Warum Putin ein Narr ist, und warum Roberts sich angesichts der nächsten Vorstellung - nach Öl, Klima, Corona (etc.) heißt dieselbe Show nun Ukraine - mit Recht in den homerischen Olymp zurückzieht - Und so ist Putin, so Roberts, in einer kaum lösbaren Situation gefangen. Einerseits wollen die Russen globalistisch sein, die russischen Menschen kreuz und quer durch die Welt reisen und ihre Geshcäfte machen, und ihre Urlaube buchen, und ihr Heinecken süffeln, natürlich nur eisgekühlt, kurz: Leben wie im Westen. Und sie tun es ja längst. Anderseits versucht Putin (und die drei großen Mächte dahinter, das darf man doch nicht vergessen: Das Militär, die Nomenklatura, und die Orthodoxe Kirche, die auch so irgendwie ihre Stunde gekommen sieht) die Souveränität des Landes zu stärken, die Integrität zu schärfen, und Rußland ALS Rußland wieder stark zu machen. Mit einer EIGENEN Kultur, einer EIGENEN Identität.
ABER DAS GEHT NICHT ZUSAMMEN. Wer sich für den Globalismus entscheidet, wer sich für die westliche Lebensform entscheidet, HAT SICH BEREITS ENTSCHEIDEN - gegen das, was Putin nun offenbar in der Ukraine zu stärken versucht. Gegen alle die Identitätsmarker, die es sonst zu leben und zu betonen gäbe.
Wer sich aber für den Westen entscheidet, akzeptiert auch dessen Hegemon. Und das sind seit fast 100 Jahren die Vereinigten Staaten von Amerika, das ist deren Impoerium. Die USA machen seither die Weltpolitik, geben den Ton vor, spielen die Melodie. Mißtöne werden sofort ausgemerzt. ALLE übrigen Staaten dürfen nur da und dort eine kleine Fermate einfügen, allerhöchstens, aber alles nur so, daß nur ja nicht das Ganze gestört ist. Denn dann fallen sie auch ins Bodenlose.
Zumindest haben sie die Angst! Und die Bevölkerungen haben diese Angst. Und die Intellektuellen und die Politiker sowieso, denn die stehen seit Jahrzehnten auf der "Payroll" (Roberts), auf der Zahlliste der Amerikaner. Die ALLE gekauft haben, ausnahmslos.
Mit einerm wirklichen Alternativprogramm steht man so gegen das gesamte Narrativ des Westens, auf dem die Identität von Milliarden von Menschen aufgebaut ist, daß ein wirkliches Ausscheren nicht möglich scheint. Zumindest wagt es niemand, wirklich seine eigene Politik durchzuziehen. Er hat auch längst die Macht dazu abgegeben. Wie wollte man - sagen wir - in unseren Ländern Inseln einer eigenen Kultur und einer eigenen Weltpolitik (das hängt ja zusammen, eines ergibt ja das andere) konstituieren und führen? Die Grenzen in allen Bereichen sind dermaßen durchlässig, daß es IN DIESEN LÄNDERN gar keine eigenen Mächte mehr gibt, die den Mächten, die von außen hereinwirken, entgegenhalten könnten.
Diese Selbstschwäche ist es dann auch, die Europa nicht so richtig aufs Pferd kriegt, wenn es um eine Begrenzung der Immigration geht. Auch hier hat das Vorgehen den Charakter eines riesigen Scheintheaters.
Roberts greift noch einiges mehr aus dem Sack der Absurditäten, den jeder mitführt, der in Ruhe betrachtet. Da regen sich die Amerikaner (und die Europäer) über die Grenzen der Urkaine so groß eSorgen, die es doch "von Putin" zu respektieren gelte! Aber selber? Selber schreien dieselbe, daß man die Grenzen weit aufmachen, am besten überhaupt vergessen soll.
Exerzieren das bei uns nicht genau die Grünen so vorbildlich vor? Die jetzt (wieder einmal, und wann nicht?) zu den schärfsten Kriegstreibern gehören. Natürlich (wie es HEUCHLERN eben ansteht) wie immer NUR AUS MORALISCHEN GRÜNDEN, den Krieg ist ja "schröcklich". Weil Rußland die "territoriale Integrität der Ukraine" verletze, und das sei ja überhaupt und sowieso völkerrechtswidrig. (Wie oft dieser Begriff verwendet wird ist alleine bemerkenswert. Noch dazu fast immer von Leuten, die nicht den Funken einer Ahnung von Völkerrecht haben.) Ah, auf einmal?
