Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 28. April 2022

Ein Ganzes braucht das egoistische Teil-Sein (2)

Der springende Punkt aber ist der gesetzte Willensakt. Kausalität? Hier nein, dort aber sehr wohl. Nur auf einer anderen Ebene. Die Physik muß Gott in die Gleichung einführen. Sie braucht also die Metaphysik - Eine "generelle menschliche "Art zu Gehen" aber gibt es nicht. Sie hängt immer mit seinen Aufgaben zusammen. Der Bauer wird anders gehen, und durch seine Haltung vermag er tatsächlich mehr zu tragen, als der "Vielsitzer". Der mit der Zeit wenig zu trragen vermag, anderseits kann der Bauer aber auch nicht "lange sitzen". Das Gehen eines Menschen formt sich immer seiner Aufgabe (als der gewöhnlichen Bewegungsgestalt) zu. Vieles muß der Mensch also auch einüben. Aber in jedem Fall stellt sich die Art des Gehens darauf ein, und zieht die gesamte Umorganisation des Körpers nach sich.

Der Soldat geht "!aufrecht", und das wirkt sich auf sein Gehen, die Lnäge der Schritte usw. aus, weil er dazu die Rückenuskeln anspannt, in der Folge seine Gehmuskulaturen mit mehr Energie verrsorgt, mehr Leistungsvermögen hat, usw. - der Restr ist eine Reaktion des gesamten übrigen Mechanismus. Wodaß mit der Zeit bestimmte"typische" Gangweisen auch mit solchen Haltungen zu tun haben, sich den Leib gewissermaßen "darnach formen".

Der Hofbeamte, der Würdenträger hingeben "schreitet", seinen Verrichtungen gemüß, und bildet sich den entsprechenden Körper dazu heran. Um dort, wo es benötigt wird, die geforderte Energie zu besitzen.

Aus all dem Gesagten aber ergibt sich auch, daß kulturelle Stimmungen, seelische Haltungen ihre Auswirkung auf die Art sich zu bewegen haben. Wer "frohgemut einschreitet" wird dabei sogar weniger Beschwerden zu tragfen haben, die von den Muskeln, Sehnen, Knochen bis zu den inneren Organen reichen. Und umgekehrt: 

Die Art, wie der Welt zu begegnen ist, hägt wesentlich mit der Stimmung in einer Gesellschaft zusammen.  Und damit auch eine gewisse Neigung zu Krnakheiten und Deformationen. Womit klar wird, daß jede Zeit, jede Kultur auch ihre entsprechenden Gestalten in der Kunst nach sich zieht, die als "normal" empfunden, als "typoisch" gesehen werden. Das hat auch für die Kunst hohe Bedeutung, ob im Bildnis oder in der Bühnenkunst.

Denn die Bewegung (des Gehens) folgt einem Bild, einer Raumgestalt, in die auch der Einzelne eingefügt ist bzw. in die er sich durch die Ortsveränderung (Gehen) einfügen will. Um dort im günstigsten Fall in freier Kraftentfaltung zu wirken, eine Aufgabe zu erledigen. Der zu soll sich seine Kraftverteilung ordnen. 
Aber der springende Punkt, und der Leser sollte ihn von nun an immer im Auge behalten, weil an ihm die gesamte Unterscheidung aufgehangen ist, die auch Thesen wie die von Walter von Lucadou in die Irre gehen läßt (bei aller Interessantheit, die ihm zweifellos zuzuschreiben ist, vielleicht ist er sogar bahnbrechend, mag sein. weil er bestimmte Punkte meines Wissens nach erstmals zusammenführt: Er verquickt die Verschränkung der Quantenphysik mit dem geistigen (nicht-physikalischen) Feld, also dem Wort.
Dem nur noch eine Komponente fehlt: Die Gerichtetheit des (logos) Wortes. Und das ist ein (aus Liebe) gesetzter und zu setzender, aber quasi dem Seiend-sein immanente, jedoch nicht "mechanistisch vorhandene" Willensakt. Der kein Element des Physis ist. 
Zu empfehlen ist hier der vor vielen Jahren hier bereits ausgearbeitete Sachverhalt anhand der Schriften von Melchior (Menyard) Palágyi. Denn während bei Lucadou die Entitäten letztlich ineinander verschwimmen, sich gewissermaßen in übergreifenden Feldern auflösen (also reines Medium sind, was bei vielen Erklärungsversuchen psychischer Phänomene von größter Bedeutung wäre, ich komme darauf noch zurück, und der fatale Fehler in den Thesen Lucadou's ist), sind sie anders zu denken (weil es sie sonst gar nicht gäbe), und das ist das Eigenstreben und -wollen, und der willentlich gesetzte, zustimmende, das nächste Seiend-sein ergreifende Akt, der erst das Schaffen aus dem Amorphen "herausschlägt". 
QR Walter von Lucadou
Das Einzelne VERHÄLT SICH also, sonst wäre es eben nicht "wirksam wie es aus sich wirkend wäre. Das Schaffende kann also nur innerhalb bzw. aus einer bestimmten Beziehungsqualität - Bitten und Geben - entstehen. Und zwar geschenkhaft. Nicht aus Technik, nicht aus Ablaufautomatik, nicht aus Passivität, nicht aus einer unweigerlichem Endsumme. 
Somit ist es keineswegs falsch, die Zusammenhänge ineinem "geschlossen organisatorischen System" (wie Lucadou es nennt) nur "als wären sie kausal" anzusehen, obwohl sie es nicht sind, sondern SIE SIND sehr wohl KAUSAL, nur wirken sie auf ANDEREN EBENEN KAUSAL im Sinne von bedingend, weil auch nicht autonom und mechanistisch.  
Die Lucadou aber nicht "kennt", weil er den personalen Gott (=Wort) ablehnt, und ihm keine "physikalische Relevanz" beimißt.
Es beginnt also auch die Gehbewegung, die in den Einzelteilen "wie von selbst!" abläuft, in einem immens kompolexen, faszinierenden, ehtfurchtbegietenden Zusammenhang, mit einem einmaligen, gesetzten Willensakt, sagen wir: einem gestreckt vorgereckten Bein, der u. U. immer wieder auch erneuert werden muß, auch weil er sich erschöpft. Der Willensakt entpsricht aber einem Verlust dieses Gleichgewichts, udn ihm folgen die gesamten übrigen Abläufe fast "von selbst".
Die Willensakte setzen einen fortwährend gleichlaufenden, interdependenten Apparat in Gang. Und der verläuft einem inneren Gesamtheits- und Endbilde nach, der "logos", Sinn, "auf-zu", das Tun mit Sinn betreibt, ausrichtet, füllt.
Morgen weiter: Was sich aber vor allem aus diesem Befund erlesen läßt. 



Erstellung 24. April 2022 - Ein Beitrag zur