«Die Risiken sind einfach zu hoch für uns, um mit einem guten Gefühl in die Region zurückzukehren. Wir bedauern dies sehr, denn es wird katastrophale Folgen für die Bevölkerung haben, die grosse Not leidet. Aber wir können nicht Leben riskieren, um Leben zu retten», bedauert Olivier Maizoué, Programmleiter von MSF in der DR Kongo.
Mit diesem Text begründet Ärzte ohne Grenzen in seinem aktuellen E-Mail-Rundbrief den nunmehr beschlossenen Rückzug aus dem Kongo. Zuletzt seien zwei Mitarbeiter der NGO angeschossen worden, sodaß man nicht mehr guten Gewissens in die Region zurückkehren wolle. Also habe man "schweren Herzens" beschlossen, das Engagement zu beenden.
"Nur der hat eine Liebe, der sein Leben hingibt für den Nächsten." Das hat man aber dann davon, wenn man HELFEN will, aber dies nicht aus der christlichen Liebe heraus tut. Diese Scheinethik ist so typisch für säkulare Hilfsorganisationen. Man muß sich dabei die Frage stellen, worum es den Helfenden überhaupt geht - um ein halbes Jahr spannende Erlebnisse im fernen Ausland? um Wichtigkeit, weil man an "Brennpunkten der Geschichte" steht?
Die moralische Brisanz wird noch höher, als man ganz offenbar um "katastrophale Folgen für die Bevölkerung" weiß, mit der man sonst seine Existenz und jeden Einsatz begründet, und natürlich als Argument zum Loseisen von Spenden benützt. Außerdem haben sie Kriterien für die Einstellung von Einsatzmitarbeiten (es hat mich irgendwann einmal interessiert), bei denen gerade Bedingungen vermieden werden, die bei schlimmen individuellen Folgen Auswirkungen auf etwaige Angehörige in Europa haben könnten. Also keine Familie, keine schwerwiegenden Verpflichtungen und vor allem private Ungebundenheit. Hätte ich bisher an diese NGO gespendet, ich würde es spätestens jetzt einstellen.
Wie unglaublich arm wäre die Welt ohne Kirche geblieben, wie kalt ohne die Botschaft der Selbsthingabe bis zum Äußeren als Schlüssel zum Herzen des Kosmos weil zum Herzen der Dreifaltigkeit. Recht sicher auch wäre es gar nie zu einem Sozialstaat gekommen, der ja eine säkulare Form der früheren katholischen Caritas ist. Wozu hätte man aber so eine Nächstenfürsorge ausgeprägt? Wo hört außerdem die Gefahr für sich selbst auf, wo fängt sie an vor allem? Man kann das nicht beantworten, weil die christliche Haltung zu tief in die Menschen vorgedrungen ist. Die das eigene Risiko eben NICHT über das des Nächsten stellt. Was der zu ertragen hat muß dann auch für mich Maßstab sein können, und sogar mehr.
Ärzte ohne Grenzen haben also genau das, was sie angeben nicht zu haben: Grenzen.
Das Gesundheitswesen (alleine der Ausdruck sagt schon alles) schaut dementsprechend auch aus. Und was über die Medizin zu Recht beklagt wird, ist genau darauf zurückzuführen: Auf das Ausüben einer Tätigkeit, die NUR der Nächstenliebe zuzuschreiben sein DARF. Zumalen ohne Liebe auch das Erkennen versiegt. Sodaß das Argument, daß man DENNOCH gewissermaßen GUTES TUN KÖNNE, indem man zum Beispiel "medizinisch-wissenschaftlich forsche" überhaupt keine Relevanz hat. Jedes Argument, das das angeblich belegt, ist in sich verkehrt. Es KANN UND DARF keine Medizin geben, die nicht von der Nächstenliebe ausgeht.
Nein, werter Leser D, ich weiß zwar was Sie meinen, aber ich sage es dennoch, und gerade nach Jahren sehr intensiver Erfahrung mit der Medizin:
Ich bin mir nicht sicher, ob wir in unseren Ländern nicht eine Grenze erreicht haben, in der DIE MEDIZIN mehr Schaden als Nutzen stiftet.
Sicher bin ich mir bereits, wenn ich die Gesamtsituation in eine Verbindung mit Kultur und Volkswirtschaft bringe.
Weniger und vorsichtiger bin ich im Reden, wo es die Dimension individuellen Leides berührt. Denn über das Leid anderer zu urteilen ist so eine Sache, wenn man nicht Gott höchstpersönlich ist und alles weiß und Liebe und Barmherzigkeit, aber auch Gerechtigkeit selbst ist.
Was also dann noch bleibt, so ohne Medizin? ÄRZTE.
Diese von Ärzte ohne Grenzen vorexerzierte, heute allgemein gewordene säkuläre Haltung ist also nicht zufällig bei Corona (wie so vieles sonst noch) sichtbar geworden. Zu deren Hochzeiten es ebenfalls viele Ärzte gegeben haben soll (und immer noch gibt, wie man liest), die eine Behandlung von Covid-Kranken verweigert haben. Die es in dieser Form nicht einmal gibt, erkennbar an der Ununterscheibarkeit der "Symptome" zu lange schon bekannten und behandelten Krankheiten. Abgesehen davon, daß ein großer Teil der Symptome gar nie wirklich einer spezifischen Krankheit und Ursachengebundeneit zuordenbar waren, ich meine mich zu erinnern, daß das gegen drei Viertel geht.
Ob das Argument einer HILFELEISTUNG viel wert ist, ist also höchst fragwürdig. Denn Hilfe, die nicht auf der Liebe aufbaut - was ist das?
Man erspare mir aber mehr als den erschütternden Hinweis auf die Bischofskonferenzen unserer Länder zu liefern. Die die Priester genau so instruiert haben, als wären sie Mitglieder bei Ärzte ohne Grenzen. Und die "Seelsorge" auf Life-Kameras beschränkt haben. Ganz anders die ungarischen Bischöfe, und vermutlich haben es viele Bischofskonferenzen Osteuropas ähnlich gehalten. Sie haben von Anfang an die Seelsorge nahezu uneingeschränkt ausüben lassen, sieht man von der dummen Maskenpflicht ab. An die sich aber viele Priester gar nicht gekümmert haben.
Umso auffälliger ist, daß jetzt, wo diese Pflicht aufgehoben ist, einige (wenige) Priester sich noch genau so fanatisch daran halten. Man erkennt sie auch daran, daß sie die Hostie bei der Kommunion überaus nervös und vorsichtig in den Mund der Gläubigen schieben, als hätten sie Angst, sich bei der (häufig vorkommenden) Berührung der Lippen oder gar Zungen anzustecken. Oder diese Phantomkrankheit "zu verbreiten."
Erstellung 04. April 2022 - Ein Beitrag zur