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Dienstag, 4. September 2012

Die Welt scheint, wie wir sie sehen

Was man liebt, schreibt Max Türkauf, zerlegt man nicht. Zugleich entzieht sich die Erkenntnis eines Dinges, wenn man es nicht liebt! Denn nur so ermöglicht sich - via Sinne - der Übergang in uns selbst, sodaß wir, nachempfindend, Erfahrung abstrahierend, etwas erkennen können. Dinge lassen sich aber nur als Ganzes lieben!

Der Atomismus der Physik, schreibt er weiter, ist an seinem Zirkelschluß erstickt. Denn er übersieht, daß das was er sieht, nur ein Spiegelbild dessen ist, wie er es zu sehen meint, wonach also die Apparatur, mit der etwas meßbar sein soll, überhaupt sucht. Oder, um es mit Goethe (im Faust) zu sagen: "Du gleichst dem Geist, den Du begreifst ..."

Niemand hat je ein Atom gesehen, es ist prinzipell unsichtbar, weil jede Beobachtungsenergie Ort oder Effekt beeinflußt. Kein Atom, und keines seiner Teile, ist räumlich verortbar. Atome gibt es  nur in Modellen, in mathematischen Gleichungen. Die etwas beweisen, das sinnlich nicht nachvollziehbar ist, nur auf Wahrscheinlichkeiten beruht. Die wiederum beweisen, was den Modellen entspricht - denn nur darauf können sie experimentell erprobt werden.

Man übersieht auch gerne die Vorläufigkeit der gebräuchlichen Atommodelle. Die erste Atombombe wurde sogar fabriziert, obwohl das diesen Forschungen zugrundeliegende Atommodell kurze Zeit später verworfen wurde. Die von der Physik geschaffenen Wahrheiten kollidieren mit der Wahrheit an sich, denn Wahrheit bleibt immer bestehen, ändert sich nicht.

Bei allem Wandel der Atome (Atommodelle) im Lauf der Atomforschung ist eine Prägung geblieben: die den Maschinen eigentümlichen Rhythmen und Polaritäten. Die Atome gleichen also in dieser Hinsicht den Mitteln, mit welchen die Phänomene hervorgebracht werden, die sich mit Hilfe der Atome plausibel erklären lassen; sie gleichen den Atomforschungsapparaten.

Die Ausgrenzung eines Schöpfers aus der Wissenschaft bedeutet, schreibt Türkauf, eine Entwissenschaftlichung der Wissenschaft, sowie eine Entgöttlichung der Religion. Ohne Religion gibt es keine Wissenschaft, weil ohne Religion alles eitel ist.


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