Und in derselben Woche schwanert dieselbe Baerböck, die vom Recht eines "ukrainischen Volkes" spricht, von "8 bis 10 Millionen Migranten", die sie in den nächsten Jahren nach Deutschland holen will? Wo ist da das Recht eines (im übrigen vom Begriff her genau so fragwürdigen) DEUTSCHEN VOLKES? Und wie erklärt sich auch die Forderung, die auch in Wien von den fortigen Grünen gestellt wird, daß auch Nicht-Bürger wählen und mitbestimmen können. Verstehe, Erklärung folgt, wenn Frau Baerboeck und Herr KInderbuchautor vom Kotzen zurückkommt, das das "Gerede vom deutschen Volk" bei ihnen angeblich auslöst. Daß dabei das Konzept der Bürgerschaft zerstört wird, übersteigt aber deren Horizont.
Es ist nicht alles gleich klug, was Paul C. Roberts in diesem Gespräch beim Corona-Ausschuß sagt, und vieles schon gar nicht neu. Und das beginnt allmählich zu überraschen, denn auch in der Kritik am "Mainstream" scheint sich ein bestimmtes Narrativ herauszubilden und zu festigen. Umso überraschender, weil sich darin auch und erst recht sogar (!) Irrtümer und Schiefläufe abzeichnen, die genau so ihre Eigendynamik entfalten wie in der kritisierten Herde. Sodaß so manche Wortmeldung umso deutlicher wirkt als würde jemand versuchen, seinen Zettel auch dazuzukleben.
Es müsiert mittlerweile bereits, wenn etwa Wolfgang Wodarf vom Zufall spricht, in dem sich das Oreganische - angeblich - SELBST ORGANISIERT, wobei natürlich niemand wieß, wie. Dennoch vergißt er es kaum einmal noch als Garantieverweis dafür zu verwenden, eine a-hierarchische "Demokratie" zu proopagieren, die das angebliche Gegen- oder gar Universalkonzept für eine menschliche Gesellschaft wäre. Und gänzlich heiter wird es dann, wenn das nette Mädel am Tisch den gesamten Corona-Aussschuß mit Worten umhüllt, als wäre der Ukrainekonflikt nur deshalb zu lösen, weil Krieg ja "immer" abzulehnen sei - weil immer ein Weg zu suchen sie, der möglichst geringes Leid verursache.
Denn das, werter Leser, das mit der Leidvermeidung um jeden Preis haben wir ja längst schon als Todespille des Westens entdeckt. Oder haben die auch die Kritiker längst geschluckt? Tja, ich meine schon.
QR Paul C. Roberts im Gespräch |
Dieser gewisse Mangel an Stringenz zeigt sich natürlich auch bei Roberts. Der aber vor allem im Mittelteil mit einer Schlichtheit überrascht, in der er aus bekanntem Material einen neuen Blickwinkel aufmacht. Um sich dann unter homerischem Gelächter in seinen Olymp zurückzuziehen. Der ganz so wirkt wie jemand, der seine Schäfchen im Trockenen hat, und eigentlich keinen Grund mehr sieht, seinen Kopf noch viel anzustrengen. Denn die Schuhe sind längst ausgelatscht, in denen er zum Segelausflug am Wochenende abdampft, da muß nichts mehr schmerzhaft angepaßt werden.
*Linguistisch können wir davon ausgehen, daß sich der Begriff "Anführer" - des Kapitän, von caput, das Haupt, der Kopf - von "der Größere" ableitet: Von dem, der (buchstäblich) alle "überragt", zu dem "alle aufschauen", der "größer ist". "Haupt" bezieht sich auf "das Schalenförmige", also sehr sicher aus der Schädelschale, aus der man getrunken hat. Alles ist wiederum Teil des Bedeutungszusammenhangs, wo "eines für alles" steht, wie der Kopf für den Menschen, den Körper überhaupt, die Gestalt.
Es reicht, einen Kopf darzustellen, um eine ganze Person zu "sehen". Von hier können wie den Bogen aber noch weiter ziehen - zur Kopfschale des Rinds. Denn aus solchen Tierschalen trank man. Und hier sind wir bereits wieder beim Tier. Bei jenem Tier, das stellvertretend für Gott steht: Dem Rind. Dem Vechu. Dem Pecus. Dem man etwas schuldet, nämlich Lösegelt - Geld.
Erstellung 01. April 2022 - Ein Beitrag zur