Das ist aber kein Vorwurf, sondern eine Feststellung, sagt Martin Heidegger einmal. Was etwa die Physik ist, kann nicht die Physik klären, sondern ist eine Frage der Philosophie. Nur die Philosophie kann ihr sagen, was Zeit, Raum etc. sind, die sie begrifflich als Prämissen annimmt um von dieser Klärung her ihre Physik zu untersuchen. Das Tragische ist, daß die Wissenschaft das vergessen hat. Vielmehr hält man heute sogar die Wissenschaft für eine Art Religion, wie er an andere Stelle sagt. Gerade im Westen wird das Ganze nicht mehr gedacht, und was man dazu denkt ist vielfältig verworren. Man muß aber vom Sein herdenken.
Der Weg zum Sein hin ist jedoch immer schon ein Weg vom Sein her, sagt er hier weiter. Das deckt sich mit der metaphysischen Aussage, daß allen Dingen das Wort vorausgeht (das muß aus logischen Gründen so sein), im Denken also Teilhabe am Wort (in der Wahrheit) ist. Dieses Wort ist Dynamik und hat Dynamik. Vernunft heißt somit Teilhabe an der Vernunft des Seins, also der Vernunft Gottes, in der Dynamik des Wortes, der Sprache sohin - im logos. Aus dem logos heraus wird also erst das begreiflich, was Poesie im eigentlichen Sinn heißt. Die Welt ist ihrem Wesen nach poetisch. Erst so wird die auf das Seiende ausgerichtete Kraft und Dynamik des Seins (als seiend-sein-wollend) als Wort erfaßbar.
*300917*