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Donnerstag, 21. April 2022

Es gibt keine Legitimität der Demokratie

Der Kölner Theologe Klaus-Günther Urs von Ehren zu Ehrenschwang hat einmal gemeint, daß es zynisch sei, den Menschen das Wort zu verbieten, die nicht bereit seien, sich in der Demokratie in dem Maß zu engagieren, als sie sich über sie beklagten. Denn hier stünden zwei Fragen völlig unterschiedlicher Ebenen gegeneinander. Die eine sei die des Lebenssinns, der Lebensaufgabe, also des Sinns, und hier müßte einmal nachgewiesen werden, daß es eine Aufgabe des Bürgers sei, sich um politische Ämter und Einflußnahmen zu bemühen.

Der Berufspolitiker, der so entsteht, hat mit dem von Gott zur Lenkung menschlicher Angelegenheiten eines Gesellschaft bestimmten und berufenen Amt nichts zu tun. Denn ihm wird die Politik zur Leistung der Veränderung und Bestimmung des Lebens der Menschen. Aber das Leben der Menschen braucht in der Regel keine Einflußnahme und Bestimmung "von oben". Es ergibt sich aus dem, was im Leben eines Menschen eben vorkommt. Zu heiraten, Kinder zu bekommen und aufzuziehen, ein Haus zu bauen, seinen Beruf voller Hingabe auszufüllen, die sozialen Fragen zu beantworten, soweit sie an ihn herantreten. Alles das bewegt sich aber im Rahmen ganz konkreter Aufgaben, nie als "bestimme Dein Volk".

Sich in der Demokratie um ein Amt zu bewerben bedeutet aber nach einem Amt zu greifen, das im Rahmen des normalen Lebensvollzugs gar nicht vorkommt. Denn es kann nicht Borterwerb sein, von dem man sagen wir eine Famile ernähren können muß. Diese Aufgabe ist organisch und als Stand geregelt, und somit eine Berufung per naturam, niemals aber auf die Bestimmugn des Lebens der Menschen selbst ausgerichtet, sondern nur auf bestimmte Aufgaben, die sich auf gewisse Zeiten und Herausforderungen beschränken. Wie Krieg, oder Katastrophen. 

Sie ist somit immer eine temporäre Aufgabe hier, ansonsten dann eine der Repräsentation, insofern immer eine der Schönheit, der Erhöhung bestimmter Lebensmomente sozialer Gefüge, wie (ja, wir nennen es) Autobahneröffnungen oder die Bezeichnung von immer neu zu bestimmenden, immer wechselhaften Eliten.

