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Mittwoch, 19. September 2012

Weil nicht sein kann was nicht sein darf

Diesen sympathischen, leicht ironischen, dabei sachlichen Film (39 min) aus 2011 brachte das Norwegische Fernsehen, und blieb dort - angeblich - nicht ohne Wirkung. Norwegen, durch das Nordseeöl eines der reichsten Länder der Welt, hat bekanntermaßen seit vielen Jahren enorme Anstrengungen unternommen, um "gender equality" durchzusetzen. Millionen um  Millionen flossen in Gleichheitsbemühungen. 2008 war Norwegen weltweit sogar das Land mit der größten "gender equality"!

Aus einer Sichtweise heraus, die davon ausgeht, daß beide Geschlechter prinzipiell dieselben Interessen haben, daß also alle Geschlechterunterschiede Produkte gesellschaftlicher Zwänge, Zufälle, und kultureller Stereotypen sind. Zumindest sahen es die zuerst im Film befragten norwegischen Genderforscher so. Das sollte sich doch nun einmal auch überprüfen lassen?

Also wurde eine nüchterne, auf Realitäten des Alltags beruhende Bestandsaufnahme im Land gemacht. Und das Ergebnis war ... erstaunlich. Alle Bemühungen, all die vielen Millionen über all die Jahre, sie haben scheinbar nichts bewirkt. In Norwegen muß man fast von einem "gender paradox" sprechen: Nach wie vor, sogar wieder verstärkt, finden sich in den jeweils Geschlechtern als "typisch" zugeschriebenen Berufsfeldern eben diese Geschlechter weit überwiegend und aus freier Wahl vertreten. Und niemanden stört es, der Bevölkerung scheint das sogar völlig normal: auch sie sieht diese Unterschiede, sogar angeboren.

Und obwohl in den Schulen längst Mädchen die besseren Ergebnisse liefern, sie werden keine Ingenieure. Sie werden nach wie vor lieber Krankenschwestern, und alle finden das richtig. Männliche Krankenpfleger in Babystationen bleiben sowieso nicht lange. Und nach wie vor, trotz intensivster "Erziehungsbemühungen", wollen norwegische Buben Bubenspielzeug, bevorzugen Mädchen rosafarbene Püppchen. Was es nach Auskunft der Genderforscher aber nicht geben dürfte!

Also machte sich die Redaktion auf, setzte sich ins Flugzeug, und sprach mit Psychologen, Biologen, Sozialforschern ... in England. Und sieh da: deren Aussagen nach ergeben sich quer durch alle Länder und sozialen wie soziologischen Bedingungen absolut gleiche Merkmalsdifferenzen. Männer und Frauen sind, so der einhellige Tenor, in ihren Interessen - und überall auf die gleiche Weise - verschieden!

Fast am bemerkenswertesten dabei: ein Facharzt für Deformationen an den Geschlechtsmerkmalen. Wenn die Geschlechtsmerkmale nicht eindeutig das Geschlecht zuordnen ließen, gebe es für eine eine eindeutige Methode für die Erkennung des wahren Geschlechts. Er erkennt sie ... anhand der Auswahl des Spielzeugs. Er setzt die Kleinkinder einer Front von aufgebauten Spielsachen gegenüber, und sieh da: Buben suchen Fahrzeuge etc., Mädchen Puppen. Kinder werden offenbar mit so klarer biologischer geschlechtlicher Disposition geboren, daß das Ergebnis ein eindeutige Geschlechtszuordnung nur anhand der Interessen erlaubt.

Entzückend dabei: Als man diese Ergebnisse "Genderingenieuren" vorlegt, meinen sie, daß dies veraltete Ansichten seien. Tatsächlich? Die erwähnten englischen Wissenschafter wurden mit dieser Einschätzung konfrontiert, und waren etwas überrascht. Denn ... ihre Forschungsergebnisse sind brandneu! Eher die Ansichten der Geschlechtergleichheit s.o. seien Ansichten, die früher einmal verbreitet worden seien. Aber sie hätten sich nicht bewahrheitet, seien deshalb aufgegeben. Einhelliger Tenor: Geschlechtsunterschiede sind bereits biologisch angelegt! Wenn auch die Biologie nicht alles sei.

