Der heutige Mythos vom Gold ALS (einziges weil angeblich wahres) Geld, bzw. als Geld, das nur Edelmetalle darstellen könnten, hat mehr mit Unbildung zu tun, als mit Realität. Man referenziert auf frühere Zeiten - Mittelalter, oder noch früher - um es "bewiesen" zu sehen. Nichts aber ist unwahrer. Geld war immer dann Geld, wenn es allgemein als Wertreferenz akzeptiert wurde. Mal war es Ware, mal Muscheln oder Weihrauch, mal eben Metall, das sich weltweit immer wieder durchsetzte. Wichtig war, daß dieses Tauschmittel überall "Wert für sich" besaß, dann wurde es akzeptiert. Gold, Silber waren meist akzeptiert, das war ihr Vorteil, weil sie auch als Kultmetalle so großen Wert besaßen. Silber als Analogie des Mondes (d. h. in gewisser Weise ALS Mond), Gold als Analogie zur Sonne, dem Ursprung der Welt, dem Licht.
Im Mittelalter war der geringe Geldumlauf einfach mit dem Rückgang des (internationalen, überregionalen) Handels begründet. Silber genügte für die Märkte, in denen lediglich die regional hergestellte Ware gehandelt, durchaus auch getauscht wurde, denn das war einfacher als Geld. Und auch dieses Geld (für die Alltagsgeschäfte aus Silber) war in seinem Wert relativ, das heißt einfach bezogen auf seine Akzeptanz bei allen. Weil der Handel (bis auf wenige Regionen in Europa) wenig Volumen umfaßte, also der Warenaustausch höchst regional blieb, war das auch kein Problem. Man kannte sich, das reichte um ein Medium des Wertabgleichs anzuerkennen.
Die Fürsten begriffen bald, daß sie sich über dieses Geld leicht finanzieren konnten. Sodaß sie regelmäßig das Geld zurückriefen, einschmolzen, und meist mit Kupfer streckten. Dabei war ein Grundsatz, daß je weniger Städte es gab, dieses Unterfangen desto leichter gelingen konnte. Denn die Städte waren wichtige Geldumschlagplätze, hatten vor allem ein aufsässigeres, "freieres" Bürgertum, daraus waren sie ja groß geworden, die ließen sich vieles nicht gefallen.
Legendär der Fürst von Anhalt Bernhard I., der Askanier (Askanien ist in etwa das heutige Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg), der es im 13. Jhd. schaffte, in seinen 32 Regierungsjahren durchschnittlich DREIMAL JÄHRLICH das umlaufende Geld einzuziehen, einzuschmelzen, und - mit Kupfer gestreckt - neu (und an Münzzahl vermehrt) als Geld herauszugeben. Manche angeblichen Silbermünzen wurden im Laufe der Zeit deshalb sogar schwarz.
Legendär der Fürst von Anhalt Bernhard I., der Askanier (Askanien ist in etwa das heutige Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg), der es im 13. Jhd. schaffte, in seinen 32 Regierungsjahren durchschnittlich DREIMAL JÄHRLICH das umlaufende Geld einzuziehen, einzuschmelzen, und - mit Kupfer gestreckt - neu (und an Münzzahl vermehrt) als Geld herauszugeben. Manche angeblichen Silbermünzen wurden im Laufe der Zeit deshalb sogar schwarz.
Das ging lange gut. Und es störte auch im Grunde niemanden. Über Zusammenhänge mit gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen hatte sich damals noch niemand Gedanken gemacht, volkswirtschaftliche Theorien kamen erst Jahrhunderte später auf. Geld und Wirtschaft waren damals noch prinzipiell regional. Schon gar, weil die Städte eine geringe Rolle spielten. Noch für das 15. Jhd. schätzt man den Anteil der Stadtbevölkerung in Europa auf allerhöchstens 10 %. Europa war noch damals ein Agrarland, und das Wirtschaften, Leben, Arbeiten war eben primär einmal auf Eigenbedarf ausgerichtet. So zahlte man auch seine Abgaben, durch Fron, oder durch den Zehenten. Merkantilismus wie wir ihn heute kennen existierte nicht.
Sieht man von den Randerscheinungen Gent, Brüssel, Venedig und bald auch Florenz ab. Und hier hatten sich schon seit dem 11., 12. Jhd. Vorformen des Papiergeldes entwickelt, wie Wechsel, oder ganze Clearing-Systeme, die wie das heutige Internetsystem bargeldlos funktionierten.
Sieht man von den Randerscheinungen Gent, Brüssel, Venedig und bald auch Florenz ab. Und hier hatten sich schon seit dem 11., 12. Jhd. Vorformen des Papiergeldes entwickelt, wie Wechsel, oder ganze Clearing-Systeme, die wie das heutige Internetsystem bargeldlos funktionierten.
Aber einerseits wurde die Münzverschlechterung immer exzessiver betrieben, anderseits kollabierte im 15. Jhd. das (meist aus Silber und seinen Legierungen geprägte) Geldsystem in Form einer europaweit hohen Inflation, die Jahrzehnte andauerte. In denen der internationale Handel (und damit der Bedarf an Gold) sprunghaft anstieg.
Nun stellte sich aber heraus, wie viel dieses europäische "Festlandgeld" im internationalen Vergleich wert war. Wenig. Die Gewürzlieferanten aus dem Orient schätzten eher Gold. Dort hatte Gold immer hohen kultischen Wert, war deshalb stets nachgefragt und bis nach Asien als Zahlungs-/Tauschmittel akzeptiert.
Nun stellte sich aber heraus, wie viel dieses europäische "Festlandgeld" im internationalen Vergleich wert war. Wenig. Die Gewürzlieferanten aus dem Orient schätzten eher Gold. Dort hatte Gold immer hohen kultischen Wert, war deshalb stets nachgefragt und bis nach Asien als Zahlungs-/Tauschmittel akzeptiert.
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