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Sonntag, 8. Oktober 2017

Man denkt verdammt leicht so, wie man lebt

Dieser schon recht betagte Vortrag von E. Michael Jones an der Columbia University (aus 1996) ist um nichts weniger aktuell und wahr. Jones erzählt hier den Knackpunkt seiner intellektuellen Karriere. Und der war als er begriff, daß das Denken mit dem Leben direkt zusammenhängt, zumindest sich ihm enorm leicht beugt. Er begriff (als Literaturprofessor), daß die Literatur weitgehend eine einzige Entschuldungsattacke für moralisches Versagen ist.

Wer so und so moralisch lebt, denkt genau so: so und so. Wer Ehebruch begeht, wer sexuell "befreit" ist, der denkt - wenigstens als Tendenz, wenigstens als ständige und vor allem mächtige Versuchung - auch die dazugehörigen Denkschemata.

Denken - Handeln - Sein. Es sind nur unterschiedliche Seiten ein und derselben Medaille, darum geht es. Und die Entscheidung des Menschen steht an dem Punkt, wo er sagt, richte ich das Denken nach meinen Leidenschaften, meinem faktischen Leben, oder richte ich mein Leben nach dem, was mein Denken als logisch ergibt.










*290917*