Selbst bei wenige Monate alten Babys aber, wo keinerlei soziokulturelle Prägung vorliegen kann, die sogar gleich behandelt würden, wären deutliche geschlechtsspezifische Interessensneigungen in den Reaktionen wahrnehmbar. Eine (unvermeidliche) Evolutionsbiologin meint sogar, evolutionär deutliche Sinnkonzepte auszumachen, die diese Ungleichheit der Geschlechter begründeten. Frauen fühlen sich deshalb am wohlsten, wenn sie zuhause sind, sich um soziale Kontakte, die Kinder usw. kümmern, das habe sich evolutionsbiologisch einfach so entwickelt. Während Männer schon aufgrund ihrer Stimmlage, ihrer Körperlichkeit, von Kindern ganz anders angenommen werden, zu technischen Berufen neigen, usw. usf. 

Warum aber wollen dann Frauen in Entwicklungsländern, in Schwellenländern, so auffallend oft Ingenieure werden, männliche Berufe ergreifen? Das, so die Evolutionsbiologin, sei eine interessante und bekannte Übergangserscheinung, die sich aber aus der Protesthaltung erkläre, weil dort Frauen unterdrückt würden. Aber sich wieder verliere, sobald die Gesellschaft freier würde.  

Denn je freier eine Gesellschaft sei, desto mehr würden die Menschen nicht gleicher, sondern ungleicher! Sie hätten nun die Möglichkeit, ihren ureigensten Interessen und Neigungen einfach nachzugehen - mit eben diesem Ergebnis: auch die Geschlechterdifferenz würde wieder GRÖSZER, nicht kleiner!

Köstlich, als der Reporter sie daraufhin mit Aussagen des gender-Experten konfrontierte, als ihr sein Statement auf Video vorgespielt wurde: Sie war perplex, als der Mann da behauptete, daß der Geschlechterunterschied eine reine Fiktion sei, Zufall, der sich in den äußeren Merkmalen zwar zeige, aber keinerlei Bedeutung hätte. "Amazing," meinte die perplexe Dame. Sie verstehe nicht, wie man so etwas behaupten könne. Noch dazu wo diese Ausdifferenzierungen klare, selbst neurobiologische Grundlagen habe, auf die kein soziales Verhalten der Welt verändernden Einfluß nehmen könne. Die Geschlechterdifferenz komme von innen, sei biologisch angelegt.

Also flog der Reporter wieder in seine Heimat zurück, um die Genderforscher mit diesen Ergebnissen zu konfrontieren. Die wiesen das einhellig zurück. Wenn auch etwas verlegen.

Die hätten doch nur gefunden, wonach sie gesucht hätten, meinte etwa die eine. Geschlechterdifferenzen seien ausschließlich kulturelle Erscheinungen. 
Mit welcher wissenschaftlichen Begründung, meinte daraufhin der Reporter, könne sie behaupten, daß biologische Disposition keinen Einfluß auf das Geschlecht habe? 
Wissenschaftlich? Naja, ... sie habe, meinte eine Dame, einen großen theoretischen Background. Da SEI kein Raum für Biologie. Da müßte die ganze Soziologie ja umdenken.

Ein anderer Gender-Forscher meinte, er könne nicht verstehen, warum Wissenschafter sich so sehr damit auseinandersetzten, biologische Grundlagen für Geschlechterdifferenzen zu finden.
Worauf er denn, so der Reporter, wissenschaftlich begründe, daß es keine innerten, biologischen Gründe für die Geschlechterdifferenz gäbe?
Na weil es wissenschaftlich bisher keinerlei Beweise gegeben hätte, daß sie biologisch begründet sei.
Ja, aber das habe er ja nun gesehen, in England gebe es jede Menge Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten?!
Naja, das seien allesamt "schwache" Studien. Er stütze sich auf wissenschaftliche Ergebnisse: es gebe keine biologisch begründbaren Unterschiede zwischen den Geschlechtern - wie sie fühlten, wofür sie sich interessierten.
Er meine also, darauf der Reporter, er würde so lange behaupten, daß es keine Unterschiede gäbe, solange es nicht wissenschaftlich bewiesen sei?
So sei es. Die gezeigten Filme überzeugten ihn nicht.

Woher, so der mittlerweile leicht verwunderte Reporter im Fortgang des Filmes, nähmen die norwegischen Genderforscher nur ihre Gewißheit, daß sie Recht hätten? Kaönne man, so meinte er, als Wissenschafter damit leben, Möglichkeiten - wie daß die Biologen auch etwas zu sagen hätten - nicht einmal in Betracht zu ziehen? Könne es nicht sein, daß die norwegischen Genderforscher nur fänden, wonach sie suchten?

Die Norweger, wie alle Skandinavier Leute mit bekannter Neigung zu Entschlußkraft, haben - angeblich - per Regierungsbeschluß die bisher mit jährlich umgerechnet 56 Mio Euro dotierte "gender-equality-"Stelle des Landes heuer aufgelöst.







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