Eine Volkswahl kann niemals eine solche Aufgabe legitimieren. Das Volk als angeblichen Souverän gibt es nicht. Etwas, das als Leib im Kopf zusammengelten werden muß kann nicht wählen, wie und von wem es bestimmt werden soll.  Die Königs- oder Herzogswahl ist eine einmalige Situation, deren Sonderstatus mit Wahlen im demokratischen Sinn nichts zu tun haben, sondern lediglich den Willen Gottes sichtbar machen wollen, niemals aber sich selbst als "Bestimmende" sehen. 
Denn der König ist das Urbild des Volkes selbst, in all seiner Fülle. Seine Position ist deshalb mit Nützlichkeiten gar nicht wesentlich zu beschreiben, entzieht sich jedem physikalistischen Denken, auch wenn es sich natürlich physisch äußert. Aber der König HÄLT sein Volk, WEIL ES IHN GIBT. Mehr kann und soll über einen König gar nicht gesagt werden.
Deshalb ist auch seine Aufgabe lediglich das HIERSEIN, ist die Beziehugn Volk - König die des Verkehrs mit dem Heiligen selbst.
DADURCH wird ein Volk veredelt, und DADURCH werden im letzten Ziele ALLE BÜRGER ZUR HÖHE DES KÖNIGS GEHOBEN. Des Königs Hof ist deshalb stil- und kulturbildend, er ist geschmacks- und charakterbildend, und wo immer der König auftritt, veredelt er die Umgebung.  
Während das Volk in seinem privaten Alltag den Herd und Haushalt der Königin nachahmt, und somit (über die abgestuften Nächsten des Königlichen Haushalts, im Adel, in den Beamten usw.) eine Atmosphäre des Hohen Lebens bis in die letzten Ecken der Provinz trägt.
Jedes Volk ist arm, das keinen König (mehr) hat. Denn das Volksein selbst hat in ihm begonnen. Ohne König - kein Volk. Ohne König kein selbständiges und freies Leben. Ohne König kein souveräner Staat. 
Selbst heute (!) läßt sich das noch erkennen, betrachtet man die Unterschiede von Königsvölkern zu den vielen "Ländern mit Bevölkerung." Man kann über England oder Ungarn (als Beispiele; wobei kein Land so sehnsüchtig auf seinen König wartet wie die Ungarn, dem falsche Eliten den König regelrecht gestohlen haben) sagen, was man will - aber in diesen Ländern zeigt sich deutlich, daß es Königsvölker sind. Sie haben unter dem Königsthron sogar die vielen Veränderungen in der Zusammensetzung der Ethnien überstanden, ohne daß sich das Wesen des Landes verändert hätte. 
Und wo in der Geschichte sich ein großer König gezeigt hat, ist auch eine große Epoche gefolgt. Denn nur im König kann ein Volk auch GROSZ werden. Nur im Königreich kann es große Ideen und große Charaktere geben. Nur im Königtum kann es wirkliche Eliten geben. Denn nur im Königtum kann es Kultur geben. 
Der König ist das Pharmakon des Menschseins. Und in ihm wird nicht nur ein Volk seines Urbildes, sondern die Menschheit ihres Quells ansichtig. Nur im König - eine Ebene des Vaterseins - kann deshalb der Mensch jenen Weltanker vorweisen, der sein Existieren möglich macht, weil es ih nselbst existent macht, sein Tagesgeschäft also nicht mehr darin besteht, sich überhaupt Legitimität des Daseins zu verschaffen. 
Das unterscheidet Demokratien von Monarchien speziell in der existentiellen und damit schöpferischen Kraft. Denn sie sind außergewöhnlich "ineffizient", weil sie dem elementaren Lebensgesetz der Ökonomie widersprechen. 
Demokratien sind somit (und zwar uaf alle Ebenen; es drückt sich auch etwa in der Wirtschaft aus) Energieverschwendung. Als Lebenssituation, in der jeden Tag neu die Basis dafür gebildet werden muß, überhaupt das Leben gestalten, "beginnen" zu können. 

Sodaß der (mediale, weil wesenhaft öffentliche) Tagesdiskurs, dem dann die "Befehlsausgabe ans Volk" folgt, was an diesem Tag zu tun wäre, nur noch ein Befassen mit der Vergangenheit wird, die wieder und wieder gewendet und untersucht wird, um die Ursachen für diese Ineffizienz herauszufinden.

Ein Volk ohne König befaßt sich deshalb immer auschließlicher mit dem Existieren überhaupt. Analog zu den Berufspolitikern, die sich nur noch damit beschäftigen, sich überhaupt auf ihren Pferden zu halten, mit denen sie eine nie endende Flucht vor den Geistern der Rache und Unterwelt angetreten haben. Bis sie schließlich doch der Nemesis Divina erliegen.
Das Mißverstehen des Volkes als Souverän kommt aber vermutlich aus der Tatsache, daß das normale, alltägliche Leben eines Volkes nicht in der Verfügbarkeit eines Königs oder Herzogs liegen kann. Vielmehr hat dieser es zu respektieren, und das Volk hat sogar das Recht aufzubegehren, wenn ihm diese Lebensweise nachhaltig genommen oder gegen seinen sonstigen Willen verändert werden soll. Insofern ist seine Lebensweise sogar Anhaltepunkt für das Recht, dessen Pflege ansonsten aber außerhalb seiner Verfügbarkeit steht, sofern das dem religiösen Anspruch genügt. Denn es ist die Religion, aus der das Recht stammt, nur von dort kann es seine allgemeine Verbindlichkeit behaupten - als Spruch des Absoluten, der die Existenz eines Volkes begründet und dereinst begründet hat.



Erstellung 16. April 2022 - Ein Beitrag zur