollst es nicht zählen! Das Ganze ist immer in Gottes Hand gefügt, und durch keine Mathematik des Menschen zu berechnen. Sie bleibt ein so komplexes System der Wechselwirksamkeiten quasi lebendiger, in die Welt kraft der treibenden Liebe Gottes - in den Geschöpflichkeiten der Engel real gemacht - zur Weltengeburt wirkenden Entitäten, daß nur ein Gott es führen und mit seinem Willen lenken kann. 

Und so ist vom Himmel her der Kosmos geordnet, von den äußersten Kreisen her. In denen Zeit und Raum ins Amorphe immer einfacherer, ungeschiedener Gestalten ineinanderfließen, und mit jedem Meter der Entfernung die Ewigkeit zu - für das menschliche, zählend entweihende Auge - Jahrmillionen gerinnt. Wo schließlich Himmel und Erde geschieden sind, aber doch einander durch eine für die Schöpfung selbst unüberschreitbare Grenze berühren. Nur Gott kann diese Grenze zu einer Membran des Austausches machen, auf daß das Welthafte zum leuchtenden Boten des Ewigen wird, flirrendes, tanzendes Gelächter der Heiterkeit eines Spiels, um das nur der Künstler weiß. Der sich um diese Sprache müht, und ihr sein Leben weiht, als Priester des Wahren. 

Während die Priester selbst dem König den Rhythmus der Gottesvereinigung lehren und in dessen oft so träge gewordenes Fleisch prägen. Sodaß auch er zum Boten Gottes wird, diesen repräsentierend, dieser für die Menschen als Tor zum Himme seiend. Das offen zu halten das Seine ist, denn wenn er verschließt, wenn er gar unbrauchbar wird (und wie schnell wird er unbrauchbar, wie rasch! Furcht muß gerade ihn bestimmen! nirgendwo muß sie größer sein als auf seinem Hofe!) wird er in den Abgrund gestoßen.

Aber der Priester Hände wären leer, ihre Formeln Wahngespinst, ihre Rhythmen epileptisches, sinnloses Zucken, ihre Tänze stampfende stinkend schweißige Räusche, befände sich in ihren Händen nicht das Allerheiligste selbst - der Gott, der uns begleitet, der ujnter uns gegenwärtig ist, und vom Mittelpunkt der Welt aus - dem Tabernakel, jedem Tabernakel - diese an sich zieht, weil sie nur in der Wärme seiner Liebe, in der erhaltenden Bewegungskraft seiner Sonnenstrahlen, Welle und Seiendes in einem, überhaupt besteht. 

Ihn sichtbar zu machen ist ihr Gemacht, ihn allen zur Speise zu geben ihr Getrieb, ihm zu huldigen ihr Geschäft des Alltags. Dessen Wunderhaftigkeit sie täglich neu über die Welt gießen, auf daß diese glänze und flirre und tanze, und Leben berge für den, der sich bittend und zitternd dem furchtbaren Geheimnis unendlicher Schönheit nähert. Wer um ihre Kraft weiß, weil er - und selbst wenn nur einmal -  ahnend ihrer Macht und Erfüllungskraft nahe wurde, kann die Welt nur noch in einer Übergängigkeit und Vorläufigkeit sehen, die ihn für ihre Geschäfte untauglich macht. Weil er nur noch dort sein will, und seinen Tod hinter sich - nicht vor sich - sieht. 

Wie leuchtet da das Geheimnis des erlösenden Gottes, der die Schmerzhaftigkeit der Welt durchlitten und so seinen so schmalen Pfad zum Vater hin geöffnet hat. Wer seinem Licht folgt, weil sich von ihm durchdringen, durchtränken, selbst zum LIcht somit hat machen lassen, der kann ihm auf den ätherischen Flügeln des windigen Lichtes folgen.

Und er weiß, daß er in den Büchern verzeichnet ist, als einer der Namen, die am Jüngsten Tag gerufen werden. So, wie der Krämer um seine Ware weiß. 


Erstellung 30. März 2022 - Ein Beitrag zur